Outloud / Destination: Overdrive
Destination: Overdrive Spielzeit: 60:18
Medium: CD
Label: Rock Of Angels Records, 2015
Stil: Melodic Rock

Review vom 27.12.2015


Boris Theobald
Positive Energie, made in Greece - und der Markenname lautet Outloud. Drei volle Alben und eine EP zwischendurch hat die 2008 von Firewind-Tastendrücker Bob Katsionis als 'Projekt' gegründete Band inzwischen auf dem Buckel; und es ist Zeit für eine Werkschau. "Destination: Overdrive" beinhaltet vier Stücke vom 2009er-Debütalbum We'll Rock You To Hell And Back Again, ebenfalls vier vom Nachfolger Love Catastrophe (2011) sowie fünf Songs der megastarken Platte
Let's Get Serious aus dem Jahr 2014. Schnell mal durchgerechnet ... und da fehlt doch noch ein Track?! Richtig ...
... der Opener. Der ist exklusiv und neu. Die Coverversion von "I'm So Excited" der Pointer Sisters ist so ein Stück nach dem Motto 'Wie, das hat mal wer anders gesungen?' Es rockt, es reißt mit, es ist wie gemacht für die Band. Und es reiht sich wunderbar ein in die Auswahl Outloud'scher Melodic (Hard)Rock-Perlen von einer angenehmen abwechslungsreichen Bandbreite. Das reicht von offensiven Hymnen der Marke "We Run" oder auch dem genialen "Tonite" (fast so eine Art Mischung aus Manfred Manns "I Came For You" und Bon Jovis "Runaway") bis hin zum herzzerreißenden "This Broken Heart", der besten Ballade der Band laut Mr. Katsionis himself
Eine große Stärke der Band liegt auch im Mittelbereich zwischen solchen Sanfttönern und Heavy-Rockern wie "Broken Sleep". Etwas laid back und zeitweise wehmütig verträumt, dabei aber trotzdem mit viel Power überzeugen Songs wie "Isolation Game" und "Like A Dream", das Katsionis übrigens mal für Michael Kiskes Place Vendôme geschrieben hatte, dann aber doch zum Outloud-Song wurde. "I Was So Blind" und "Falling Rain" sind mit ihren neoklassischen Anleihen zudem absolute Melodieperlen; und wie die Lead-Gitarre die Vocal Lines von US-Sänger Chandler Mogel, den Katsionis 2008 zufällig bei einem Konzert in New York kennenlernte, 'nachsingt', zaubert dem Hörer Gänsehaut auf den Pulli.
Outlouds Melodic Rock spielt im Hier und Jetzt - sie würzen ihn nur ab und zu mit ein paar glitzernden 80er-Jahre-Keyboards, die aber eher nur augenzwinkernd mit einer Handvoll Retro-Noten zeigen, dass gute Musik zeitlos ist. Genau so ist es auch beim heimlichen Höhepunkt dieser Zusammenstellung, "A While To Go". Die Keyboards führen auf eine falsche Fährte, bevor diese Nummer dann rhythmisch angespitzt und Blues-getränkt an allerfeinste Europe-Werke (der härteren Gangart) erinnert.
"Destination: Overdrive" bietet einen gelungenen Rundumschlag für Outloud-Einsteiger und ist überdies ein ausgesprochen persönliches 'Best Of', weil Bob Katsionis mit Liner Notes über die Songs und die vorliegende Zusammenstellung redet. Nun denn, lassen wir es eine Stunde lang erklingen, frei nach dem Motto, welches sich auf der Rückseite des Booklets findet:
»ROCK IT LOUD, ROCK IT TO HELL!« Und wenn es nach der Erfindung der Bluetooth-Kopfhörer als nächstes auch noch audio-intravenöse HiFi-Kanülen geben sollte, dann geht die positive Power von Outloud sogar noch schneller ins Blut als ohnehin schon.
Line-up:
Chandler Mogel (vocals)
Bob Katsionis (guitars, keyboards)
Mark Cross (drums on all albums except from "Let's Get Serious")
George Kollias (drums on "Let's Get Serious")
Tracklist
01:I'm So Excited (3:43)
02:We Run (4:11)
03:I Was So Blind (4:23)
04:Waiting For Your Love (4:13)
05:Isolation Game (4:44)
06:Tonite (3:40)
07:One More Time (4:17)
08:Like A Dream (4:16)
09:Broken Sleep (4:09)
10:Falling Rain (3:34)
11:A While To Go (4:33)
12:This Broken Heart (4:17)
13:The Night That Never Ends (4:13)
14:Bury The Knife (6:05)
Externe Links: