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'Sir' Oliver Mally / Ol' Dogs, Nu Yard
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Martin Moro war Anfang 2009 bei einem Konzert von 'Sir' Oliver Mally und nach einem Telefonat am nächsten Tag lud der eine Österreicher den anderen Österreicher in seinen »recording joint« ein.
Wie man aus Mallys Linernotes zum Album entnehmen kann, ziehen sich wohl immer noch Gegensätze an, denn er schreibt, dass Moro ganz anders an die Aufnahmen von Songs herangeht, als er. Mit den Kompositionen, die es auf vorliegende Platte geschafft haben, streift Mally durch sein reichhaltiges Repertoire an Songs, die bereits auf den unterschiedlichsten Platten mit seiner Blues Destillery, Raphael Wressnig/Bernie Mallinger oder der Band Sidesteps veröffentlicht wurden. Zwei Lieder hat man gemeinsam geschrieben und mit "Perfect Day" gibt es einen Coversong, der im Original von Lou Reed stammt.
Unter anderem befinden sich Tracks auch auf Love Is A Devil sowie Candystore. Zum initialen Genießen von "Ol' Dogs, Nu Yard" sollte man sich Zeit nehmen, dafür sorgen, dass kein Bekannter oder Freund an der Haustür schellt und ein Getränk der ersten Wahl bereitstellen.
Wenn der Name Hans-Jörg Maucksch fällt, dann darf man, neben der Tatsache, dass Moro »arranged, recorded, mixed and produced« hat, davon ausgehen, die Musik in einem hervorragenden Klang erleben zu dürfen. Der Rezipient ist schlichtweg von den Socken, was diese zwei Musiker zustande gebracht haben. Hier und da hat man sich darüber hinaus noch etwas Unterstützung ins Studio geholt. Einerseits ist es der Kontrabassist Christof Härtl, andererseits Martin Buröck am Akkordeon als auch Jon Sass an der Tuba.
Selbst wenn man die Kabelbinder der Kritik ganz eng schnürt, flutschen alle zehn Tracks durch das Nadelöhr der Begutachtung.
Beim Moro, der übrigens schon mit sehr vielen anderen Künstlern (unter anderem auch Allan Taylor) gespielt hat, könnte man besser aufzählen, welche Instrumente er nicht beherrscht. Die Liste wäre definitiv kürzer. Vielleicht sind es ja auch noch mehr, als hier zum Einsatz kommen. Nur einmal singt Moro mit. Die Platte versprüht so eine schöne, entspannte Atmosphäre und wenn man sich auf die Musik einlässt (was nicht schwer fällt), dann entführen einen Mally, Moro & Co. in einen ganz eigenen, intimen Kosmos. Der Hörer bekommt die Impression, als sei er bei den Aufnahmen unmittelbar dabei gewesen.
Die in den Songs zum Einsatz gebrachten Instrumente sind selbstredend allesamt prächtig in Szene gesetzt und es folgt eine Perle nach der anderen. Ob Verträumtes oder flottere Nummern... die Protagonisten ziehen alle erdenklichen Register sehr guter Unterhaltung. Es verbietet sich fast schon, einen Track besonders ins Rampenlicht der Aufmerksamkeit zu stellen. Allerdings geht irgendwie kein Weg der Bewunderung an "Leave Your Light On" vorbei. Die Summe der Elemente ergibt ein faszinierendes Gesamtbild. Das gilt natürlich ebenfalls für das Album.
Es geht bluesig, folkig und rootsig zu. Mallys raue Stimme weiß man ab und an mit ganz feinen Effekten zu versehen und gepfiffen wird auch. Wer hätte das gedacht. Selbst Songs, in denen weniger Instrumente zum Einsatz kommen, haben großformatigen Charakter und am Programming ist nichts auszusetzen. Solche Musik hat grenzenlose Konsequenzen... "So It Goes (2nd Turn)". Ja, so geht es mit brillanter Roots Music. Die kann in diesem Fall nur einen Tipp zur Folge haben.
Da klingen Mallys Worte fast wie eine Untertreibung: »... and still are happy with the result.« Abschließend noch eine Frage an 'Sir' Oliver Mally: Gibt es aus den Aufnahmesitzungen noch mehr Songs? Wenn ja, dann sollten die keinen Staub ansetzen!
Line-up:
'Sir' Oliver Mally (vocals, whistling, acoustic guitar, cazoo) Martin Moro (baritone guitar, mandolin, 5 string banjo, acoustic guitar, electric guitar, ukulele, highstring guitars, bouzouki, mandola, bass, fretless bass, alto banduria, piano, keyboards, percussion, national, banjo mandolin,strumstick, footatamp, tin whistle, programming, sound FX, backing vocals) Martin Burböck (diatonic accordion - #1) Jon Sass (tuba - #1) Christof Härtl (upright bass - #5,8)
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