Erfolg verleiht Flügel. Nicht nur für die Album-Serie "Songs From The Road" aus dem Hause Ruf Records, sondern auch für Mike Zito. Der amerikanische Künstler schwimmt auf einer Welle der Sympathie und erweitert mit Veröffentlichungen beziehungsweise Konzerten seinen Fankreis mehr und mehr. Mike Zito & The Wheel bringen den Blues Rock-Brummkreisel mit dem CD/DVD-Doppelpack "Songs From The Road" ordentlich in Rotation. Die Stimmung und Atmosphäre im Club Dosey Doe kommt mit fast hundertprozentiger Authentizität rüber und man sitzt oder steht, ganz gleich ob man sich die CD oder DVD reinzieht, definitiv in der ersten Reihe. Mike Zitos Band The Wheel ist das perfekte Fundament für die fast ausschließlich vom Ex- Royal Southern Brotherhood-Mitglied komponierten Songs.
Hier und da haben Cyril Neville beziehungsweise Gary Nicholson mitgeschrieben und als Einstieg in die Bewertung des Doppeldeckers kann die erste Fremdkomposition (nicht auf der DVD enthalten) der CD herhalten. Die Credits von "Little Red Corvette" gehören Prince und hier zeigt der Frontmann, wie sehr er sich im Dschungel der Noten von anderen Schreibern auskennt. Die Interpretation ist einfach großartig.
In dieser Power Ballade darf sich auch der Saxofonist Jimmy Carpenter austoben. Lewis Stephens kreiert auf den schwarzen und weißen Tasten seines Pianos genau die richtig Stimmung für einen Mike Zito, der mit seiner gewohnt angerauten Stimme für noch mehr Laune sorgt. Mit den Backing Vocals, unter anderem auch von Bassist Scot Sutherland, hat sich nicht erst hier die Schranke der Überzeugung, ein tolles Album in den Händen zu halten, geöffnet.
Mike Zito vermittelt dem Track eine andere Persönlichkeit. Das Stück trägt als Namensschild seine Individualität.
Bereits die CD enthält die Titeltracks der Alben Pearl River, Greyhound und Gone To Texas. Über beide Platten verteilt hat die letztgenannte Scheibe einen gewissen Schwerpunkt, ist sie doch, im Vergleich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von "Songs From The Road" das letzte Studioalbum des aus St. Louis, Missouri stammenden musikalischen Überfliegers.
Selbst die Balladen, wie zum Beispiel "Pearl River", versprühen so viel Adrenalin, das damit das gesamte Publikum versorgt werden könnte. Aber die Zuschauer brauchen gar keine Hormonspritze, um ihre Freude zu äußern. Dafür sorgen Mike Zito & The Wheel in ausgiebiger Form. Das Verlangen, diesen Mann live zu erleben steigt mit jeder Nummer und aus meiner Sicht hat man richtig entschieden, die Tracklists der beiden Scheiben etwas unterschiedlich zu gestalten. Der Nennwert ist identisch und so, wie man sich über die klangliche Qualität der CD in keiner Weise beschweren kann, kommt der Konsument bei der DVD zur gleichen Analyse.
In den weiteren Coversongs verknüpft der Künstler geschickt Vergangenheit sowie Gegenwart. So stammt "Let Your Light Shine On Me" von William Johnson aka Blind Willie Johnson und "One Step At A Time" hat der in Schweden geborene Anders Osborne geschrieben. Beide Nummern kann man auf der DVD genießen.
Außerdem werden im Bonus-Teil Fan-Interviews und Storyteller-Videos angeboten. In den drei Videos erleben wir Mike Zito solo, der sich auf der akustischen Gitarre begleitet und zu "Dead Of Night", "Death Row" sowie "Gone To Texas" seine Hintergrundgeschichten erzählt.
Bei diesem Album ist kein Cent verschwendet und jeder Ton pure Energie. Mike Zito ist ein ausgezeichneter Erntehelfer auf dem Baumwollfeld des Blues Rock. Klasse Songwriting, beste Interpretationsgabe und prickelnde Arrangements machen die beiden Scheiben zu hochklassigen Werten, die auch in weiter Zukunft Bestand haben werden.
"Judgment Day" ist purer, vitamingeladener Blues Rock. Der Höhenflug wird mit zeitweise stampfendem Chicago-Rhythmus unterlegt und dann ist da ja noch jimmy Carpenter mit seiner Klappen-Kanne. Er ist der kongeniale Partner und Instrumental-Duell-Herausvorderer von Mike Zito und seiner Gitarre, deren Saiten selbstredend auch mit dem Bottleneck bearbeitet werden. Der Amerikaner ist in aller Munde und was "Songs From The Road" zu bieten hat, ist einfach gigantisch. Schaut man da ein wenig durch die etwas verdunkelte Fanbrille? Ja, allerdings wird dieser vor Kraft strotzende Doppelpack auch Anhänger des Blues Rock überzeugen, die den Protagonisten vielleicht als einen Bluesmusiker unter vielen achten.
Groove und Rock'n'Roll fürs Tanzbein ist natürlich ebenfalls im Angebot und hinter dieser Rezension kann nur eine Tipp-Grafik stecken.
Line-up:
Mike Zito (vocals, guitars)
Jimmy Carpenter (vocals, saxophone)
Scot Sutherland (vocals, bass)
Lewis Stephens (piano, organ)
Rob Lee (drums)
Tracklist |
CD:
01:Introduction (0:11)
02:Don't Break A Leg (5:14)
03:Greyhound (5:44)
04:Little Red Corvette (5:22)
05:Rainbow Bridge (4:15)
06:Pearl River (4:54)
07:Hell On Me (5:30)
08:C'mon Baby (7:04)
09:Judgment Day (7:17)
10:Dirty Blonde (6:29)
11:Substraction Blues (5:23)
12:Gone To Texas (7:36)
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DVD:
01:Don't Break A Leg
02:Greyhound
03:I Never Knew A Hurricane
04:Hell On Me
05:Pearl River
06:Dirty Blonde
07:One Step At A Time
08:Substraction Blues
09:Judgment Day
10:Gone To Texas
11:Let Your Light Shine On Me
12:Natural Born Lover
13:Texas Flyer
Bonus:
Fan Interviews
Storyteller Videos:
Dead Of Night
Death Row
Gone To Texas
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Externe Links:
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