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Pat Travers / P. T. Power Trio 2
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Zunächst einmal meine Hochachtung für den enormen Arbeitseifer von Pat Travers in der jüngeren Vergangenheit. Nach dem ersten Teil seines "Power Trios" im Jahr 2003 stürzte er sich gleich mit voller Konzentration in die Zusammenarbeit mit Carmine Appice. Heraus kamen bei dieser Kooperation die Live CD Live At The House Of Blues (2005) und zwei hörenswerte Studio-Produktionen mit "It Takes A Lot Of Balls" (2004) und Bazooka (2006) samt dazugehöriger Tour all over the world.
Kaum gibt es in dieser Partnerschaft eine Unterbrechung (im Moment arbeitet Appice an der Reunion von Cactus), da entert Pat Travers schon wieder ein Tonstudio und produziert zusammen mit Mike Varney Teil 2 des "Power Trios". Begleitet wird er diesmal von Steve Evans am Tieftöner, der schon mit Coco Montoya zusammen spielte, und dem ehemaligen Schlagzeuger der Michael Schenker Group, Jeff Martin.
Wie nicht anders erwartet, geht es bei diesem Album hart und straight zur Sache. Pat Travers zieht wieder alle Register seines großen Könnens an der Gitarre und rammt uns wahre Soundwände in die Gehörgänge. Mal kommt er uns slide-mäßig, wie bei der Johnny Winter-Komposition "I'm Your's She's Mine", mal gibt es Boogie (Deep Purples "Black Night"), und auch der Blues kommt nicht zu kurz. Zu hören bei "Rock Me Baby" aus der Feder von B.B. King.
Und da sind wir auch gleich bei einem Problem dieses Silberlings. Die dreizehn enthaltenen Songs sind ohne Ausnahme Coverversionen aus den siebziger Jahren. Und das ist ja ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen, das bei den Rockmusikfans in aller Welt immer recht zwiespältig aufgenommen wird. Selbst in unserem kleinen illustren Kreis der RockTimes-Redakteure gehen die Meinungen darüber stark auseinander und machen mir so eine Bewertung von "P. T. Power Trio 2" nicht gerade leichter. Aber was hier zählt, ist ja Gott sei Dank nur meine Meinung!
Da schlagen aber gerade bei mir als 'älteren' Menschen, der mit vielen dieser hier neu eingespielten Songs in den Originalversionen groß geworden ist, wirklich zwei Herzen in der Brust. Zum Einen steht völlig außer Frage, dass Pat Travers diese Titel hervorragend bearbeitet und so auf seine persönliche Linie gebracht hat. Hier möchte ich besonders "Swlabr" von Cream und "Red Skies", geschrieben von Tommy Bolin und im Original von der James Gang, herausheben. Jedes einzelne Stück strotzt nur so vor Kraft und Energie, und ich kann mir diese Versionen sehr gut live auf der Bühne vorstellen. (Ein Konzertbesuch steht für mich übrigens in diesem Jahr noch auf dem Plan. Schaun wir mal, was es da auf die Ohren gibt!)
Zum Anderen kann man aber manche Klassiker dieser Zeitepoche einfach nicht toppen. "Black Night" und "Ready For Love" gehen einfach nicht ohne die Vocals von Ian Gillan und Paul Rodgers. Humble Pies "Stone Cold Fever" und "Aimless Lady" von Grand Funk Railroad lassen sich in ihrer ganzen Dynamik nicht überbieten, und über Led Zeppelins "How Many More Times" brauche ich ja wohl kein einziges weiteres Wort zu verlieren.
Es ist also wirklich nicht ganz einfach für mich, diesen Silberling zu bewerten. Sagen wir es mal so: "P. T. Power Trio 2" ist ein sehr gutes, hart rockendes Album mit einem super Sound, hoher Qualität und großartigen Songs, aufgenommen von drei ausgezeichneten Musikern - wenn es die Originalversionen nicht gäbe!
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