Lake
Blast of Silence Tour 2005, 16. April 2005
Ducsaal, Freudenburg
Lake
LakeLake im 'Ducsaal': dieses Ereignis wollten sich sogar die RockTimes-Kollegen Ella und Olli nicht entgehen lassen und nahmen dafür 600 km Fahrt auf sich; und sie bedauerten keinen einzigen Kilometer!
Auch RockTimes-Gastschreiber Joachim reiste aus dem nahen Saarland an, um den Klassiker Lake einmal live zu sehen.
Leicht gemacht wurde uns die Fahrt in den 'Ducsaal' allerdings nicht, denn auf der Autobahn kam es dicke von oben. Wassermassen prasselten nieder, dass das Wenige, was man durch die Windschutzscheibe noch sehen konnte doch eher nach einem Lake, ähm See aussah. Aber wir schafften es und konnten die Kollegen überzeugen, was für eine feine Location der 'Ducsaal' doch ist.
LakeEtwas nach Einundzwanzig Uhr ging es los und die Truppe um Gitarrenwiesel Alex Conti betrat die Bühne.
"Blast Of Silence"-Tour, die neuen Songs also und die kamen live noch besser als auf der CD. Wir mussten auch nicht lange warten, bis der Überhammer "Let's Go To China' präsentiert wurde. Was für eine Nummer...
Es ist erstaunlich, dass Lake 2005 genauso klingen wie anno dazumal. Dieser lässige Groove, der scheinbar aus dem Handgelenk kommt, der mehrstimmige Gesang: jeder der fünf Musiker war zum Singen eingeteilt und das ist natürlich schon von Beginn an ein Markenzeichen dieser Band.
LakePerfekt aufeinander eingespielt und ich kann Alex voll verstehen, wieso er mit diesem Line-Up arbeitet. ( siehe die Blast Of Silence Review).
Erstaunlich auch, dass Lake anscheinend genreübergreifend 'ne Zugnummer ist. Wir sahen die üblichen Blues-Rock Verdächtigen unter dem Publikum, sogar ein Deadhead war unter den Zuschauern, wie man am T-Shirt unzweifelhaft feststellen konnte. Auf der Empore standen einige Damen jüngeren Baujahrs, die textsicher mitsangen - und zwar auch die 'alten' Stücke.
Na gut, die kennt man ja, muss man eigentlich kennen, will man keine musikalische Wissenslücke offenbaren. Aber dass die Tracks der brandneuen CD schon so bekannt sind, hat mich doch etwas verwundert; auf der anderen Seite freut mich das riesig, denn das beweist, dass der gute (Musik)-Geschmack auch im neuen Jahrtausend Bestand hat, und zwar trotz Bemühungen des Rundfunks und der TV-Anstalten, diesen guten Geschmack durch immer seichtere Trallalis zu vernichten.
Lake'Da dada da da da, da dada da da.
Da dada da da da, da dada da da. Jeder kennt wohl dieses Intro, meinte dann auch Sänger Mike Starrs, als er "On The Run" ankündigte. Und euphorischer Beifall gab ihm recht, als die Bandhymne dann aktiver Punkt der Setlist wurde.
Logisch, dass diese Nummer kommen musste. Und es gab immer wieder historisches zu hören: "See Them Glow" etwa mit Mr. Conti an der Talk Box. Das ist immer wieder ein Genuß für mich, wenn Gitarre und Stimme miteinander wetteifern. Und ein Übergenuss ist es Alex beim Spiel auf seiner 'Gibson ES 345 Stereo' zuzuschauen. Der Mann ist auf dem besten Weg mein Gitarrenhero zu werden. Ach was, seit seinem Auftritt mit der Hamburg Blues Band ist er das eigentlich schon.
LakeNicht minder genial und ebenso verantwortlich für den Lake-Sound ist Adrian Askew an den Tasteninstrumenten. Mal saß er ruhig auf seinem Hocker und webte den Keyboardteppich, mal schuftete er stehend und mutierte zum Energiebündel. Beispielsweise bei der Hensley-Nummer "Driving With Your Eyes Closed" vom neuen Album.
Fantastisch wie immer auch die 'Ducsaal'-Besucher, die derartige Leistung gerne adäquat honorierten.
LakeNatürlich war auch die Lake-'Connection' vor Ort: 'Life On Stage' Chefin Bärbel, André am Merchandise Stand (siehe Link unten: er betreibt auch 'die' Lake-Fanpage), ja sogar Günther vom 'Günter Luers Veranstaltungsservice, Hamburg' kam in den Ducsaal.
Neugierig wie ich nun mal bin, fragte ich André, was an Klassikern noch so alles kommt und so erfuhr ich, dass die Gänsehautnummer "Jesus Came Down" auf dem Programm steht und indeed, sie kam. Angekündigt als Widmung an den 1991 verstorbenen Lake-Sänger James Hopkins Harrison.
An dieser Stelle schwenke ich schnell mal zu dem Hamburger Gov't Mule Konzert: Olli, dir kamen dort die Tränen und auch ich gestehe, dass es gar nicht so easy war, bei "Jesus Came Down" diese zurückzuhalten. Das war schon immer eine ganz besondere Nummer. Wow, mich berührt es jetzt beim Schreiben gerade wieder.
LakeHut ab vor Mike Starrs am Micro, denn erstens geizte der Schotte nicht mit Vocalakrobatik und zweitens stand er trotz Krankheit auf der Bühne, scherzte mit den Fans und mit der Band und mir beweist das wieder mal, dass Musik doch eine sehr gute Medizin ist.
Auch gut bekannt im 'Ducsaal': Michael "Bexi" Becker (Hamburg Blues Band), der mit Bexi, Bexi rufen begrüsst wurde. Wie immer, souverän für die tiefen Töne zuständig und natürlich, wie alle anderen ebenso, auch für die Harmonies und backing vocals.
LakeBisschen versteckt und schwer vor die Linse zu bekommen der Mann fürs Grobe: Mickie Stickdorn. Zusammen mit Bexi sorgte er für den Drive und die Beiden säten das Gras, auf welchem Alex mit dem Gitarrenrasenmäher seine Muster zog.
Die Band ist eine Einheit und wenn auch jeder mal 'durfte': Nur die Summe aller ergibt ein Ergebnis - Lake eben.
Lake"Angel In Disguise" vom 78er Album gab es ebenfalls in einer Wahnsinnsversion zu hören. Wahnsinn auch das Gitarrenspiel bei "Dancing With Steve". Rauf und runter mit den Fingern über Steg und die Saiten.... .Ich weiß nicht, wieviele Pfunde Alex bei seinem Spiel verliert, ich jedenfalls kam alleine vom Zuschauen gehörig ins Schwitzen. Wie garantiert auch diejenigen des Publikums, die eifrig mitrockten und mittanzten.
LakeIch bin mir jetzt nicht mehr sicher, ob "Key To The Rhyme" tatsächlich komplett gespielt wurde, aber dieser berühmte "Them Changes"-Riff meine ich gehört zu haben. Lake gab drei! Zugaben und eine war die Allman-Nummer "It's Not My Cross To Bear". Ich bleibe bei meiner Meinung: Das Stück wurde perfekt gecovert. Handwerklich vom Feinsten, aber Lake bedeutet für mich Groove ohne Ende, Westcoast-AOR, vielstimmiger Gesang und und und.
Einen Allman-Blues brauche ich da überhaupt nicht. Aber: ihr habt ihn ganz lecker serviert.
Vielleicht sehen wir uns in Landau ja wieder - einmal Lake ist viel zu wenig......
Ella, Olli, kommt ihr wieder mit?


Bilder vom Konzert
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Lake: Blast of Silence Tour 2005, 16. April 2005, Ducsaal, Freudenburg
Ulli Heiser & Ilka Czernohorsky, 17.04.2005