Eigentlich sollte "Rising To The Challenge" bereits Anfang 2008 erscheinen. Verschiedene Gründe führten dazu, dass nach dem letzten Album aus dem Jahre 2006 ( Live 2005) nun doch ein paar Jährchen vergangen sind. Das liegt u.a. auch daran, dass Gründungsmitglied Peter Scheerers Bandmates gut beschäftigte Musiker sind. Peter 'Skillet' Kuroczik ist nicht nur Musiker, sondern hat auch sonst einiges rund ums Thema zu tun und Drummer Daniele Chiantese, den man auch 'Octopus' nennt (warum wohl?) veranstaltet Drum-Workshops
Nun liegt "Rising To The Challenge" aber vor mir zum Rezensieren und es fällt gleich auf, dass der Prog-Anteil in den Kompositionen zugenommen hat. Kein Studenten-Prog, sondern immer rockig angehaucht und mit ins Ohr gehenden Hooks. Brutal und gewaltig lässt Peter 'Skillet' Kuroczik den Bass agieren und die acht Arme des 'Octopus' bearbeiten nicht minder powervoll die Schießbude. Immer wieder driftet der Dreier dabei in fast Melodic Rock-artige Breitwandkracher ("Don't Know Anything").
Die Mischung aus Rock und Prog ist schön in "Safe In The Middle" zu spüren. Da klampft es akustisch, bis proggige Sequenzen die Dimension erweitern. Die Übergänge finden zumeist sehr geschlossen statt, das heißt, es wird i.d.R. auf harte Breaks verzichtet. Peter Scheerer schafft es außerdem bei den meisten Stücken ein Déjà-vu-Gefühl zu vermitteln, denn das eine oder andere Mal ertappt man sich dabei zu denken, das Gehörte schon mal vernommen zu haben. Nein, nicht weil es geklaut ist, sondern weil die Musik anscheinend Stellen im Kopf weckt, die anspringen. Zumeist positiv, allerdings auch schon mal mit leichten Anlaufschwierigkeiten. Ausgerechnet den Titeltrack betrifft das, denn erstmal berührt mich der nicht. Bis dann die Hookline kommt und alles wieder ins Lot bringt.
Direkt zu Beginn begeistert dagegen "Enlightened". Dieses hochmelodiöse Prog-Schlachtschiff ist das Sahnehäubchen. Die Gitarre hackt kurze Akkorde ins tragende Gerüst und soliert im weiteren Verlauf sphärisch über den Key-Landschaften. Da laden viele Prog-Zutaten gekonnt zu einer fantasievollen Gehirn-Reise ein, die man am besten unter dem Kopfhörer antreten sollte. Auch "Run Of The Mill" besteht aus allerlei Prog-Accessoire und besonderes Vergnügen bereitet es, Daniele Chiantese beim Arbeiten zuzuhören. Dass auch Peter 'Skillet' Kuroczik sein Arbeitsgerät beherrscht, zeigt das forcierte, tiefe Brabbeln in "Someone Said".
Nun ja, die Musiker sind perfekt, da besteht kein Zweifel. Was mir jedoch beim Vergleich mit den Vorgängeralben auffällt, ist der Wechsel hin zu mehr Prog-Anteilen. Da sollte eine Entscheidung gefällt werden, denn dass die Band im Rockbereich Duftmarken hinterlassen hat, kann man hier erfahren. Auf vorliegendem Album beweist man, dass man auch im Prog punkten kann. Jedoch, so jedenfalls finde ich, sollte man sich entscheiden. Die jetzige Mischung lässt mich das Prädikat 'gut' verleihen. Würde Dogs Welcome voll auf die Prog-Schiene wechseln und mit diesen Musikern wären da absolute Könner am Werk, dann bin ich sicher, dass aus dem 'gut' ein 'sehr gut' werden kann. "Rising To The Challenge" ist mir persönlich da nicht konsequent genug. Aber letzendlich entscheiden die Musiker, was sie spielen wollen und wenn sie sich bei der jetzigen Mischung wohlfühlen, dann will ich da nicht meckern. Auch die passt.
Line-up:
Peter Scheerer (guitar, vocals, synyhesizer, programming)
Peter 'Skillet' Kuroczik (bass & devices)
Daniele Chiantese (drums)
Special guest:
Marcel Faas (keyboard - #6)
Tracklist |
01:Like A Ghost
02:Don't Know Anything
03:Safe In The Middle
04:Stranger
05:Grace Of Your Touch
06:Rising To The Challenge
07:Enlightened
08:Run Of The Mill
09:Someone Said
10:A Dream Of Falling
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