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Blues Alive 2011 26.03.2011, Schouwburg, Cuijk (NL)
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Blues Alive 2011
Schouwburg, Cuijk (NL)
26. März 2011
Konzertbericht
Stil: Blues
Artikel vom 31.03.2011
Joachim 'Joe' Brookes
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Das Blues Alive geht mittlerweile in die elfte Runde. Veranstaltungsort war von Beginn an die Schouwburg in Cuijk.
Auch dieses Jahr hatte es das Line-up in sich:
Eddy 'The Chief' Clearwater & The Juke Joints
Sultans Of Slide
Mississippi Heat feat. Carl Weathersby
Nathan James & Franco Limido
Blues Caravan 2011
Marquise Knox & Band
Big Dave & sAMMYcUBA
David 'Boxcar' Gates
Big Dave & sAMMYcUBA
Die Band um den Harp-Spieler Big Dave und Gitarrist sAMMYcUBA eröffnete den bunten Reigen der elften Ausgabe des Blues Alive auf der Bühne des Foyers. Es ging gleich mit einer rockigen Variante des Blues in die Vollen. Der erste Einsatz des Gitarristen verdeutlichte, wohin es im Laufe des Sets noch gehen sollte, denn der Saitenmann hatte sofort einen Fuß auf dem Wah Wah-Pedal und sorgte für eine mächtig psychedelische Note in seinem Spiel. Gleich danach folgte ein Slow Blues mit viel Feeling vom Sänger und dann sorgten der Schlagzeuger und Bassist im nächsten Song, der die Chicago-Seite vertrat, für einen tonnenschweren Rhythmus.
Der Chorgesang kam gut rüber und für die sehr lange Version des Klassikers "Good Morning Little Schoolgirl" übernahm der Harper Big Dave die Lead Vocals. Der Bassist hatte einige klasse Slap-Einlagen auf Lager und immer wieder kamen diese psychedelischen Gitarren-Ausflüge zum Zuge. Dabei sorgte der Drummer für die nötige Bodenhaftung.
Höhepunkt war sicherlich ein schlicht "Boogie" genanntes Stück, das immens viel Canned Heat-Feeling in die Eingangshalle der Schouwburg brachte. Die Nummer mit Überlänge hatte einiges an Improvisation zu bieten und selbstredend war das Publikum über einen solchen Boogie hoch erfreut.
Da konnte man überhaupt nicht meckern ... Big Dave & sAMMYcUBA waren in der Rolle des Festival-Openers eine gelungene Wahl. Die Gruppe hatte die Zuschauer ziemlich schnell auf ihrer Seite und Big Dave sowie alle anderen Musiker der Combo verdeutlichten, dass auch in Belgien der Blues in ganz großen Lettern geschrieben wird.
Line-up:
David Reniers (harmonica, vocals)
Filip Casteels (guitar, vocals)
René Stock (bass)
Pol Geusens (drums)
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Sultans Of Slide
Ortswechsel: Im Schouwkaffee trat mit den Sultans Of Slide eine Band auf, bei dessen Line-up man sich die Finger lecken konnte. Die Idee zu dieser Gruppe hatte Frank Goldwasser (unter anderem Mannish Boys, Kirk Fletcher). Die beiden anderen Gitarristen standen auf der Bühne rechts sowie links vom Goldwasser: Henry Cooper und Monti Amundson. Den Bass zupfte Bart Kamp und am Schlagzeug saß Boyd Small.
Kaum ein Song verging ohne den Einsatz des Bottlenecks, ob nun von einem oder gleich mehreren Saitenvirtuosen. Folglich musste man schon etwas für diese Spielart übrig haben. Viele Zuschauer hatten das und der Auftritt dieser Formation sollte schnell zu einem Highlight der Veranstaltung werden. Bei Vorbildern wie Johnny Winter, Elmore James oder Slim Harpo konnte man auf etwas Tolles hoffen und die Sultans Of Slide enttäuschten nicht. Natürlich gab es auch hier die Ausnahme von der Slide-Regel. Wenige Nummern wurde sozusagen pur gespielt. Es rockte auch heftig.
Folglich war die Setlist voll mit Eigenkompositionen und wurde durch Coversongs der gerade genannten Blueser aufgelockert. Bemerkenswert war auch, dass bis auf den Bassisten alle anderen Musiker bei den Lead Vocals aktiv waren. Ja, auch Boyd Small, der den singenden Schlagzeuger abgab. Das Konzert war ein Gitarren-Festival auf dem Festival. Drei Saitenzauberer mit eigenen Stilen waren aktiv und absolut auf Augenhöhe.
Ob rockend, im Chicago-Stil oder balladesk ... diese Combo hatte sehr viel zu bieten und bei Amundson floß schon bei seinem ersten langen Alleingang der Schweiß von der Stirn. Henry Cooper war der eher coole Performer und so sang er auch sehr gut. Die Soli gaben sich die Klinke in die Hand und die Zuschauer wussten gar nicht wohin sie schauen sollten. Es war viel los. Eine Standortbestimmung war auch der Abstecher in Richtung Texas, denn den rauen Blues á la Stevie Ray Vaughan hatte man auch im Gepäck. Aber der Rock'n'Roll wurde nicht einfach links liegen gelassen und auch bei diesem Gig gab es einen ordentlich groovenden Boogie auf die Ohren. Ein super Konzert!
Mit "Lightning Strikes" hat man bereits ein Album aufgenommen und wie mir Amundson backstage mitteilte, wird es dieses Band-Projekt auch noch weiterhin geben. Der Auftritt konnte diesen Blick in die Zukunft nur bestätigen. Für eine kommende Tour möchten die Musiker ein akustisches Set einbauen.
Line-up:
Big Monti Amundson (guitar, vocals)
Frank Goldwasser (guitar, vocals)
Henry Cooper (guitar, vocals)
Bart Kamp (bass)
Boyd Small (drums)
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David 'Boxcar' Gates
Die Abstecher ins Theatercafe der Schouwburg waren ebenfalls sehr lohnenswert. Dort trat unter anderem der Kanadier David 'Boxcar' Gates auf. Er war das erste Mal in Europa unterwegs und konnte durch seine aufgeschlossene Art bei den Zuhörern punkten. Da gab es zwischen den Songs immer nette Geschichten zu erzählen und der Alleinunterhalter beeindruckte nicht nur durch sein Spiel auf der Harp. An einer Gitarre hatte sich der Künstler aus diversen Gegenständen, unter anderem Fahrradteilen einen eigenen Mundharmonikahalter gebaut. Vielfältig setzte er seine Gitarren, unter anderem eine Dobro ein.
Der "Train Travelin' Man" hatte ein langes Intro auf dem Mississippi-Saxofon und dann gab es eine tolle Slide-Einlage. Im Laufe seines Auftritts kam echt Robert Johnson-Stimmung auf und ob mit ruhigeren oder richtig flotten Nummern war die Freude im Publikum groß. Sein Auftritt fiel auf fruchtbaren Boden. Das Theatercafe war wie geschaffen für solche Konzerte und es kam durchaus Delta-Feeling auf.
Herrlich melodisch und mit starkem Fingerpicking versehen, kam das Instrumental "Box Car Rag" besonders gut an und ging richtig in die Beine. Der sehr gut aufgelegte Gates vertrat nicht nur die fröhlich gespielte Version des akustischen Blues. Er konnte seinen Gesang sowie sein Spiel auch auf sentimental-melancholisch umstellen.
Die energetische one man-Blues-Show war toll und häufig dienten als Rhythmusgeber seine Footstomps.
Line-up:
David 'Boxcar' Gates (vocals, harmonica, guitars)
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Blues Caravan 2011
Die Blues Caravan 2011 ist (fast) Frauensache. Unter dem Motto Girls With Guitars sind Samantha Fish, Dani Wilde und Cassie Taylor unterwegs. Der Männerbeauftragte bei den Live-Auftritten ist der Schlagzeuger Denis Palatin.
Natürlich gab es gute Live-Umsetzungen von Songs aus dem gemeinsamen Album und auch Kostproben von Wildes Platte Shine . Die heftig funkige Abteilung war genauso vertreten, wie die rockende und waren vorher die Sultans Of Slide aktiv, konnte man das getrost auch in 'Ladies Of Slide' umformen. Dani Wilde garnierte ihr Spiel mit dem Wah Wah-Pedal und nach der dritten Nummer fragte ich mich, wann Otis Taylors Tochter denn mal lächeln würde.
Viel hatten die beiden Gitarristinnen mit dem Stimmen der Saiten zu tun. Da nahm schon einmal eine Nummer seinen Lauf und Wilde war noch nicht mit dem Umstimmen fertig. Nichtsdestotrotz kam man zurecht und an Solo-Einlagen, auch vom Herrn der Drumsticks, fehlte es nicht. Der Funke der ganz großen Begeisterung sprang nicht sofort über ins Auditorium. Sehrwohl konnten die Protagonistinnen rein äußerlich überzeugen. Nicht nur mit ihren Schuhen wollte Fish hoch hinaus.
Super war die Wilde-Nummer "Red Blooded Woman". Taylor sowie Palatin hatten den Groove gepachtet und die Engländerin spielte ein wildes Solo. Ein toller Rhythmuswechsel folgte und dann nahm das Stück wieder ordentlich Fahrt auf.
Nun hatte die Blues Caravan 2011 das Publikum ganz auf seiner Seite und kundige Zuschauer wussten, dass noch ein Highlight im Auftritt der drei Damen mit Männerverstärkung noch fehlte. Das war "Highway To Hell" von AC/DC. Zur Partystimmung waren bei einigen Blues-Fans sogar die in die Luft gestreckten Pommes-Gabeln zu sehen und es war nur logisch, dass man mit einem solchen Coversong den Adrenalinausstoß sowie den Stromverbrauch im Theater förderte.
Bemerkenswert war Taylors Äußerung zu dem, was ihr Vater einmal zu ihr sagte. Weiße Künstler sind Singer/Songwriter und Schwarze schreiben Blues-Songs. Folglich kam es zu einem Taylor-Singer/Songwriter-Track mit Blues-Feeling, der richtig klasse war. Gemessen am hochklassigen Angebot dieser Veranstaltung waren die 'Girls With Guitars' gut.
Line-up:
Dani Wilde (guitar, vocals)
Samantha Fish (guitar, vocals)
Cassie Taylor (bass)
Denis Palatin (drums)
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Eddy 'The Chief' Clearwater & The Juke Joints
Heimspiel: The Juke Joints brauchten erst gar nicht für Stimmung zu sorgen. Das Publikum stand quasi wie ein Rennpferd in der Startbox und wartete nur darauf, dass das Tor geöffnet wurde. Die niederländische Band brannte gleich zu Beginn zwei Feuerwerke ab und es war sofort eine höllisch gute Stimmung im Saal. Bei diesem Auftritt konnte man übrigens den einzigen Keyboarder des Events bewundern.
Dann betrat er, mit seinem Federschmuck auf dem Kopf, die Bühne und das schon sehr beeindruckend. Klar, seine Erkennungssong "They Call Me The Chief" machte den Anfang für eine hervorragende Show, die musikalisch nichts zu wünschen übrig ließ. Sein rotes Arbeitsgerät hatte zunächst noch Ruhe. Auch nur als Sänger war Clearwater eine Hausnummer. Dann konzentrierte sich alles auf John 'Sonnyboy' vd Broeks Harp-Solo und schon hatte der Amerikaner seinen Hut aufgesetzt und die halbakustische Gibson geschultert.
Jasper Verstraaten, der im Vorspann mit inspirierten Soli glänzte, nahm für Eddys Chicago Blues zunächst die Rolle des Rhythmusgitarristen ein und vd Broek spielte seine Harp zusammen mit Clearwater. Der 1935 geborene Linkshänder feuerte die Band immer wieder an. Seine Soli hatten einen ausgesprochen hohen Genussfaktor und ganz gleich, was man gespielt hätte ... es wäre toll gewesen. Der Keyboarder war mit seinen Beträgen sehr gut im Gesamtsound eingebettet und insgesamt war der Auftritt ein Muster an Show sowie bester Unterhaltung. War dieser Gig noch zu toppen?
Bei "Too Old To Get Married" von West Side Strut war Händeklatschen im Rock'n'Roll-Rhythmus angesagt und mit einem Keyboard-Solo ging die Nummer stimmungsvoll weiter. Da floß der Schweiß auch beim tanzenden Publikum. Clearwaters Blues ist gar nicht weit von dem eines Muddy Waters entfernt. Selbst kleinste Fills waren einen Beifall wert und der Protagonist durfte sich über eine ganz starke Begleitband freuen. Da gab es klasse Kommunikationen zwischen Staat sowie Clearwater und selbst der Slow Blues wurde von den ausgelassen Zuschauern abgefeiert.
Eddy 'The Chief' Clearwater & The Juke Joints waren der Garant für hochwertige Unterhaltung und abschließend kann nur geschrieben werden: Der Blueser steht für Dynamik, Drive und Feeling. Den Mann muss man gesehen haben.
Line-up:
Eddy 'The Chief' Clearwater (guitar, vocals)
Jasper Verstraaten (guitar)
Peter Kempe (vocals, drums, mandolin)
John 'Sonnyboy' vd Broek (harmonica, accordeon, vocals)
Derk Kopershoek (bass)
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Marquise Knox & Band
Achtung! Marquise Knox ist Jahrgang 1991 und somit eine der ganz jungen Hoffungen des 12-Takters. Mit seinem Debüt "Manchild" wurde er bei den Blues Music Awards als bester Newcomer nominiert. Wenn man seine Live-Show miterleben durfte, dann weiß man, zu welchen musikalischen Taten der Mann in der Lage war. Knox stand mit seinen beiden Begleitmusikern im klassischen Power-Trio auf der Bühne und sorgte für höchst emotionale Momente an Sounds. So mag man den Blues ganz besonders gerne.
Lange Soli im typischen 12-Takter, individuell bearbeitet, bestimmten die Szenerie und der Junge ist im Chicago Blues verwurzelt. Er zauberte wunderschöne Licks aus seiner schwarzen Halbakustischen und hatte mit Eugene Johnson (Bass) sowie Schlagzeuger Michael Battle zwei bestens aufgelegte Begleiter auf der Bühne. Auch wenn die Gestik der Rhythmus-Abteilung am Anfang noch verhalten war, kam ziemlich schnell das eine oder andere Lächeln auf die Gesichter. Spielfreude pur war Ausdruck des Blues Rocks aus den Staaten.
Da ging ein Shuffle in die Fußwippe und der Groove setzte ohne Umwege das Tanzbein in Bewegung. Für einen Zwanzigjährigen hat Knox eine ausdrucksstarke Stimme und Johnson sorgte für gestandene Backing Vocals.
Beim Slow Blues war Marquise ein Mann der ganz großen Töne. Im Allgemeinen war festzustellen, wie wenige E-Gitarristen ein Plektrum benutzten. Das aber nur Bemerkung am Rande. Mit seinem Gig hat der Junge spürbare Spuren hinterlassen. Wenn man die Augen schloss, gab es Momente, in den er an B.B. King erinnerte. Knox hat Potential und zur Entwicklung noch viel vor sich. Für seine musikalischen Äußerungen nahm er sich Zeit und so waren die Nummer schön lang. Sein Gesang und Spiel ist voller Gefühle und es hat richtig Spaß gemacht, einem so jungen Blueser zuzusehen und zu hören. Marquise Knox bewegt den Zuschauer, sowohl emotional als auch physisch. Seine Musik geht unter die Haut.
Von ihm wird man noch einiges Hören. Da bin ich mir sicher.
Line-up:
Marquise Knox (guitar, vocals)
Eugene Johnson (bass)
Michael Battle (drums)
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Nathan James & Franco Limido
In ihrer ersten Spielrunde hatte ich das Ende ihrer Show mitbekommen und es war so imposant, dass ich den zweiten Auftritt der beiden Blueser nicht verpassen wollte. Der Amerikaner Nathan James machte gemeinsame Sache mit dem italienischen Sänger und Harper Franco Limido. Unter anderem spielte James dreieinhalb Jahre für James Harman und Limido ist Frontmann der Formation Family Style.
Was dieses Duo an Blues- sowie Roots-Musik anbot, war einfach Klasse. Neben ganz normalen Gitarren hatte James eine sogenannte Washtar, bei dem der Korpus ein Waschbrett war, in zwei Versionen am Start. Hammer, diese Saiteninstrumente verfügten über einen ganz eigentümlichen Sound und Teile des Gigs befanden sich ganz im Zeichen von Sonny Terry & Brownie McGhee. Mann, konnte der Mann spielen! Allerdings stand ihm Franco Limido in nichts nach.
Dieses Duo groovte ganz locker und beide waren begnadete Sänger vor dem Herrn des 12-Takters. Einer Washtar hatte James den Namen 'Tri-Tar' gegeben und dieses urige Instrument verfügte über nur drei Saiten und das Fretboard sah aus, wie das obere Ende eines zu dick geratenen Spazierstocks. Bünde waren hier Fehlanzeige.
Natürlich setzt er den Waschbrettteil auch perkussiv ein, aber das Überding war James' Schlagzeug. Auf den Rand eines Koffers hatte er eine leere Kaffeedose, ein Minibecken und noch etwas Unergründliches montiert. Kaum zu glauben, aber wahr! Dieser Selbstbau funktionierte auch noch prächtig.
Diese beiden Musiker hatten das Publikum im Handumdrehen im Griff und es viel getanzt. Der Blues wurde bis zum Ragtime gestreckt und bei so manchen Refrains dienten die Zuschauer als Chor. Limido hatte stets stimmungsvolle Soli auf seiner Harp parat und beim Gesang wechselten sich beide ab. Diese Washtar-Instrumente wollte man nur noch hören und James brachte sie und das Bottleneck ausgiebig zum Einsatz. Leute, das war ebenfalls beste Unterhaltung!
Line-up:
Nathan James (vocals, guitars, harmonica)
Franco Limido (vocals, harmonica)
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Mississippi Heat feat. Carl Weathersby
Das Beste kam zum Schluss? Die Band Mississippi Heat stand zusammen mit Carl Weathersby auf der Bühne des Schouwkaffee und wenn ich mich im Vorfeld auf einen Auftritt ganz besonders gefreut hatte, dann waren es Pierre Lacoque & Co. Und wir wurden nicht enttäuscht. Wow, dieses Konzert wurde tatsächlich zum Highlight des Festivals.
Als Eröffnung waren zunächst die Männer aktiv und dann sagte der beseelt aufspielende Lacocque die Sängerin Inetta Visor an. Bei ihrem voluminösen und umwerfenden Gesang brauchte man etwas zum Festhalten. Visors Stimme hatte das ganz gewisse Etwas, was einem einen Gänsehaut nach der anderen bereitete.
Die gesamte Band war bei bester Spiellaune und den Drummer Dwayne Smith sah man bei seinen Grooves sowie Shuffles fast nur lächeln. Ganz locker trommelte er und der noch so jung aussehende Stephen P. Howard rief eine perfekte Leistung ab. "Chicago Is My Home" war nur ein Highlight und so, wie den Band ihre Heimatstadt hochleben ließ, war es einmalig gut.
Einen Song widmete man dem am 21.03.2011 verstorbenen Pinetop Perkins. Nach einigen weiteren hinreißenden Nummern mit fliegenden Wechseln bei den Gitarren- sowie Harp-Soli hatte Visor die Bühne verlassen und dann war auch Weathersby an den Lead Vocals zu hören. Ziemlich grau um die Schläfen ist er geworden, aber sein Gitarrenton und seine Stimme sind immer noch zum Dahinschmelzen. Ihm bei der Arbeit zuzusehen, war wie ein bestens zubereitetes und äußerst schmackhaftes Mehrgänge-Menü. Wenn Weathersby die Saiten seiner schwarzen, halbakustischen Gibson zum Schwingen brachte, war auch Andacht angesagt. Leider riss ihm zwischendurch eine Saite und es wurde eine neue aufgezogen.
Die Abteilung Slow Blues wurde bestens bedient und Mississippi Heat mit Weathersby rockten mehrmals das Haus. Das Ende des Festivals war einfach gigantisch.
Line-up:
Pierre Lacocque (harmonica)
Inetta Visor (vocals)
Stephen P. Howard (bass)
Dwayne Smith (drums)
Featuring:
Carl Weathersby (guitar, vocals)
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Rundum kann man auch diese Blues Alive-Ausgabe nur in den höchsten Tönen loben. Bei Festivals nicht unbedingt üblich, wurde der Zeitplan perfekt eingehalten und für die zahllosen Besucher gab es ausreichend Versorgungsstellen in der Schouwburg. Über mehrere Monitore in der Location wurde laufend das Programm angezeigt und eine wichtige Information tauchte auch auf: Die zwölfte Ausgabe von Blues Alive wird am 24.03.2012 stattfinden.
Wir danken Frank Gorris für die problemlose Akkreditierung
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