The Quireboys / Support: Trailer Trash Tremblers, 19.02.2011, The Rock Temple, Kerkrade (NL)
Klever Jazz Freunde The Quireboys / Support: Trailer Trash Tremblers
The Rock Temple, Kerkrade (NL)
19. Februar 2011
Stil: Rock'n'Roll, Southern Rock
Konzertbericht

Artikel vom 24.02.2011


Joachim 'Joe' Brookes
Trailer Trash TremblersThe Rock Temple im niederländischen Kerkrade ist Kult. Wer sich dort schon alles auf der Bühne hat blicken lassen ist aller Ehren wert. In den aktuellen Konzertankündigungen befinden sich Threshold, Little Caesar, Blackfoot, John Waite,
Don Airey oder die Yardbirds.
Auf ihrer Europa-Tournee gastierten die Quireboys im 'Tempel', der überraschenderweise eher die Ausmaße einer Kapelle hat. Als Support waren die Trailer Trash Tremblers (TTT) angekündigt und so konnten quasi zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden, denn das Album der niederländischen Southern Rocker Boobs, Butts, Beer & Shit ist eines der überzeugenden Art.
Trailer Trash TremblersPünktlich um 20:30 Uhr war das Quartett am Start und servierte in zirka fünfzig Minuten ein Dutzend hinlangende Songs aus bereits erwähntem Album und alle drei Tracks ihrer aktuell veröffentlichten Single "To The Rodeo" befanden sich ebenfalls in der Setlist.
Nach einer Einleitungshymne vom Tape ging es mit "Tokyo Rose" gleich in die Vollen und ohne Geschwindigkeitsbegrenzung ab auf den Highway. Zwei, drei knackige Riffs und schon rockte sowie groovte der TTT-Pick-up geschmeidig über den Asphalt. Hammer, die Band hat es drauf! Kurz und kompakt waren die Nummern. Allerdings fehlte es in keiner Weise an Zutaten wie Double-Lead-Gitarren und Soli. Bei den Trailers sind auf der Bühne alle ständig unterwegs und Marco Kleinnibbelink ('Cooter Brown') spielte zeitweise im Stehen.
Trailer Trash TremblersMit "Six Feet Down Under" schaltete man noch einen Gang höher und die Rock-Röhre von Clayton Curtis war richtig schön rau. Kein Song wie der andere, schraubte die Combo die Laune in Windeseile zur Patry-Stimmung. Die Kompositionen gingen wie nix ins Ohr und in die Beine. "Burn In Hell (Rest In Peace)" wurde mit einem Schuss Country versehen und die Riffs von Cuzin Cletus wurden zu einem Dauerbrenner. Mit Vehemenz und ständig auf Spannung stehender Feder pumpte Billy Bob Hackensack die tiefen Töne aus seinem roten Rickenbacher-Bass. Eine erste Kostprobe von der neuen Single gab es mit dem Titeltrack "To The Rodeo". Das Tempo wurde geringfügig gedrosselt und schon verführte man die Zuschauer mit einem klasse Groove von Kleinnibbelink ('Cooter Brown') zum Mitsingen. Clayton Curtis lieferte eines seiner Hochspannungs-Soli und "Dirty Road" zeigte, dass die Band auch in ruhigeren Phasen überzeugen konnte. Der Chorgesang von Curtis, Cletus sowie Hackensack war super!
Trailer Trash Tremblers"Wrong Side Of The Gun" war ein Musterbeispiel an Spielfreude und fett rockendem Southern-Gebräu. Im Sommer 2010 waren die TTT auf einer sehr erfolgreichen Amerika-Tour und eine der Stationen war Bucksnort, Tennessee. Kein Wunder, dass die gleichnamige Nummer (ebenfalls auf der neuen Single) ordentliches Counrty-Flair der rockenden Zunft war. Bester Rock'n'Roll war mit "In Trouble With Law" angesagt und dafür hatte Curtis das Bottleneck bereit. Auch diese Musik-Richtung war bei der Gruppe äußerst infizierend und mit "Redneck" krönten die TTT ihren schweißtreibenden Auftritt im Rock Temple. Eine Zugabe wurde laut gefordert, aber leider ließ der Zeitplan diese nicht zu. Schade! Curtis und Cletus wechselten sich beim Lead-Gesang ab und rundum konnte man den Auftritt des Quartetts nur mit einem heftigen, zustimmenden Kopfnicken zusammenfassen.
The QuireboysThe Quireboys starteten ihren Gig ebenfalls mit Musik aus der Konserve. Der "Hoochie Choochie Man" kam vom Band und die Gruppe übernahm den Song dann live. Danach gab es eine fast zweistündige, heiße Reise durch über zwanzig Jahre Band-Geschichte. Mit Chirs Corney (Bass) und dem jungen Schlagzeuger Matt Goom konnte die Band eine relativ neue Rhythmusfraktion aufbieten, die in allen Belangen überzeugte.
In der neunzehn Songs (inklusive Zugabe) umfassenden Setlist fehlte so ziemlich nichts, was das Herz der zahlreich erschienen Fans begehrte. Die Auflistung hatte etwas wie Best-of-Charakter und war so richtig nach dem Geschmack des Publikums. "C'mon", "There She Goes Again", "Mona Lisa Smiled", "Dirty Town", "This Is Rock'n'Roll" oder als Zugabe "I Don't Love You Anymore" sowie "Sex Party" sorgten für ausgelassene Stimmung. The Quireboys wurden von den Zuschauern auf einer Welle der Begeisterung getragen und die Bühnen-Performance der Briten ist in einer höheren Kategorie anzusiedeln, als sie auf einer DVD im Pantoffelkino zu bewundern.
The QuireboysSelbstredend stand der Sänger im Fokus der Show und Kameras. Allerdings wusste sich auch die Sechssaiter-Abteilung mit Guy Griffin sowie Paul Guerin bestens in Szene zu setzen und war nicht selten im Spotlight des vorderen Bühnenrandes zu finden. Nicht unbekannt ist, dass der Keyboarder Keith Weir den Band-Sound ungemein bereichert. Sein Arbeitsplatz, ganz links außen, war vielleicht auch symbolisch, denn er kam im Gesamtklangbild der Band, außer bei Solo-Ausflügen oder leiseren Abschnitten leider nicht so sehr zur Geltung. Griffin bei diesem Auftritt ein Lächeln abzugewinnen, schien wohl schwierig zu sein. Eher introvertiert war sein Gitarrenspiel allerdings genau das Gegenteil.
The QuireboysVon Zurückhaltung konnte bei Spike in keiner Weise die Rede sein. Der Sänger ist ein Entertainer erster Güte und von Routine war keine Spur zu sehen. Einen Song widmete er seinem Vater und in einem Atemzug Gary Moore. Neben Griffin, Guerin und Weir war das Publikum der zusätzliche Chor, den Spike auch gar nicht zum Mitsingen auffordern musste. Unzählbar, wie oft er seinen alter Mikrofonständer in Richtung Zuschauer hielt. Nicht nur bei "Hey You" war das der Fall. Hier konnte Griffin mit einem klasse Slide-Solo glänzen und in einem Track brachten beide Gitarristen das Metallröhrchen zum Glühen.
The QuireboysThe Quireboys standen für beste Unterhaltung und gerade bei dieser Combo wurde deutlich, dass der Rock'n'Roll keineswegs neu besohlt werden musste. Es war schon ein Ereignis, diese Band live erleben zu dürfen. Bei der Song-Auswahl hatten alle Anwesenden ihre ganz persönlichen Lieblinge und gefeiert wurden alle Nummern gemeinsam. Für das bluesige "7 O'clock" hatte Spike dann seine Harp zur Hand und schon vor der Zugabe konnte festgestellt werden, dass die Quireboys immer noch mit allen Beinen fest im Geschäft stehen. Ihr Rock'n'Roll ist ein Dauerbrenner und es wird hoffentlich noch einige Jahre so weitergehen.
Das Fazit dieses Gigs ist kurz: tolles Konzert!
Wir danken Marco Kleinnibbelink von den Trailer Trash Tremblers für die problemlose Akkreditierung.
Line-up: The Quireboys
Spike (vocals, harmonica)
Guy Griffin (guitars, backing vocals)
Paul Guerin (guitars, backing vocals)
Keith Weir (keyboards, backing vocals)
Chris Corney (bass)
Matt Goom (drums)
Line-up: Trailer Trash Tremblers
Clayton Curtis (guitar, banjo, vocals)
Cuzin Cletus (guitar, vocals)
Billy Bob Hackensack (bass)
Marco Kleinnibbelink (drums)
Bilder vom Konzert
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