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Tim Bragg / Where Is The Fighter?
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Die letzten beiden Alben von Tim Bragg haben wir bei RockTimes bereits besprochen, und nun hat uns der englische, zurzeit in Frankreich lebende Musiker auch noch seine EP "Where Is The Fighter?" zur Verfügung gestellt. Zwei der fünf Tracks befanden sich bereits auf den erwähnten letzten Alben, was uns aber nicht davon abhält, diese hier auch noch einmal unter die Lupe zu nehmen.
'Songs For Phil Lynott' lautet der Untertitel dieser EP und dies trifft wohl vor allem für die ersten beiden Nummern zu, wenn auch die anderen drei Stücke diese Thematik ebenfalls tangieren. Bereits "Ode To Phil Lynott" ist ein starkes Tribut an den leider viel zu früh verstorbenen Iren, das einem schon die ein oder andere Gänsehaut bescheren kann, wenn man dem Text folgt. Auch Braggs stimmliche Nähe zu Lynott und die an Lizzy angelehnten Gitarren tun ihr Übriges. "Where Is The Fighter?" hatte mich bereits auf "Stranger Through The Window überzeugt und kommt auch hier noch mal richtig klasse. Wie der Opener bzgl. des Songwritings durchaus absichtlich an Thin Lizzy angelehnt, bekommt man nach dem Anhören automatisch wieder Lust, sich eine DVD oder CD der vor über 25 Jahren von Phil Lynott erstmals aufgelösten (und danach von ehemaligen Musikern wiederbelebten) Legende zu gönnen.
"Have You Seen Her" vom Album Waiting For The Light geht dann schon in eine poppigere Richtung. Es mag aber auch sein, dass mir das - es wird nach wie vor, wenn auch etwas verhaltener, gerockt - nur so vorkommt, da hier die Produktion anders ausgefallen ist und die Vocals von Bragg weiter in den Vordergrund gemixt wurden. Auch bei dem folgenden "Silent Running" handelt es sich um einen mit ordentlich Pop-Appeal ausgestatteten Song, der von der Akustikgitarre und den Drums schön nach vorne getrieben wird, ein eingängiges Keyboard-Lick vorweisen kann und auch über einen coolen Refrain verfügt.
Die Überraschung ist dann "Disbelieving People", das richtig fett rockend geradeaus und genau auf die Zwölf geht. Und hier - der Track wurde in einem professionellen Aufnahme-Studio eingespielt - kommt sowohl die Produktion wie auch der Mix deutlich gelungener, als noch bei den beiden Vorgängern. Der Schlagzeuger macht mächtig Power hinter seiner Schießbude und auch die klasse Gitarrenarbeit sorgt dafür, dass die EP so gut endet, wie sie begonnen hat.
Auf dieser Fünf-Track-EP wird noch einmal vor allem eines klar: Tim Bragg hat qualitativ sehr gute Songs in der Hinterhand und er ist ein klasse Musiker. Was nach wie vor ein Kritikpunkt bleibt, ist die Produktion. Wobei aber auch berücksichtigt werden muss, dass hier alles in Eigenregie, also ohne Label im Rücken, gelaufen ist. Und dafür sind "Ode To Phil Lynott", "Where Is The Fighter" und "Disbelieving People" sehr gut gelungen. Die beiden anderen Tracks fallen weniger durch das Songwriting, sondern eher durch die Abmischung etwas ab.
Also hört auf jeden Fall mal rein. Speziell die Lizzy-Freunde dürften vor allem an den ersten beiden Nummern ihre wahre Freude haben!
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