Zum allerersten Mal schreibe ich ein Review, ohne das Medium abgespielt zu haben! Aber eigentlich schreibe ich gar kein Review, den treffender als Kollege
Günther Klößinger könnte ich das überhaupt nicht.
Günther hat vor etwa zwei Monaten die
Live 2010 besprochen und dem ist nichts hinzuzufügen. Außer vielleicht, dass dem, der sich für Rockmusik interessiert und beim Lesen des Textes keine Wasseransammlung im Munde verspürt, nicht mehr zu helfen ist.
Die CD zu besorgen ist natürlich Pflicht. Punkt. Diese Band, über die ich mal folgendes schrieb:
»Grobschnitt, eine Band, die ob ihrer Shows und ihres bis heute anhaltenden Kultstatus' wohl als einmalig in (mindestens) Deutschland gelten darf.«, beschert uns 40 Jahre nach Bandgründung und über 30 Jahre nach der Orginal-Studioplatte nicht nur diese starke
Rockpommel's Land-Liveversion, nein,
Sireena Records präsentiert dieses Werk nun auf Vinyl. 180 Gramm, logisch. Und von den Originalbändern gezogen.
So weit, so klasse. Und ich komme langsam zum Schluss, weil ihr euch nämlich sputen müsst, denn die ersten 1000 Alben werden in rotem Vinyl ausgeliefert. Das heißt, die nächsten maximal 999 Platten, denn eine halte ich hier in Händen. Im Zeitalter von Tauschbörsen, digitalen Downloads und iPods ist das immer wieder ein Erlebnis. Soll ich das edle Teil abspielen? Vielleicht nur mal anspielen? Die Qualität der Aufnahme, da bin ich mir sicher, ist vom Feinsten. Ich leg sie mal auf und setz den Plattenteller in Bewegung. Herrlich, das rote Vinyl in Bewegung zu sehen. Höchste Erregung beim Rezensenten. Aber ich lasse den Tonarm in Ruhestellung. Zum Hören des Albums gibt es ja die CD.
Und - neben dieser besteht ja die Möglichkeit, zwei Vinylalben zu kaufen. Eines zum Abspielen und das andere am Besten unberührt ins Schmuckkästchen stellen. Ich weiß, der hat 'ne Macke, wird jetzt mancher denken, aber schließlich haben wir es hier nicht mit einem Mainstreamprodukt einer Mainstreamband zu tun.
»Grobschnitt, eine Band, die ob ihrer Shows und ihres bis heute anhaltenden Kultstatus' wohl als einmalig in (mindestens) Deutschland gelten darf.«, gell? Und die rote Schallplatte passt dazu, wie die magische Feder zu
Ernie.
Ich bin nicht ganz sicher, ob es mein erstes rotes Vinyl ist, aber auf jeden Fall ist es die erste Doppel-LP, die 'nur' auf drei Seiten Musik hat. Die vierte Seite ist leer (aber rot) und Volker 'Mist' Kahrs gewidmet. Klappt man das Cover auf, knallt einem eine Vielzahl an Bilder entgegen. Und - man kann den Text lesen: Ohne Brille. Selbstverständlich liegen auch die Texte bei.
Sputen, Leute!