The Lone Crows / 14.06.2014, 7er-Club, Mannheim
Rocktimes Konzertbericht
The Lone Crows
7er-Club Mannheim
14. Juni 2014
Stil: Rock


Artikel vom 29.06.2014

       
Markus Kerren                  Sabine Feickert
Stonetroopers So, oder so ähnlich hätte das Gespräch zweier RockTimes-Redakteure laufen können, die sich ganz pflichtbewusst bereits zum Soundcheck des Lone Crows-Konzertes im Mannheimer 7er Club eingefunden hatten: »Aah, die Vorgruppe...« … Zehn Minuten später: » Hey, ich war grade auf dem Klo, da hängt ein Plakat von denen, das da SIND die Lone Crows! - Quatsch, die sind doch viel zu jung...« Aber wie so oft im Leben, hatte die gute Sabine natürlich auch dieses Mal recht.
StonetroopersDen Anfang des Konzertabends machte allerdings die Aschaffenburger Band Stonetroopers. Das Quintett, bestehend aus einem Schlagzeuger sowie Bassisten, zwei Gitarristen und einem Sänger, konnte mit druckvollem Rock durchaus Freunde gewinnen. Die mit einer guten Stunde großzügig bereitgestellte Spielzeit wurde natürlich voll ausgenutzt und wie der Sänger Daniel verriet, sind alle Bandmitglieder riesengroße "Star Wars"-Fans. Was dann wie von selbst dazu führte, dass die Unterfranken ihren Stoner Rock auch mit "Star Wars"-Texten verbanden bzw. -binden.
Anmerkung Sabine: Ob es eine Geheimwaffe aus fernen Galaxien oder schlicht die Vermischung der von Song zu Song immer weiter aufgerissenen Monitorboxen mit der PA waren? Für mich war der Bass der Stonetroopers im wahrsten und leider nicht mehr angenehmen Sinne des Wortes druckvoll. Seine Schläge in meine Rippen und den Solarplexus beamten mich bei den letzten Songs der Aschaffenburger aus der Halle. Und ließen so ganz insgeheim auch für den weiteren Verlauf des Abends Befürchtungen aufkeimen, die sich aber schon bei den ersten Tönen der Lone Crows in Luft auflösten.
The Lone Crows Nachdem Ulli ja das Debütalbum der aus Minneapolis stammenden The Lone Crows vor etwa einem Jahr in höchsten Tönen gelobt hatte, war die Spannung vor deren Auftritt natürlich groß. Und die hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Die vier Amerikaner zeigten sich durchweg sehr spielfreudig, brillierten auf ihren Instrumenten und hatten jede Menge starke Songs in der Hinterhand. Auch der Sound schien hier wieder deutlich besser ausgesteuert gewesen zu sein, sodass die Bässe wohlig im Magen vibrierten.
The Lone Crows Mitgebracht hatte die Band ihr zweites Album "Dark Clouds", aus dem sie natürlich ebenfalls reichlich Material im Köcher hatte. Die Scheibe dürfen wir euch hier demnächst ausführlich vorstellen. Sehr (Blues-) rockig ging das Quartett im 7er-Club meistens zu Werke, hatte aber auch weitere Spielarten in petto, inklusive eines stark von Carlos Santana inspirierten Solos, gebracht von Julian Manzara. Der Gitarrist fiel durchweg mit seinem sowohl technischen als auch vom Feeling her auf ganz hohem Level angesiedelten Spiel auf.The Lone Crows Aber auch der Leadsänger Tim Barbeau glänzte an den sechs Saiten, sodass die beiden ein hochinspiriertes Duo abgaben. Joe Goff am Schlagzeug zeigte sich spielfreudig wie immer und auch Andy Battcher am Bass, der sich in der Mitte der Bühne aufgebaut hatte, brachte hier und da mal eine starke solistische Einlage.
Von den auf dem gleichnamigen Debütalbum wohl noch ausgeprägten psychedelischen Einflüssen war an diesem Abend allerdings nicht mehr viel festzustellen, was aber aufgrund der höllenstarken Show niemanden wirklich störte. Es war das letzte Konzert der Europatour, was aber ebenfalls niemanden traurig machte, denn wie Tim Barbeau bereits an diesem Abend ankündigte: »We'll be back for the next tour in the fall!« Die Antwort auf diese Feststellung fiel leicht: »Yes, please come back!«
Wir bedanken uns bei Mitja Besen und dem Team des 7er-Clubs für die sehr angenehme Zusammenarbeit.
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