Rudy Rotta Band Support: Marius Tilly Band Ducsaal, Freudenburg 2. November 2013 Stil: Blues Rock Konzertbericht Artikel vom 09.11.2013         Markus Kerren                  Sabine Feickert

Mal was anderes für uns im altehrwürdigen Ducsaal zu Freudenburg, denn zum ersten Mal in den letzten paar Jahren war die abgesandte RockTimes-Belegschaft bei einem Konzert anwesend, bei dem nicht wie gewohnt eine einzelne Band den kompletten Abend bestritt. Denn neben der Rudy Rotta Band hatte sich mit der Marius Tilly Band aus Dortmund sogar noch eine zweite Combo angekündigt, um dem Publikum das triste Wetter des gerade begonnenen Novembers etwas zu versüßen. Und diesem jungen Trio wurde dann mit einer vollen Stunde eine sehr faire Spielzeit zur Verfügung gestellt, die es auch trefflich zu nutzen wusste.

In der klassischen Trio-Besetzung mit dem Namensgeber an der Gitarre und am Gesang, Benjamin Oppermann am Bass und Maximilian Wastl am Schlagzeug angetreten, verwöhnte der Dreier das Publikum mit bluesigem Rock. Die Stücke setzten sich größtenteils aus dem bereits von unserem Mike Kempf besprochenen Debütalbum, aber auch aus ein paar Coversongs zusammen. Darunter eine etwas eigenwillige, dafür aber sehr starke Version von Hendrix' "Purple Haze" und auch
B.B. King wurde mit “Nightlife“ die Ehre erwiesen. Unterm Strich eine sehr ansprechende und überzeugende Vorstellung des Trios aus Westfalen.

Die Marius Tilly Band wird übrigens unser Joe in einem ausgiebigen Live-Review im kommenden Januar noch einmal genauer und umfassender vorstellen.

Rudy Rotta trat mit drei weiteren Begleitmusikern (neben Schlagzeug und Bass auch noch mit Keyboards) an und erzeugte ebenfalls von Beginn an eine aufgeladene Blues Rock-Atmosphäre. Dazu hatte er vor sich weitere Percussion-Instrumente aufgebaut, die er in Gitarrenpausen auch immer wieder gerne und ausgiebig bediente. Dass der Italiener gesundheitlich etwas angeschlagen war, merkte man ihm auf der Bühne zu keinem Zeitpunkt an. Die Songs kamen kraftvoll, der Gesang und die Gitarre durchdringend sowie spannend.

Auch die Band bot eine grundsolide Leistung, wobei sich solistisch aber lediglich der Keyboarder etwas intensiver verwirklichen durfte. Der Mann an den Tasten steuerte darüber hinaus auch während des gesamten Konzertes klasse Einlagen bei, die von Piano bis zu 'schwerem' Orgelsound nichts ausließen. Steter Blickpunkt und der klare Chef im Ring war aber natürlich Rudy Rotta, der mit seiner (an diesem Abend fast ausschließlich gespielten) hellblauen Stratocaster natürlich nichts anbrennen ließ. Und nachdem der Mann aus Verona seit über zwanzig Jahren im Geschäft ist, bot er auch einen dekadenübergreifenden Überblick bzgl. seines bisherigen Schaffens.

Dazu gehörte unter anderem eine wohl noch etwas neuere, sehr persönliche Nummer, bei der dann auch die akustische Gitarre ins Spiel kam. Man braucht nicht gesondert zu erwähnen, dass der Protagonist auch diesbezüglich mit allen Wassern gewaschen ist. Mit sehr viel Feeling ging ein nahezu in sich versunkener Bandleader hier zu Werke und sorgte somit für noch mehr Abwechslung.

Logischerweise wurde Rudy Rotta nicht so einfach von der Bühne gelassen und es folgte eine ausgiebige Zugabe, die die anwesenden Gäste nochmal ganz schön ins Schwitzen brachte. Somit bot dieser Abend mit der Marius Tilly Band einen sehr vielversprechenden (Fast-) Newcomer und mit der Rudy Rotta Band arrivierte und routinierte Blues Rock-Veteranen, was alleine schon eine tolle Mischung war, die sehr viel Spaß machte. Beide Bands waren sich im Anschluss übrigens auch nicht zu schade, sich unters Publikum zu mischen und ausgiebig Rede und Antwort zu stehen.

Unser Dank geht an Manfred Weber und das gesamte Ducsaal-Team für die wie immer sehr angenehme Zusammenarbeit.