Erinnert sich noch jemand in dieser schnelllebigen Zeit an ein 'One-Hit-Wonder' namens
Liquid Groove Mojo?? Ich meine diesen herrlich rumpeligen
Titelsong
eines Klasse-Studioalbums. Verdammt, viel zu lange nicht mehr gehört, aber "Jesus Tone", der Opener von
Swamp Cabbages vorliegendem zweitem Silberling, erinnert mich wohltuend an diese bärenstarke Nummer. Zwei Live-Alben später, eins davon
akustisch - das andere (sehr viel rarer) 'elektrifiziert' ("Louisiana Hoodoo Night"), war das 'Wonder' schon wieder Geschichte und zum solistischen Output des Main Mans,
Joe Pitts, fällt mir nur noch ein Wort ein:
»cheeeeesy!!!«. Und nun läuft dieses geniale "Jesus Tone" und ich denke mir nur: Hoffentlich ereilt den guten
Walter Parks nicht das gleiche trostlose Schicksal...
Ebenso tief wie
Liquid Groove Mojo stehen auch
Swamp Cabbage in den Sümpfen des Südostens - Nordost Florida, um die Koordinaten enger zu ziehen. "Squeal" erschien in den 'Staaten' bereits vor knapp vier Jahren und ist jetzt auch bei uns aufgelegt worden.
Das demokratisch arbeitende Trio, das alle Songs gemeinsam komponiert hat, würzt seine Interpretation des Blues mit einer gehörigen Portion Southern Rock sowie etwas Country, Gospel und dem Feeling, das einer Parade zum Mardi Gras aufkommen kann. Sänger und Gitarrist
Walter Parks stand jahrelang in Diensten der
Woodstock-Legende
Richie Havens und tourte mit diesem gelegentlich auch durch Europa, wie man auf der originell gestalteten Website der Band erfahren kann. Von den beiden anderen Mitstreitern,
Jagoda (drums) und
Matt Lindsey (bass), kann man allerdings dort derzeit noch nichts in Erfahrung bringen.
"Squeal" ist eine erfreuliche Neuentdeckung im Southern-inspirierten Blues Rock - manche Momente bringen mich tatsächlich zum 'Quieken'. Staubtrocken und lässig wird hier das südliche Lebensgefühl transportiert - allerdings bleibt zumeist noch eine ganze Handbreit Luft nach oben. Man darf auf das dritte Album der Swamp Kohlköppe durchaus gespannt warten.