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Samantha Fish / Wild Heart
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Samantha Fish zum Dritten. Nach Runaway (2011) und Black Wind Howlin' (2013) folgt in diesem Jahr "Wild Heart". Als Produzent fungierte Luther Dickinson (unter anderem Black Crowes), der es sich nicht nehmen ließ, nebenbei selbst - siehe Trackliste - recht aktiv instrumental am Album mitzuwirken.
"Wild Heart" entstand bereits im vergangenen Herbst in drei US-Studios: im Louisianer Brady Blades Studio, im Luther Zebra Ranch Studio von Hernando, Mississippi und für den Feinschliff führte der Weg in die Willie Mitchels Royal Studios sowie die legendären Arendt Studio von Memphis.
Ich selbst hatte das Vergnügen, sie beim Blues Caravan 2011 und mit Mike Zito bei der
Royal Southern Brotherhood live zu erleben. Dabei wusste die blonde Langmähne mich jedes Mal zu überzeugen und das nicht nur wegen ihres jeweiligen Sexy-Outfits, sondern vor allem wegen ihrer musikalischen Fähigkeiten. So brilliert sie bei ihrer Neuerscheinung, wie ich bereits live on stage beobachten konnte, mit gewohnt ausdrucksstarkem Gesang und einer Stimme, die durchaus unter die Haut geht. Im Verbund mit ihrem Saitengezupfe setzt die Amerikanerin zahlreiche Glanzlichter. Mal mehr rockig ("Road Runner"), mal recht soft ("Go Home"), mal mit ein paar Country- ("Turn It Up"), mal mit ein paar Gospel-Anleihen angereichert, Samantha bewegt sich überwiegend im Genre des Blues und Southern Rock. Und das ist auch gut so, denn sie musiziert den Blues mit so viel Leidenschaft, als ob in ihren Adern ausschließlich 'blaues Blut' fließen würde. Samantha Fish hat sich für ihr neues Album mächtig ins Zeug gelegt, hat sehr viel Energie investiert, besticht mit großer Vitalität, singt sehr ausdrucksstark und beweist oftmals ihre gut ausgebildete Fingerfertigkeit, wenn es darum geht, ihren Gitarren schöne Riffs sowie erstklassige Solo-Läufe zu entlocken. Auf ihre Rhythmuskapelle kann sie sich zu 100% verlassen, denn diese sorgt für ein sehr solides Klangfundament, auf dem sich die Protagonistin völlig sorgenfrei auf ihre Textvorträge sowie auf die Bünden- und Saitenarbeit ihrer Gitarren konzentrieren kann. Und von dem ihr gebotenen Freiraum macht sie reichlich Gebrauch.
Mein Favorit der Platte ist der Titeltrack "Wild Heart". Das Teil geht sofort ins Blut, lässt mein Inneres zum gehörten Rhythmus automatisch mitwippen. Ihre Stimme, im Verbund mit den Gitarrenklängen - sowohl akustisch als auch voll unter Strom vorgetragen - erzeugt bei mir ausschließlich Wohlbehagen. Auch das folgende "Bitch On The Run" kann ich ohne Bedenken als Hörprobe empfehlen. Hier geht's recht wild und zügellos zu, so als ob ein freilebender Hengst in die Ferne einer Prärie galoppieren würde.
Und genau hier glaube ich die neue Rezeptur von Samantha Fish entdeckt zu haben: Gegenüber ihren anderen Platten kommt mir "Wild Heart" wie ein Befreiungsschlag vor. So wirkt sie diesmal gereifter, sich aller Hemmungen entledigend, irgendwie komplett losgelöst von allen Zwängen und Lasten, die sie (vielleicht) bisher mit sich rumschleppte. Sei es wie es sei: Wenn man, so wie ich, bei "Wild Heart" keinerlei Mängel feststellen kann, der Künstler wieder einen Schritt in seiner Karriere nach vorne gegangen ist, man dazu auch eine Platte zu Gehör bekommt, dessen Genre man bevorzugt, dann kann ich nur eine Kaufempfehlung aussprechen.
Line-up:
Samantha Fish (vocals, guitar) Luther Dickinson (lead guitar, bass, lap steel, mandoline) Dominic Davis (bass - #8) Lightnin Malcolm (guitar - #6) Brady Blade (drums - #1-5, 7-11) Sharde Thomas (drums - #6) Shontella Norman-Beatty (vocals) Sisse Norman (vocals)
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