Ana Popovic
16.12.2005, Schwarzer Adler, Rheinberg
Rocktimes Konzertbericht
Ana Popovic
Schwarzer Adler, Rheinberg
16. Dezember 2006
Konzertbericht
Stil: Blues Rock
Fotos: Edwin Zaschka

Artikel vom 19.12.2006


Joachim 'Joe' Brookes
Ana Popovic Ana Popovic zum 4.:
14 Monate nach ihrem Auftritt im Schwarzen Adler am 30.10.2005 stand das letzte und gestrige Konzert im Zeichen von
Ana! Live In Amsterdam.
Beide Gigs wurden, im Unterschied zur CD/DVD-Einspielung, ohne einen Keyboarder präsentiert.
Gespannt sein durfte man auf das, was uns die gebürtige Belgraderin Neues zu bieten hatte.
20.45 Uhr, das Saallicht ging aus: Drummer Remco van der Slius und Bassist Ronald Jonker betraten die Bühne. Beide rollten mit einer furiosen instrumentalen Einleitung den roten Teppich für die Blues Award nominierte Gitarristin und Sängerin aus. Nach der Ankündigung durch ihren Tourmanager wurde sie mit stürmischem Applaus vom Publikum begrüßt.
Die weiße Fender geschultert, sollten sich die nächsten über 2 ½ Stunden zum Besten werden, was ich von der gerade mal 30 Jahre 'alten' Künstlerin gesehen und gehört habe.
Ana Popovic Mit Nachdruck und Kompetenz, sowohl an ihren Arbeitsgeräten als auch durch ihrer Stimme, konnte man schon ins Nachdenken kommen, einen vergleichbaren jungen Musiker oder eine entsprechende Gitarristin und Sängerin aus ihrem Genre auf den Plan zu rufen.
Dieser Gig entwickelte sich bereits vom ersten Song an zu einem krönenden Abschluss der diesjährigen Konzert-Saison.
Ob Rock, Funk oder Jazziges, alles hat seine Wurzeln im Blues und Ana Popovic konnte diese unterschiedlichen Musikrichtungen professionell, immer mit der wichtigen persönlichen Note, in ihre Musik integrieren.
Ana Popovic Das Trio war eingespielt, ein kurzer Blickkontakt mit den beiden Herren reichte aus, um zu verdeutlichen, wo es lang ging.
Aber nicht nur das: Ronald Jonker war eine echte Bereicherung bezogen auf das, was er auf seinem fretless Bass und in puncto Bühnenpräsenz bot. Ab und an, besonderes im zweiten Set, schwang er den 'Taktstock' und was er ablieferte, war nicht nur hörens- sondern auch sehenswert.
Selbstredend schmälerte das in keiner Weise die hervorragende Rhythmusarbeit von Remco van der Slius am Schlagzeug. Hochleistungs-Drumming!
Ana Popovic Ob "Bigtown Boy" oder Howlin' Wolfs "Sittin' On Top Of The World", beide Songs staffierte die Bandleaderin mit Hammer-Slides aus.
Eine glasklare Gitarre mit einem sehr gut abgemischten Bandsound trug eindeutig zum Gelingen des Konzertes bei.
»We're gonna rock this house« verkündete sie und sollte Recht behalten …
Kein Konzert ohne eine Jimi Hendrix-Nummer: "House Burning Down". Auch das konnte man getrost als Headliner zum gestrigen Konzert zur Hand nehmen.
Mit drei im Set verteilten Songs der im März erscheinenden CD, bot Ana einen verheißungsvollen Vorgeschmack auf das neue Werk. Ana Popovic nannte dabei keinen Song-Titel. Einer der neuen Tracks ist sehr politisch, denn er rechnet textuell mit dem Milošević-Regime ab.
Ana Popovic Neben den beiden elektrischen Gitarren lag auch eine akustische im Koffer auf der Bühne. Mit diesem Instrument wurde das zweite Set eröffnet, wobei die Popovic den dritten Song mit der elektrischen Gitarre beendete.
'Going back in time': Im zweite Teil des Konzerts gab es, schön verteilt, immer wieder Songs ihrer ersten CD "Hush". "Love Fever" in völlig neuem Gewand, "Bring Your Fine Self Home", auf dem Debüt im Duett mit Bernard Allison gesungen, übernahm Ronald Jonker diesen Part und erntete dafür nicht nur Lob vom Publikum.
T. Bone Walkers "The Hustle Is On" rundete den Rückblick gelungen ab.
Das instrumentale "Navajo Moon" war der Oberkiller und die Steely Dan-Nummer "Night By Night" konnte man abermals genießen.
Ana Popovic Es ging in die 'Verlängerung', denn die Zugabe wurde vom Publikum mit heftigem Beifall und lauten Pfiffen gefordert und ließ auch nicht lange auf sich warten.
Ob ohne Mikro in der Mitte der Bühne singend, elektrische Gitarre völlig ohne Verstärkung spielend, akustische und elektrische Slide, Show-Einlagen mit und ohne den Mann am Tieftöner, Soli von allen, Songs mit einer Länge von bis zu 10 Minuten: Ana Popovic und ihre Band machten an diesem Abend, in einer rauchfreien Atmosphäre, alles richtig.
Ana Popovic Ja, werte Leser und Leserinnen, dieses war mein erstes Konzert, bei dem, durch mehrere an den Saalwänden beppende rote Schildchen, darauf hingewiesen wurde, dass man sich in einem 'No Smoking'-Bereich befand.
Entsprechend wurde die fast ausverkaufte Location während der Set-Pause von einer ganzen Menge der Besucher für die bekannte Zigarettenpause verlassen.
Mit dem Rauch-Verbot hatten weder Ana Popovic noch ihr Tourmanagement etwas zu tun.
Noch Fragen? Ja, natürlich. Die beantwortete Ana vor dem Konzert im in Kürze folgenden RockTimes-Interview.
Bilder vom Konzert
Ana Popovic
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