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The Steepwater Band / Shake Your Faith
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Über fünf Jahre lang hatten mein ehemaliger Kollege Steve sowie auch Kollege Mike Schröder die Steepwater Band aus Chicago für RockTimes 'vor der Flinte', mussten bezüglich der vier von ihnen reviewten Alben zwar hier und da ein paar Kritikpunkte anbringen, hatten aber insgesamt gesehen deutlich mehr lobende Worte für die Combo übrig. Bereits 2009, bei einer ersten Einschätzung schrieb unser Mike »Als gitarrenorientierte Rockmusik mit Blues- und Southern Rock-Einschlägen könnte man die Musik der Steepwater Band kurz umschreiben«. Jau, exakt auf den Punkt gebracht, kann ich da nur beipflichten.
So ca. 2013/2014 hatte sich was getan, denn um diese Zeit hatte das seit 1998 fast durchgehend als festes Trio arbeitende Team mit Eric Saylors einen zweiten Gitarristen ins Boot geholt, der den Frontmann und Gitarristen Jeff Massey seither zusätzlich auch noch mit seinen Background Vocals unterstützt. Erstmals war der Mann vor ein paar Jahren auf Live & Humble zu hören und da seitdem lediglich noch die 'Best of'-Zusammenstellung "Diamond Days" erschien, hat er es nun zum ersten mal mit The Steepwater Band auch ins Aufnahmestudio geschafft. Warum es geschlagene fünf Jahre seit Clava dauerte, bis die Band es wieder dorthin zog, ist nicht überliefert und - ehrlich gesagt - auch nebensächlich.
Kam das Songmaterial zuvor vor allem von Jeff Massey, hat bei der Band mit dem zusätzlichen Gitarristen auch hier ein Umdenkprozess stattgefunden. Zumindest für das neue Album "Shake Your Faith", bei dem Massey zwar nach wie vor für sämtliche Lyrics zuständig war, bei der Musik wurde die Last aber auf alle Schultern verteilt. Sehr zur Freude der anderen drei Musiker übrigens, die beim Einspielen der Tracks lediglich noch von dem Produzenten der Scheibe, Jim Wirt, an den Tasten und den Harmony Vocals unterstützt wurde.
Nach den vielen guten Worten, die unsere Rezensenten für die Steepwater Band in ihren Reviews fanden, war ich beim ersten (und ehrlich gesagt auch zweiten und dritten) Durchlauf der Scheibe eher etwas enttäuscht. Danach klickte es aber plötzlich ganz schnell in meinem Hirn bzw. meinen Ohren. Denn wenn man "Shake Your Faith" ein bisschen Zeit zur Entfaltung gibt, entwickeln sich die elf Tracks zu echten Knüllern, die - wie bereits erwähnt - zwischen rauem Rock, Blues und einer gut abgehangenen Prise Southern Rock ihren Weg in die Gehörgange finden.
Das Songwriting ist klasse, ebenso die sehr oft eingesetzte Slide-Gitarre. Nicht zu unterschätzen auch die richtig gute Produktion, die sehr transparent rüberkommt und auch dem Gesang jederzeit genug Raum zur Entfaltung sowie Wirkung lässt. Die Tasten sind nach wie vor eher zur (nicht zu unterschätzenden) Abrundung des Sounds vorgesehen, wobei hier und da (wie etwa bei "Last Second Chance") ein fetter Orgelteppich so richtig Laune macht. Die Steepwater Band hat keine Angst vor Ecken und Kanten, der Gesamtsound kommt geschliffen ungeschliffen aus den Boxen und hat beileibe jedem Rockerherz etwas zu bieten.
Die jeweiligen Songs hier wirklich auseinander zu nehmen oder zu differenzieren, würde der eigentlichen Absicht der Band nicht gerecht werden, denn "Shake Your Faith" klingt in seiner Gesamtheit tatsächlich wie aus einem Guss, wie ein Ganzes. Etwas aus der Reihe tanzt das großartige siebeneinhalbminütige "Last Second Chance" und falls noch weitere Anpieltipps gefragt sind, würde ich ohne mit der Wimper zu zucken "Jealous Of Your Way", "Mama Got To Ramble", den Titelsong oder auch "I Will Never Know" nennen. Was aber nichts von den restlichen Titeln wegnehmen soll, denn die sind alle mit reichlich Zündstoff gespickt.
"Shake Your Faith" ist ein geiles Album einer geilen Band, von der ganz sicher noch sehr viel mehr zu hören sein wird.
Line-up:
Jeff Massey (guitars, lead vocals) Tod Bowers (bass) Joe Winters (drums) Eric Saylors (guitars, background vocals) With: Jim Wirt (piano - #2,5,9, organ - #3-6,8,10,11, lime chips - #6, harmony vocals)
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