Pride Of Lions / The Roaring Of Dreams
The Roaring Of Dreams Spielzeit: 56:06
Medium: CD
Label: Frontiers Records, 2007
Stil: AOR

Review vom 06.02.2007


Ralf 'Jogi' Ruhenstroth
Bei Ex-Survivor Jim Peterik geht es Schlag auf Schlag. Nach dem Debüt aus dem Jahr 2003 und dem Nachfolger The Destiny Stone aus 2004 erschien im vergangenen Jahr schon das erste Live-Album, samt dazugehöriger DVD. Das neue Jahr ist noch nicht alt und schon gibt es Neues aus dem Studio.
"The Roaring Of Dreams" heißt das gute Stück und der aufmerksame Hörer hat inzwischen längst gemerkt, dass bei dem Projekt Pride Of Lions eine geballte Ladung Erfahrung und eine große Portion jugendlicher Unbekümmertheit zusammen arbeiten. Die Erfahrung ist hier natürlich Mastermind und Gitarrist Jim Peterik, der überaus talentierte Sänger heißt Toby Hitchcock. Letzterer hat im Übrigen auch eine anständige Bühnenperformance, wie wir uns auf "Live In Belgium" überzeugen konnten. Ich verspreche, dass ich anlässlich dieses Outputs das letzte Mal das Wort 'Talent' benutze, denn beim Nachfolger dürfte der gute Toby endgültig zu den reifen Sängern gehören, die kein bisschen grün mehr hinter den Ohren sind.
Nun zur Musik: Obwohl Toby Hitchcock eine nahezu ideale Stimme für den Stil von Pride Of Lions hat, singt Jim Peterik bekanntermaßen auch recht gerne. Von daher haben wir auf der neuen Scheibe einen ersten kleinen Unterschied zu den beiden Vorgänger-Studioalben. Der Lead-Gesang wird sich an vielen Stellen von den beiden Hauptakteuren geteilt. Das ist halt Geschmackssache und ich finde, dass sich die Beiden recht gut ergänzen, wobei Hitchcock da die Nase vorne hat. Und um das auch gleich vorweg zu nehmen: Auf "The Roaring Of Dreams" hat sich der Stil nicht groß verändert. Aber zweiter Unterschied: Die neuen Songs sind im Großen und Ganzen vielleicht nicht ganz so glatt und rund. Ein paar Ecken und Kanten, wobei die eingängige Melodie dennoch ganz klar im Mittelpunkt der Kompositionen steht.
"Heaven On Earth" geht in bester Survivor-Manier recht fetzig und schnurgeradeaus. Treibend, voluminöse Bässe und ein ansprechender Wechselgesang zeichnen den Track aus. Der aufmerksame Hörer wird sich also schnell wieder wie zu Hause fühlen. Beim Folgesong "Book Of Life" wurde zunächst an den Stimmen manipuliert und 'Effekthascherei' betrieben, bevor die Post richtig abgeht. Von Anfang an gefallen mir vor allen Dingen die verstärkenden Tasten, die dem Gesamtsound eine nötige Fülle geben. Und schwups haben wir bei "Love's Eternal Flame" eine Spur Pop im Ohr. Das könnte schon wieder der Garant für eine Chartplatzierung jenseits des großen Teiches sein. Dieses Stück ist so einfach wie möglich gehalten und genau mit dieser Intension geht das Teil ins Ohr. Ja, Pride Of Lions sind nun mal etwas für Weichspüler. Aber genau das beherrschen sie wie kaum eine andere Band. Da sind immer noch die Vergleiche zu den ganzen AOR-Göttern wie die bereits erwähnten Survivor oder aber auch Journey zulässig.
Und dann werden die Zügel wieder angezogen, denn "Language Of The Heart" rockt straight und natürlich werden die eingeschlagenen Wege nicht verlassen. Mit absoluter Beharrlichkeit bleibt die Band ihrem Stil treu. Kein Risiko, aber das AOR-Segment beherrschen sie nun einmal. 'Cobbler, stick to your trade', so wird das hier gehandhabt. Und deswegen wiederhole ich mich auch nicht so gerne.
Es ist vollkommen wurscht, ob man sich die Tracks "Let Me Let You Go", "Faithful Heart" oder auch "Defying Gravity" näher betrachtet. Alles vollkommen professionell durcharrangiert, poliert und mit absoluter Selbstsicherheit präsentiert. "Secret Of The Way" wird dabei von einer besonderen Leichtigkeit getragen und "Astonish You" erinnert von seiner Rhythmik und seinem Gesamtablauf ein wenig an Foreigner wie z.B. "Waiting For a Girl Like You" .
Jetzt haben wir also erneut einen Rundling, welcher nicht gerade besonders innovativ wirkt, der allerdings in seinem Metier, wie gehabt, mit das Beste bietet, was auf dem Markt ist. Für Genre-Fans ein Muss, wer allerdings die Abwechslung liebt, der lässt die Finger weg. So ist es nun mal, Peterik und seine Jungs gehen an ihre eigenen Wurzeln. Das haben sie im Griff und bieten uns einen Longplayer, der auch noch im kommenden Sommer den CD-Player im Auto verstopfen kann. Für eine Tipp-Grafik reicht das nicht, aber das sind eben unsere eigenen Kriterien. Die interessieren Pride Of Lions herzlich wenig und sie haben damit auch Recht. Von dieser Band will niemand etwas anderes hören.
Deswegen Respekt!!!
Line-up:
Jim Peterik (lead-vocals, guitars, keyboards)
Toby Hitchcock (lead vocals)
Ed Breckenfeld (drums)
Klem Hayes (bass)
Mike Aquino (guitars)
Christian Cullen (keyboards)
Thom Griffin (backing vocals)
Tracklist
01:Heaven On Earth (5:35)
02:Book Of Life (4:48)
03:Love's Eternal Flame (4:30)
04:Language Of The Heart (4:24)
05:Let Me Let You Go (4:13)
06:Faithful Heart (4:31)
07:Defying Grafity (4:02)
08:The Roaring Of Dreams (4:37)
09:Secret Of The Way (5:03)
10:Astonish You (5:25)
11:Tall Ships (5:25)
12:Turnaround (7:09)
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