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Yes Sir Boss / Desperation State
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Nach "Desperation State" als EP ist nun das komplette Album angesagt. Yes Sir Boss (YSB) hat schon mit den vier Tracks auf dem Erstling für Aufmerksamkeit gesorgt. In der Tracklist zum vorliegenden Longplayer befindet sich auch das Song-Quartett der EP. Zur Qualität der Nummern sei auf den oberen Link verwiesen.
Yes Sir Boss macht folglich mit sieben neuen Kompositionen seine Aufwartung und diese Lieder sind echt lohnenswert, gehört zu werden. Mit einigen Gästen, unter anderem singt Joss Stone in "Mrs #1", erweitert die Combo das musikalische Treiben um schöne Facetten und so wird "Desperation State" zu einer abwechslungsreichen Angelegenheit. Neben rockigen Songs wird man besonders bei den Balladen hellhörig. Dabei wechselt man von der Stromgitarre zur Akustischen und ein Track wie "Lose No More" verfehlt nicht seine Wirkung. Mit sehnsüchtigen Vocals, verstärkt durch einen starken Chorgesang, ist dieses Lied ein Highlight der Platte. Darüber hinaus imponiert es durch ein allerfeinstes Arrangement. Hier tragen nicht nur die melancholisch gestimmten Bläser zum Gelingen bei.
Bestimmt ist YSB stolz darauf, dass ihre Labelchefin Zeit gefunden hat, auf "Mrs #1" mitzusingen. Der Song zeugt von bestem Songwriting und so sehe ich den zusätzlichen Gesang der Künstlerin eher als Sahnehäubchen des Tracks. Auch ohne sie verfehlt das Stück nicht seine Effizienz. Die dynamisch gespielte akustische Gitarre führt uns durch die Komposition und die Bläser sind ebenfalls mit von der Partie. Die von der EP bereits bekannten Lieder liegen noch verdammt gut im Ohr. Da gibt es nicht zu meckern. Das mit einem iberischen Flair versehene kurze Instrumental "The Situation" kann nur als Aufgalopp zum folgenden "Not Guilty" gesehen werden.
Etwas stutzig machen einen die Credits zu den einzelnen Songs. Wurde auf der EP angegeben, dass alle Songs aus der Band-Feder stammen, findet man nun einzelne Musiker als Komponisten angegeben. Verstehe es wer will, aber nachvollziehbar ist diese indirekte Kritik nicht so ganz.
In einer etwas anderen Abfolge hat man es zunächst mit den bekannten Nummern zu tun. "Mr Happy" wäre dann das erste Lied mit Neuigkeitswert und der Songtitel drückt es bereits aus ... nicht nur hier ist YSB-Happy Hour angesagt. Der Track groovt zwischen luftig und bodenständig dahin. Die Gebläseabteilung fetzt in dem Rocker ordentlich mit und durch ein vom Tempo her gedrosseltes Intermezzo macht es fürchterlich viel Spaß, wenn die Combo dann wieder langsam Dynamik aufbaut. Dieses Stück ist nicht dem Reggaerhythmus unterworfen und kommt richtige klasse rüber.
Das Album "Desperation State" ist mitreißend, ist stürmisch und verfügt über herrlich-ruhige Momente. Neben dem bereits erwähnten "Lose No More" ist "My My" eine weitere Ballade, die am Ende dynamischer daherkommt, als das letzte Lied der CD. Letztgenannter Track ist ein Musterbeispiel für ein sehr gelungenes Arrangement. Mit Erfolg hat man sich für alle Nummern Gedanken über das Szenario gemacht. Ein verführerisches Riff eröffnet das Stück und der Einsatz des Pianos macht schon den Beginn höchst interessant. Eine weitere E-Gitarre führt den Hörer sanft an die Melodie heran und der Lead- wie auch Chorgesang gibt einem das letzte Quäntchen, um dem Song eine hohe Wertung zu geben. Dann wechselt die Band zum rockenden Teil, der, besonders durch die Holz- und Blechbläser, auch noch hymnenhaften Charakter erhält. Brillant!
Darüber hinaus verdeutlicht "Till You Get Yours", dass sich YSB durchaus auch vorbildlich vom osteuropäischen Einschlag mit Reggae in ihrer Musik entfernen können. Der Einsatz unterschiedlichster Instrumente macht die Platte zu einer runden Angelegenheit. Dazu seien nur Glockenspiel, Melodica, Ukulele oder das Waldhorn genannt.
Yes Sir Boss überzeugte mit dem Appetithappen in EP-Format und setzt dies mit dem vorliegenden Longplayer konsequent fort. Folglich darf man gespannt sein, wie sich der Werdegang dieser tollen Gruppe weiterentwickeln wird.
Line-up:
Matthew Sellors (vocals, guitars) Luke Potter (guitars, backing vocals) Josh Stopford (bass, ukulele, backing vocals) Tom First (trumpet, flugelhorn, piano, organ, keyboards, backing vocals) Jehan Abdel-Malak (tenor and soprano saxophone, melodica, glockenspiel, organ, backing vocals) Reuben Nimmo (drums, percussion) Additional Musicians: Joss Stone (vocals) Toby Riches (trombone) Nick Bailey (baritone saxophone) Steve Greenwell (organ, keyboards)
Externe Links:
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