Snew / What's It To Ya
What's It To Ya Spielzeit: 40:57
Medium: CD
Label: Maman Music, 2012
Stil: Hard Rock

Review vom 05.09.2012


Moritz Alves
Bei Album Nummer 3 kann man wohl so langsam von einer Art Snew-Effekt sprechen. Denn in schönen Zweijahresabständen feuern die vier sympathischen Amis einen frischen Longplayer in die Gehörgänge ihrer Fans. Und ähnlich wie bei den großen Vorbildern aus Down Under werden neue Snew-Songs immer sehnlichst erwartet und derbe abgefeiert.
Nach dem vollmundigen Statement We Do What We Want von vor zwei Jahren fragen die Kalifornier heute schelmisch "What's It To Ya" und beantworten diese Frage in Form eines schlicht-schönen Coverartworks und zehn neuen, bissigen Kompositionen einfach gleich selbst.
Denn Snew sind auch im siebten Jahr ihres Bestehens glücklicherweise noch immer keinen Fußbreit von ihrem griffigen, zeitlosen Hard Rock australischer Prägung abgewichen, so dass es auch beim neuen Album wieder heißt: Wer AC/DC und Rose Tattoo (sowie unzählige ähnlich gelagerte Gruppen) mag, der wird in Snew eine neue Lieblingsband finden - oder sollte sie viel mehr schon längst entdeckt haben, denn es kann ja nun wirklich nicht sein, dass man als Szenekenner bisher um diese hungrige Band herumgekommen ist.
Auch bei "What's It To Ya" wird die Rock'n'Roll-Messe nämlich wieder von angezerrten Gretsch-Gitarren, kompromisslosem 4/4-Drumming und saucoolem Reibeisengesang gelesen. Und auch wenn die Bassposition mit Ex-Black Sheep-Tieftöner Willie Basse (!) neu besetzt worden ist, so darf ich konstatieren, dass damit am typischen Sound nichts verändert worden ist: Der raubeinige Mix aus Sleaze-, Hard- und Blues Rock ist auch 2012 immer noch packend und ergreifend, auch wenn der Sleaze-Rotz der Vorgängerscheiben aktuell zugunsten von klassisch-trockenem Boogie in den Hintergrund getreten ist.
Soll heißen: Sowohl das Debüt Snew You als auch der Zweitling "We Do What We Want" tönen eine Ecke bissiger und böser aus den Speakern als das vorliegende Album. Was aber keineswegs als Minuspunkt verstanden werden darf, sondern einfach zeigt, dass die Jungs die eng gesteckten Genregrenzen des Riff Rock gekonnt ausloten.
Fazit: Wer auf zeitlos riffenden Hard Rock steht, wem die Abstände zwischen den AC/DC-Studioalben schon lange viel zu groß sind oder wer einfach eine verdammt ehrliche, gute Rockband ohne Schnickschnack und Brimborium vertragen kann, der speichert den Namen Snew ein für allemal im Gedächtnis und ordert "What's It To Ya" umgehend: Songs wie "Release The Beast", "I Got A Rocket", "Electrolux", "Unglued" oder der Titeltrack (um nur ein paar zu nennen) haben es nämlich verdient auf dankbare Kennerohren zu treffen.
Line-up:
Curtis Don Vito (vocals)
Andy Lux (guitars)
Mark Ohrenberger (drums)
Willie Basse (bass)
Tracklist
01:Release The Beast (3:39)
02:I Got A Rocket (4:26)
03:Pull My Stinger (3:48)
04:Electrolux (4:10)
05:Tearing Up Your City (3:36)
06:Clever Girl (4:49)
07:Unglued (3:34)
08:Bad Words (4:27)
09:What's It To Ya (4:09)
10:All Over You (4:06)
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