Nicht nur an den Reglern lieferte Tommy Brothers ganze Arbeit ab. Für "Shaking Hands", Medusa Stones dritter Scheibe, ist er auch als Gitarrist unterwegs.
Ansonsten ist man sich treu geblieben und die musikalische Rock-Allianz zwischen Justin Fox, Jeremy Summers und Dave Morse scheint sich zu einer unschlagbaren Einheit zu entwickeln.
Den geschätzten Kollegen Markus hat es, nach dem Debüt sowie Ghosts ja bereits gepackt, das Medusa Stone-Fieber und jetzt ist der nächste Redakteur dran, denn die Leute um Sänger, Gitarrist und Songwriter Fox können einfach nichts anderes, als den Hörer mit "Shaking Hands" ein weiteres Mal zu überzeugen.
Alleine schon der kurze Opener mit Donnergrollen und Cello kann nicht nur als Eröffnungsnummer eines Live-Gigs der Amerikaner Gänsehaut erzeugen. Da passt dann der nächste Track, "Live Alone" perfekt ins Konzept, wenn man dem immer noch in aller Munde befindlichen Luftschiff auf verdammt frische Art Auftrieb gibt. Nicht dass hier jemand meint, Medusa Stone würde covern. Nein, davon ist die Band so weit entfernt, wie die Karossen unserer Politiker von der Umweltverträglichkeit.
Die Medusas hauen einem ihre Song-Monster slidend, rockend und riffend, in ganz hoher Taktung, um die Löffel.
That's Rock'n'Roll, liebe Leser! Der kommt mit Schmackes zu jeder Tageszeit und Gelegenheit hervorragend an. Ob als Muntermacher oder Bewahrer der guten Laune kann man jeden der dreizehn Kompositionen hernehmen und genießen.
Mit "Same Old Road" zeigt der Vierer den altgedienten Rolling Stones, wo es heutzutage lang gehen sollte.
Die Stimmbänder eines Justin Fox haben genau die passende Spannung, um den Output der Gruppe dick und fett zu unterstreichen. Das Gemenge aus Musik und Gesang hat eine frappierende Eigenständigkeit und diese sollte sich die Männer aus Wilmington, North Carolina unbedingt bewahren. Nicht auszudenken, wohin dieses Projekt führt, wenn sie mit dem nächsten Album vor der Tür stehen. Nach "Shaking Hands" möge die Zeit dafür bitte wie im Fluge vergehen.
"This Place Again" und "H-Jam" darf man getrost als eine Einheit betrachten, denn die beiden Tracks gehen ohne Pause ineinander über. Mit einer, für die Band geradezu Pop-rockigen Einleitungsphase loslegend, transformieren sie den Doppeldecker zu einem schwer-groovenden Psycho-Stück der erster Hendrix-Güte.
Mit "Loaded Gun" feuern die Musiker aus allen Rohren und für die Platte sehr positiv anzumerken ist die auf den Punkt perfekte Drum-Maschinerie eines Jeremy Summers. Der, wie alle anderen, hat es drauf.
Natürlich hat "Shaking Hands" auch ein Getriebe, in dem Medusa Stone nach Belieben herum schalten. Für "Mr. Grim Reaper" schaltet man in die unteren Gänge und heraus kommt ein dreckig geslideter Rocker mit messerscharfem E-Gitarren-Solo. Neben dem balladesk angehauchten "Good Time Friend" mit tollem Chorus erwartet uns am Schluss der Scheibe ein echter Slow-Song mit akustischer Gitarre und Mike Hickman am Cello. Mehr Instrumente kommen hier nicht zum Einsatz, sieht man von ganz wenigen, am Ende eingestreuten Gitarren-Rückkopplungen ab. Die CD schließt genauso 'donnernd', wie sie begann und auch so wird der Silberling zu einer runden Sache.
"Black Powder" steht für viel Dynamik. Langsame und schnelle Phasen wechseln sich genüsslich ab und wieder brilliert man durch ein tolles Gitarren-Solo.
Medusa Stones Rock-Motor läuft auf allen Zylindern. Außerdem hat man den Keilriemen über die gesamte Spielzeit fast immer gut auf Power gespannt und sammelt, Song für Song, Punkte, die umgerechnet 9 von 10 RockTimes-Uhren ergeben.
Line-up:
Justin Fox (lead vocals, guitar)
Jeremy Summers (vocals, drums)
Dave Morse (vocals, bass)
Tommy Brothers (vocals, guitar)
With:
Terry Fox (vocals - #12)
Mike Hickman (cello - #12)
Tracklist |
01:Ortus (0:55)
02:Live Alone (2:35)
03:Loaded Gun (2:50)
04:Rock'n'Roll Queen (4:15)
05:Mr. Grim Reaper (3:45)
06:Pills And Pot (3:35)
07:Same Old Road (4:06)
08:Good Time Friend (4:37)
09:Black Powder (4:20)
10:In This Place Again (2:41)
11:H-Jam (2:37)
12:Wait For Me/Excessum (3:17)
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