Empire / Chasing Shadows
Chasing Shadows Spielzeit: 48:22
Medium: CD
Label: Metal Heaven (Soulfood), 2007
Stil: Hard Rock

Review vom 23.11.2007


Markus Kerren
Das multinationale Quartett Empire legt mit "Chasing Shadows" sein nunmehr viertes Album vor. Die auffälligste Personaländerung hat am Mikro stattgefunden, wo Tony Martin seinen Posten verlassen hat. Nun, was erwartet man von einer Band, die sich aus alten Hasen und Szenegrößen wie dem Ur-Gestein Neil Murray (Ex-Whitesnake, Ex-Black Sabbath etc. etc.), dem allgegenwärtigen Rolf Munkes, Stöckeschwinger Mike Terrana (Masterplan, Axel Rudi Pell, Ex-Rage) und Sänger Doogie White (Yngwie Malmsteen, Ex-Rainbow) zusammensetzt?
Erstmal natürlich sehr viel! Wobei man besonders bei solchen Kollektiven immer vorsichtig sein sollte, denn wie oft schon haben zusammengewürfelte All Star-Besetzungen dann letzten Endes doch nur Durchschnittsalben abgeliefert? Eben!

Dass es aber auch anders geht, beweisen Empire mit "Chasing Shadows" recht eindrucksvoll. Vor allem, wenn man die vollkommen unromantische Tatsache bedenkt, dass der Vierer (wie so viele andere Projekte heute auch) nicht wie eine richtige Band gemeinsam im Studio war, sondern sich die Soundfiles per Computer hin- und hergeschickt hat. Dennoch ist ein voller, kräftiger und homogener Sound entstanden.
Rolf Munkes hatte im RockTimes-Interview bereits angemerkt, dass sich die Songs irgendwo in der Schnittmenge zwischen Rainbow und Black Sabbath befinden. Dem stimme ich absolut zu und habe auch nichts hinzuzufügen, außer vielleicht, dass mich manche Gesangsparts dann noch sehr positiv an UFO, bzw. Phil Mogg erinnern.
Aber dieses ganze Namedropping soll nicht dazu führen, den Leser in die Irre zu leiten, denn Empire haben trotz aller Bezüge durchaus ihre Eigenständigkeit. Dazu verfügen sie über qualitativ starkes Songwriting, vier individuelle Einzelkönner und einen sehr druckvollen Sound. Oder, um es anders zu sagen: Die Klasse ist vorhanden!
Neil Murray und Mike Terrana rocken und grooven sich gekonnt und solide durch die zehn Songs, während Munkes die Richtung bestimmt und mit der Gitarre Akzente setzt. Doogie White macht ebenfalls einen super Job und überzeugt sowohl bei den Rockern, den Midtempo-Tracks oder auch bei dem ruhigeren "A Story Told".
Meine persönlichen Highlights sind die schnellen Feger wie "The Alter", "Tahigwan Nights" und der Rausschmeißer "Rulers Of The World", wobei auch gesagt werden muss, dass alle zehn Songs den gesetzten Qualitätslevel halten und die Band sich keinen Ausrutscher geleistet hat. Vergleichsmöglichkeiten zu den Vorgängeralben (wie das hier in RockTimes von meinem Kollegen Christoph besprochene The Raven Ride) habe ich leider nicht, kann aber ruhigen Gewissens festhalten, dass "Chasing Shadows" ein starkes und gehaltvolles Album geworden ist, das sich um Vergleiche keinesfalls fürchten muss.
Wer auf druckvollen sowie melodischen Hardrock der Marke 70er Jahre (allerdings modern produziert) abfährt, der kann hier überhaupt nichts falsch machen! Ein grundsolides Album mit jeder Menge Spaßfaktor, das ganz locker 7,5 Uhren einstreichen kann.
Line-up:
Doogie White (vocals)
Rolf Munkes (guitars)
Neil Murray (bass)
Mike Terrana (drums)
Tracklist
01:Chasing Shadows
02:The Alter
03:Mother Father Holy Ghost
04:Sail Away
05:Child Of The Light
06:Tahigwan Nights
07:Manic Messiah
08:Angel And The Gambler
09:A Story Told
10:The Rulers Of The World
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