Während der Künstler himself mit Band über dem Material für Studioalbum Nummer fünf brütet, kommt Nummer eins raus - zum zweiten Mal nach 2005. Wir kriegen also ein Rerelase von Oliver Hartmanns Debütalbum "Out In The Cold" angeboten (wobei: Die Band heißt korrekterweise Hartmann, ohne 'Oliver'). Diese Neuauflage bietet für Fans, die alles schon haben, gegenüber der Erstveröffentlichung den bislang nur auf der Japan-Version erschienenen Bonustrack "Rescue In My Arms". Und für alle, an denen "Out In The Cold" bisher vorbeigegangen war, ist dieses Rerelease einfach die Erinnerung daran, sich diese Scheibe endlich zuzulegen. Das ist ein absolutes Muss!
"Out In The Cold" war/ist Hartmanns erstes Soloalbum. Und nach seiner Zeit bei der neoklassischen Metalschmiede At Vance war das nicht nur der Beginn einer eigenen Karriere, sondern eine regelrechte Neudefinition. Hartmann macht Rock - irgendwie schlicht, aber mit außergewöhnlichen Melodien und großartigen Atmosphären. Und natürlich ist Oliver Hartmann himself einfach ein begnadeter Sänger. Als 'Chorknabe' war er schon auf Alben von Rhapsody oder Helloween zu hören; und natürlich als Lead- und Backings-Sänger bei Avantasia.
Hier steht er ganz und gar im Vordergrund und hat sogar selbst Unterstützung bei den Backing Vocals. Ina Morgan ist Teil der Credits des Albums - sie sollte ihn später auch live unterstützen, unter anderem bei der DVD-Veröffentlichung Handmade. Der mehrstimmige Gesang, der entsteht, jagt einem Schauer über den Rücken und bringt einen Touch von Soul mit in den Sound. Das ist ganz groß, zum Beispiel in den Chorus-Harmonies von "What If I", bei der Funk-/Soul-/Rock-Nummer "Listen To Your Heart" oder im Finale des sagenhaften Skunk Anansie-Covers "Brazen" (Wow - Hartmanns Wechsel in die Kopfstimme ...)
Hartmann hat bisher noch kein einziges schwaches Album abgeliefert. Doch es gibt ein paar Merkmale, die sein allererstes zu einem besonderen machen. "Out In The Cold" ist von allem am Ursprünglichsten - erst danach kam ein etwas modernerer Touch. Auf dem Debütalbum zieht man noch am ehesten musikalische Parallelen zu Melodic Rock-Vorbildern wie Giant. Die Keyboards spielen noch eine größere Rolle, sei es weich-schmeichelnd bei Balladen wie "Can You Tell Me Where Love Has Gone", im anheizenden Orgelsound wie im optimistisch rockenden Energiepaket "Alive Again" oder in Form dramatisierender Streicher wie im Titelsong.
Die Nummer "Out In The Cold" ist ein echtes Genre-Highlight mit allem, was Hartmann zu großartig macht: Es pumpt und rockt, und ist zugleich so butterweich. Es ist atmosphärisch, und diese sensationelle Stimme macht es unverwechselbar. Ein weiterer Höhepunkt ist die sehnsuchtsvolle Powerballade "Into The Light". Wenn Joe Cocker die gesungen hätte, wäre sie längst ein Welthit. So bleibt die Nummer - und überhaupt das Album "Out In The Cold" - ein Insidertipp für Spätberufene, die sich hiermit bitte zum Kauf aufgerufen fühlen sollen. Schwieriger wird die Entscheidung für Eingefleischte: Reicht der eine Bonustrack, damit sich der Neukauf lohnt? "Rescue In My Arms" ist eine zarte, traurig-schöne Akustikballade - nicht mehr, nicht weniger. Aber die Stimme, diese Stimme ...
Line-up:
Oliver Hartmann (vocals, guitars, keyboards)
Bodo Schopf (drums)
Armin Donderer (bass)
Jürgen Wüst (additional organs and keyboards)
Ina Morgan (additional choirs)
Miro Rodenberg (additional string arrangements)
Tracklist |
01:Alive Again (4:13)
02:Out In The Cold (3:52)
03:Brazen (4:45)
04:The Same Again (3:52)
05:I Will Carry On (4:56)
06:What If I (3:53)
07:How Long (4:23)
08:The Journey (4:10)
09:Who Do You Think That You Are (3:54)
10:Listen To Your Heart (3:48)
11:Can You Tell Me Where Love Has Gone (4:32)
12:Into The Light (6:16)
13:Rescue In My Arms [Bonus Track] (4:22)
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Externe Links:
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