Dass der gute Zakk am neuen Scheibchen des 'Prince Of Darkness' nicht mitwirken durfte, wird ihn genau so wenig gekümmert haben, wie die Eiche, an deren Stamm das Borstenvieh sich wetzt, zumal bei ihm derzeit alles mehr als rund läuft. So hat der bärtige Hüne die freie Zeit ausgiebig genutzt und feilte mit seinen Mannen John DeServio, Nick Catanese und Will Hunt (der tauschte die Stöcke mit Craig Nunenmacher) an einer neuen Platte. Außerdem erhielt der Guitar-Hero den Award für den 'Best Guitarist' bei den in diesem Jahr stattgefundenen Revolver Golden Gods Awards. Den Preis nahm der frisch gekürte 'Best Guitarist' himself entgegen und revanchierte sich dafür, indem er das Spektakel mit seiner ganz eigenen Interpretation der US-amerikanischen Nationalhymne eröffnete. Alles bestens also - hoffentlich.
"Order Of The Black" ist ein typisches Wylde-Album geworden: Bärenstarke Heavy-Riffgewitter werden kombiniert mit irrwitzigen Soli, in die sich hin und wieder ein paar bluesgetränkte Licks verirren, gewürzt mit der üblichen, ab und zu an Ozzy erinnernden Stimme. Ein amtliches Geschoss hat er da abgeliefert, der Zakk, die Platte macht vom ersten bis zum letzten Track mächtig Spaß.
Sowohl der Opener "Crazy Horse", als auch die darauf folgenden, herrlich groovenden Nummern "Overlord" und "Parade Of The Dead" stehen für coole Heavyness. Die Gitarren rumpeln und wälzen sich tonnenschwer über die Lauscher und natürlich geizt der Meister nicht mit solistischen Glanzleistungen.
"Godspeed Hell Bound", hier kennt der Rauschebart keine Gnade und liefert sich ein ausgiebiges Gefecht mit Hunt, der auf seine Doublebass-Drums eintritt, als gelte es noch das Letzte aus seiner Schießbude rauszuholen.
Aber ganz offensichtlich reitet der Klampfer nicht immer nur auf den alles niederwalzenden Riffs, er fährt auch schon mal die sanfte Schiene, mischt zwischen harte Passagen die eine oder andere Ballade. Das Wylde nicht nur die Axt meisterhaft beherrscht, sondern am Piano ebenfalls eine gute Figur macht, stellt er bei den Halbballaden "Darkest Days", "Time Waits For No One" sowie dem düster-gewaltigen "War Of Heaven" mehr als eindrucksvoll unter Beweis. Die berühmten Gitarren-Soli dürfen natürlich auch hier nicht fehlen. Das wäre ja, wie Schwarzwälder Kirschtorte ohne Sahne.
"January" hingegen ist mir ein bissel zu schmalzig geraten. Bei diesem Stück wurde 'der Stecker vollends gezogen'. Wer Streicher jedoch mag…
Lieb gewordene akustische Spielereien wie in diesem Falle "Chupacatra" sind auch auf "Order Of The Black" wieder zu finden.
Die mir vorliegende Ltd. Edition enthält zusätzlich eine akustische Version von Blind Faith: "Can't Find My Way Home".
Irgendwie erinnert mich das Album an alte Veröffentlichungen, als ich mit Platten wie "Sonic Brew" (1999) oder "Stronger Than Death" (2000) Bekanntschaft schloss und die sich in meinen Player regelrecht reinfrästen. Seitdem hege ich eine große Verehrung für den alten Zausel.
Zurück zu alten Tugenden? Ich will es hoffen, dass der Stecker nicht mehr komplett gezogen wird, wie 2004 auf Hangover Music Vol. VI - der Anfang mit dieser Scheibe ist jedenfalls gemacht: ein kraftvoller, abwechslungsreicher und hörenswerter Silberling, übrigens von Zakk Wylde produziert. Let it rock!
Line-up:
Zakk Wylde (vocals, guitars, piano)
John DeServio (bass, backing vocals)
Will Hunt (drums)
Nick 'Evil Twin' Catanese (guitar)
Tracklist |
01:Crazy Horse
02:Overlord
03:Parade Of The Dead
04:Darkest Days
05:Black Sunday
06:Southern Dissolution
07:Time Waits For No One
08:Godspeed Hell Bound
09:War Of Heaven
10:Shallow Grave
11:Chupacatra
12:Riders Of The Damned
13:January
Bonustrack (Ltd. Edition):
14:Can't Find My Way Home
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