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Cinema / Loopings
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"Alien Breathing" heißt der Opener und in der Tat meint man, so denn Phantasie vorhanden, die vor panischer Angst geweiteten Augen von Sigourney Weaver zu sehen, die durchs Raumschiff hetzt, sich immer wieder umschaut und darauf wartet, dass das erste Alien mit geiferndem Maul, zum Töten bereit, hinter ihr auftaucht.
Dabei lässt der Blick auf das Albumcover erstmal anderes denken. Darauf springt ein Wal bis hoch über die Wolken und lässt eine große Verkehrsmaschine recht klein aussehen. Ein "Looping" und auf der Rückseite sieht man, wie das größte Lebewesen unseres Planeten wieder durch die Wolken nach unten, hinab in sein Metier, taucht. Da darf schon mal sinniert werden, wie armselig und popelig doch unsere technische Welt in Wahrheit ist, wenn man sich die wahren Wunder der Natur dagegen betrachtet.
Die Musik, die wir auf "Loopings" präsentiert bekommen, unterstreicht dies gekonnt. Hart und technisch wird da auf der einen Seite kühl per Elektronik programmierrt, während, ebenfalls durch Schaltkreise, sich engelsgleiche Chorsequenzen auf der anderen Seite dagegen stemmen ("Strange Planet").
Jürgen 'Pöngse' Krutzsch hat den Albumnamen "Loopings" natürlich nicht des Wals wegen gewählt. Der Name steht für die Arbeitsweise, die sich auf Loops aufbaut. Diese repetitiven Sequenzen mit ihrer hypnotisierenden Wirkung bekommen per Keyboards und auch Gitarre die wohldosierten Tupfer, die der phantasievolle Gedankenreise des Hörers quasi als points of interest immer wieder etwas Neues zu entdecken geben. Für die Gitarre hat der Ex-Tibeter Jürgen 'Pöngse' Krutzsch wieder Benjamin Peiser gewonnen, der bereits beim Vorgänger Magix Box in die Saiten griff.
In "Lindbergh's Dream" ist mit Dieter Kumpakischkis ein zweiter Keyboardspieler am Werk. Auch Dieter war Mitglied bei der Krautrockband Tibet. Und auch Jürgens Freundin Brigitte 'Biddy' Grafe ist wieder dabei und sorgt dafür, dass Technik und der Mix genau auf den Punkt das vermitteln, was die Kompositionen ausdrücken wollen.
Ob nun sphärisch, tranceartig, verspielt oder mit vollem Beat, es ist Musik für die Filme im Kopf des Hörers. Die Machart der Filme ist vielfältig, das Genre allerdings nicht. Zumindest nicht in meinem Kino. Wegspacen und eine Reise nach vorne antreten, heißt es bei mir. Warum man (ich) diese Art von Musik immer irgendwie mit Zukunft verbinde, mag in meinen Hirnwindungen fest verdrahtet sein. Wahrscheinlich weil die Klangwelten, die uns Krutzsch vorstellt, einfach nicht von dieser, uns bekannten, Welt sind. Musik von dieser Welt, bedeutet für jemanden, dessen musikalische Sozialisation in den Siebzigern (zum großen Teil zumindest) abgeschlossen wurde, Footstamping und Bier-verschütting. Das brauchts hier nicht, hier ist die Musik die Droge, auch wenn die Gitarre in "Cries From Outer Space" genau so gut kommt, wie es weiland empfunden wurde, als man mit überschwappendem Pappbecher voller Bier vor der Bühne stand,
Das war und ist eine andere Welt, als die, in der ein einsamer Wolf aufheult und plötzlich sphärische Musik mit dem bereits genannten Engelchor und klassischen Anleihen wie aus dem Nichts auftaucht. Man fühlt sich wie vor der Mauer des Eiswalls im Norden Westeros. Und dass da ganz andere 'Lebe'wesen als ein einsamer Wolf auf einen zukommen, dürfte "Game Of Thrones"-Kennern bekannt sein.
"Loopings" ist der perfekte Soundtrack für das eigene Kino und wenn man den Berliner Schule-Vertretern Klaus Schulze oder Tangerine Dream nicht gelangweilt gegenübersteht, den im Review genannten Filmen etwas abgewinnen kann, ja dann passt dieses Album wie die berühmte Faust aufs Auge. Da diese Musik unbedingt auch Maßstäbe an den Klang stellt, hat Meister Eroc dafür gesorgt, dass dem auch so ist.
Line-up:
Jürgen 'Pöngse' Krutzsch (programmings, keyboards, loopings) Brigitte 'Biddy' Grafe (programming, mixing) Benjamin Peiser (lead guitar) Dieter Kumpakischkis (additional keyboards - #9)
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