Pink Floyd / The Story Of Wish You Were Here
The Story Of Wish You Were Here Spielzeit: 85:00
Medium: DVD
Sound: Dolby Digital 2.0, Dolby Digital 5.1, DTS 5.1
Bildformat: 16:9 - 1.77:1
System: PAL
Sprache: Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch
Region Code: 0 (weltweit abspielbar)
FSK: Freigegeben ab 6 Jahren
Label: Eagle Vision, 2012 (1975)
Stil: Prog Rock


Review vom 03.07.2012


Markus Kerren
Das Album Wish You Were Here von Pink Floyd wurde im September 1975 veröffentlicht. Nicht mehr und nicht weniger landete das englische Quartett mit dieser Scheibe einen derartigen Volltreffer, der nicht nur x-millionenfach verkauft wurde, sondern der wohl weltweit auch jedem Rock-Interessierten bekannt sein dürfte. Und falls nicht, dann kennt er zumindest den ein oder anderen Song daraus, so unvermeidlich war und ist nach wie vor das omnipräsente mediale Dasein dieses Werkes.
Auf der vorliegenden DVD wird die Entstehungsgeschichte dieses Millionensellers durch viele Interviews (vor allem mit den Bandmitgliedern, aber auch dem Cover-Künstler Storm Thorgerson und anderen an der Produktion beteiligten Mitarbeitern) noch einmal nachgezeichnet. Im Prinzip genau wie in der "Classic Albums"-DVD-Reihe, nur dass das vorliegende Teil nicht unter diesem Topic läuft.
Pink Floyd waren nach dem massiven Erfolg des Vorgängers Dark Side Of The Moon und den sich nachziehenden Tourneen eigentlich ausgepowert und von innerlicher Leere gezeichnet. Es gab Spannungen innerhalb der Band und der physische wie psychische Zustand der Musiker war auch nicht gerade hilfreich. Kurz und knapp, Pink Floyd waren ausgebrannt und nachdem das Quartett sich im Januar 1975 im Studio eingefunden hatte, gab es erstmal sehr viel Leerlauf.
David Gilmour wollte durch die anhaltend fehlende Inspiration an zwei neuen Songs festhalten, die bereits im Vorjahr entstanden (und ausgearbeitet) waren, was Roger Waters allerdings sehr unpassend zu den ganz frisch entstandenen "Shine On You Crazy Diamond" und "Wish You Were Here" empfand. Schließlich kam er dann doch noch mit den neukomponierten "Welcome To The Machine" und "Have A Cigar" im Studio an und setzte sich nach intensiven Diskussionen (vor allem mit Gilmour) damit auch durch.
Thematisch wurden auf dem Album lediglich zwei Themen behandelt. Zum einen mit den beiden letztgenannten Songs die Frustration und Wut von Waters über und auf das Musik-Business und die gewaltige Maschinerie, in die die Band aufgrund des Erfolgs der Vorgängerscheibe geraten war und zum anderen (im Titelsong und - noch viel mehr - "Shine On You Crazy Diamond") einmal mehr der Verlust des Bandgründers und ehemaligen Frontmannes wie einstmals kreativen Kopfes
Syd Barrett. Gilmour führt an, dass er "Wish You Were Here" bis heute nicht spielen kann, ohne dabei ganz intensiv an Barrett zu denken.
Und dann gab es ja auch noch diesen gespenstischen Vorfall, dass der gute Syd – der sich davor knapp fünf Jahre lang komplett seiner Umwelt verweigert hatte – plötzlich im Studio war. Niemand weiß, wie er an der Security vorbei kam und dazu dauerte es (durch seinen körperlichen Verfall) auch noch gefühlte Ewigkeiten, bis ihn die anderen Bandmitglieder überhaupt erkannten. Ob es dann zu Konversationen irgendwelcher Art mit dem Ex-Bandleader kam, darüber wird sich ausgeschwiegen. Festgestellt wird lediglich, dass Barrett plötzlich wie durch Geisterhand genau so schnell wieder verschwunden war, wie er auftauchte. Mythenbildung? Immerhin gibt es ein Foto von Syd, das ihn im Studio zeigt...
Aber auch grundsätzlich nimmt der vor einigen Jahren verstorbene Syd Barrett (R.I.P., brother!) auf dieser DVD sehr viel Platz ein. Auf der einen Seite verständlich, auf der anderen - da die musikalische Seite von Pink Floyd im Jahr 1975 nicht mehr allzu viel mit seiner Zeit in dieser Band zu tun hat - auch etwas überladen. Wie dem auch sei, es gibt dazu sehr interessante Einsichten, wie es zur Cover-Gestaltung kam und auf die einzelnen Songs wird auch nochmal intensiver eingegangen. Nicht zu vergessen auch die Lead Vocals von Roy Harper beim Song "Have A Cigar", den Roger Waters (wie er hier zugibt) immer schon gehasst hat.
Wieviel wirklich Neues der geneigte Floyd-Fan hier geboten bekommt, richtet sich natürlich wie immer individuell danach, wie informiert und/oder belesen er bzgl. dieser Band bereits ist und war. Davon abgesehen ein sehr interessanter Film für alle, die sich gerne einmal intensiver mit diesem Meisterwerk befassen möchten, dessen Geburt für die beteiligten Musiker solch eine derart schwere Geburt war. Sehr gut gelungen!
Und nur um irgendwelchen Mißverständnissen vorzubeugen: Es gibt zwar immer mal Song-Fragmente zu hören und filmisches Archiv-Material zu sehen, aber dieses Teil besteht - wie von der "Classic Albums"-Serie bekannt - hauptsächlich aus Interviews.
Line-up 1975:
Roger Waters (bass, vocals)
David Gilmour (guitars, vocals)
Nick Mason (drums & percussion)
Richard Wright (keyboards, piano, vocals)

With:
Roy Harper (vocals - #3)
Dick Parry (saxophone)
Carlena Williams (background vocals)
Venetta Fields (background vocals)
Syd Barrett (always around somehow)
Tracklist des Albums
01:Shine On You Crazy Diamone (Part One)
02:Welcome To The Machine
03:Have A Cigar
04:Wish You Were Here
05:Shine On You Crazy Diamond (Part Two)
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