Laurence Jones / What's It Gonna Be
What's It Gonna Be Spielzeit: 52:13
Medium: CD
Label: Ruf Records, 2015
Stil: Blues Rock

Review vom 22.04.2015


Joachim 'Joe' Brookes
»Mit diesem 'Nachwuchs' müssen wir uns keinerlei Sorgen um den Fortbestand des Blues und Blues Rock machen.« So endete Anfang 2014 die Temptation-Rezension des Bluesbruders Jürgen.
Der Nachfolger, ebenfalls bei Ruf Records erschienen, hat den Titel "What's It Gonna Be" bekommen und wurde mit Bassist Roger Inniss sowie Miri Miettinen am Schlagzeug eingespielt. Bis auf den "Good Morning Blues" von Huddie Leadbetter und "Can't Get Enough" (Mick Ralphs/
Bad Company) wirft der Brite ausschließlich Eigenkompositionen in die Waagschale. Etwas Keyboard-Erweiterung erfährt die Platte durch Julian 'Mr. Jools' Grudgings, von dem man schon bei Joanne Shaw Taylor Tastentöne gehört hat und Lewis Stephens. Sandi Thom sowie Dana Fuchs sind gesangliche Partner und SJ Mortimer ist für die zusätzlichen Backing Vocals zuständig.
"What's It Gonna Be" ist ein rundum zufriedenstellendes Album geworden. Highlights hier, Besonderheiten dort, versteht es der junge Mann, auch hartgesottenen Blues-Anhängern zu gefallen. Dabei muss nicht unbedingt auf die beiden Duette mit den bereits oben erwähnten Künstlerinnen verwiesen werden, aber es darf in diesem Zusammenhang festgestellt werden, dass das Stück mit Dana Fuchs besser ankommt. Vielleicht weil die Bad Company-Interpretation mehr rockt und Feuer beinhaltet.
Okay, für das Zusammenwirken mit Sandi Thom hat der Protagonist eine Ballade geschrieben, die ziemlich zeitlos daher kommt und nicht so sehr ins Fass des Blues getunkt worden ist. Bemerkenswert ist Laurence Jones' Gitarrenspiel, ganz gleich, ob hier oder an anderen Stellen. Der Junge weiß, wo die Töne der Zuneigung, vielleicht auch Begeisterung entstehen.
Seine Songs haben Biss und können durch eine nicht von der Hand zuweisende Eingängigkeit von sich Reden machen. Darin bewirbt sich der Musiker für den Lehrgang in der Meisterklasse und um den erfolgreich zu absolvieren, braucht es noch mindestens zwei weiterer Alben, die von hoher Qualität zeugen.
Eines steht jedenfalls mit den beiden bisher veröffentlichten Tonträgern und einer Konzert-Beobachtung im Blues Moose Café fest: Laurence Jones darf man getrost zur Speerspitze der britischen neuen Welle neuer Künstlern aus diesem Genre rechnen.
Ein riffig-rockender Titeltrack eröffnet ein vielseitiges Album mit so einigen Überraschungen. An dieser Stelle kann man bereits feststellen, dass der aus Stratford-upon-Avon stammende Musiker mit einer klasse Stimme punkten kann. Seine Vorbilder/Einflüsse sind Eric Clapton, Gary Moore, Rory Gallagher, Jimi Hendrix, Tony McPhee (The Groundhogs), B.B. King und Albert Collins. Einerseits macht der Gitarrist hier und da auch keinen Hehl daraus, die Einflüsse in seinen Eigenkompositionen durchschimmern zu lassen. Andererseits ist zu erkennen, dass er über eine individuelle Handschrift, die deutlich zu erkennen ist, verfügt.
Neben Rock gibt es auch Funk sowie Soul auf der Platte und für eine gelungene Rock'n'Roll-Nummer muss man bis zum Schluss warten. "Stop Moving The House" zeugt von einem klasse Zusammenspiel mit dem Keyboarder, der für dieses Stück die Piano-Einstellung an seinem Arbeitsgerät gewählt hat. Mit Soundeffekten angereichert, spielt der Frontmann ein Solo nach dem anderen und sorgt insgesamt für ein tolles Ende einer Scheibe, die definitiv nicht nur einmal im Player Platz nimmt.
Bei allem Respekt vor den Eigenkompositionen, ist die Coverversion von Leadbellys "Good Morning Blues" beim Rennen um die Highlight-Treppchen-Plätze mit dabei. Da gibt es kein Vertun, diese Nummer kann Laurence Jones mit seiner eigenen Patina überziehen.
Wer was für das bluesig-flotte Tanzbein sucht, wird an "Touch Your Moonlight" seine Freude haben. Da baut sich ein famoser Groove auf und die Gitarrenriffs werden auch noch von den berühmten good Vibrations dominiert. Tja, für die Tanz-Faulenzer geht da mindestens was für die Fußwippe. So animiert auch "All I Need" die Tanzfläche in Angriff zu nehmen, allerdings kann man beim Mid-Tempo schon eher Kontakt mit dem Gegenüber aufnehmen.
Laurence Jones' "What's It Gonna Be" ist für den Engländer eine weitere Stufe nach oben.
Line-up:
Laurence Jones (vocals, guitars)
Roger Inniss (bass)
Miri Miettinen (drums)

With:
Julian 'Mr Jools' Grudgings (keyboards)
Lewis Stephens (keyboards)
SJ Mortimer (backing vocals)

Featuring:
Sandi Thom (vocals - #5)
Dana Fuchs (vocals - #9)
Tracklist
01:What's It Gonna Be (4:16)
02:Don't Need No Reason (4:22)
03:Evil (5:41)
04:Touch Your Moonlight (3:39)
05:Don't Look Back (4:49)
06:All I Need (5:28)
07:Being Alone (3:58)
08:Good Morning Blues (5:29)
09:Can't Get Enough (4:17)
10:Set It Free (5:41)
11:Stop Mving The House (4:31)
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