Drittes Studio-Album des Power-Trios aus Cleveland, Ohio, und es ist alles beim Alten geblieben. Wie schon bei den beiden Vorgängern Suede Brothers (2008) und I'll New You (2009) ist die Band nach wie vor ohne Label, was die Jungs aber nicht im Geringsten zu stören scheint. Dann eben wieder in Eigenregie, na und? Das soll uns nur Recht sein, wenn auch weiterhin Arbeiten von solcher Qualität dabei herausspringen.
Aufgenommen wurde wieder in den Suma Studios von Painesville, Ohio und auch an den Reglern saß mit Paul Hamann ein alter Bekannter, der bei den früheren Produktionen schon für den Sound verantwortlich war. In nur sechsunddreißig Stunden knüppelten die Suede Brothers die zehn neuen Songs auf die Bänder. Mal was ganz anderes, wenn man Vergleiche mit vielen Bandkollegen anstellt, die sich Wochen oder gar Monate lang in den Studios abschotten, nur um dann auch nicht mehr an Qualität auf den Silberling zu bringen.
Auch musikalisch setzen die drei Musiker genau auf die Tugenden, die sie schon auf den ersten beiden Longplayern an den Tag gelegt haben. Nach wie vor lassen Black Sabbath an allen Ecken und Enden grüßen, wobei es in manchen Phasen nicht mehr ganz so doomig zugeht. Die Rhythmen sind in einigen Teilen nicht ganz so verschleppt, sodass diese Parts dann wieder mehr in Richtung Blue Cheer tendieren. Aber auch das hatten wir schon mal.
Nach wie vor gibt es in den zehn Songs keinerlei Luft zum Atmen. Sieht man mal von kleinen Sequenzen ab, in denen der Bass von Kevin Naughton kurzeitig den Takt vorgibt, wird in der Regel aber das volle Brett gefahren - und zwar gnadenlos. Hier ist keine Zeit für filigrane Soloarbeit. Es wird geackert bis der Arzt kommt. Der Schweiß muss in Strömen fließen, dann hat die Band ihr Ziel erreicht, und das hat wieder mal hingehauen.
Allerdings laufen die Suede Brothers nun auch langsam Gefahr, eine gewisse Eintönigkeit zu fabrizieren. Die einzelnen Titel ähneln sich doch zu sehr. Da werden dann die Unterschiede zu den Königen des Doom aus Birmingham ziemlich deutlich, die bei ihren frühen Songs, trotz eines festgelegten Schemas, doch immer wieder mal eine gewisse Flexibilität an den Tag legten und für die eine oder andere Überraschung sorgten. Soweit sind die Männer aus Ohio noch lange nicht.
Handwerklich liefern die Suede Brothers wieder mal eine perfekte Qualität ab. Die Rhythmus-Abteilung nagelt immer noch alles in Grund und Boden, und Dylan Francis jagt seine tonnenschweren Riffs durch die Boxen, dass es nur so kracht. Genau so haben wir das von der Gruppe auch erwartet. Aber es passiert eben nichts Außergewöhnliches, was dem Gesamtbild des Trios sicher ganz gut zu Gesicht stehen würde.
Also auch hier alles wie gehabt. Genau wie beim Cover. Wieder gibt es kein Wort zu viel. Kurze Danksagung an die Angehörigen und Freunde, kleiner Textauszug aus dem Titelsong, ein Hinweis auf das Studio, und schon ist Schluss mit Lustig. Nicht einmal der Album-Titel und das Line-up sind erwähnt. Das Ganze ist dann doch wirklich mehr als mager.
Fazit: Bei den Suede Brothers hat sich in keiner Richtung irgendetwas verändert. Alles bleibt wie es ist, jetzt allerdings mit drei eingespielten Alben.
Line-up:
Dylan Francis (guitar, vocals)
Kevin Naughton (bass)
Mike Varga (drums)
Tracklist |
01:Coos Bay Boogie
02:Game Of The Golds
03:Propect And 9th
04:Doctors And The Devils
05:The Night
06:On A Friday
07:Too Late
08:Omega Man
09:Mr. Lowly
10:Forest City
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