Down Under meldet sich wieder zu Wort. Das neueste Werk der Melbourner Truppe Vanishing Point nennt sich "The Fourth Season". Nach dem Debüt In Thought, welches 2006 noch einmal neu aufgelegt wurde, Tangled In Dream und Embrace The Silence hören wir nun das vierte Studiowerk. Und die Band ist musikalisch gereift. Ganz ohne Zweifel. Dazu hat vermutlich u.a. auch die eine oder andere Umbesetzung innerhalb der Formation geführt.
Joe Del Mastro ist ausgestiegen, dafür bedient jetzt Adrian Alimic die Bassgitarre. Und am Schlagzeug sitzt nicht mehr Jack Lukic, sondern Christian Nativo. Auf jeden Fall haben Vanishing Point nun noch mehr Groove in ihrer Rhythmus-Sektion und das kommt dem Gesamtsound natürlich zu Gute.
Auch wenn auf so manchen Seiten immer wieder von Progressive Metal die Schreibe ist, so muss man, wie auf den Vorgängeralben auch, einfach feststellen, dass die Australier viel mehr im Bereich des Melodic Metal ansässig sind. An manchen Stellen sind sie symphonisch. Vanishing Point haben in der Metal Gemeinde so einige Freunde, so dass Auftritte mit Gamma Ray und Sonata Arctica absolviert und auch die Bühne beim Wacken-Open Air bereits erklommen wurde.
"The Fourth Season" eröffnet im Stile eines symphonischen Power Metals und Sänger Silvio Massaro trällert eingängig und melodiös bewährte Gesangslinien dazu. Dabei verlassen Vanishing Point nicht den eingeschlagenen Weg, sondern powern sich geradeaus durch den Song. Bei "Tyranni Of Distance" nehmen sie deutlich das Tempo heraus, räumen den Synthies noch mehr Raum ein und verursachen somit einen kleinen Anteil an atmosphärischen Sounds. Das ist sehr geschickt gemacht, und wenn Christian Nativo die Double Basses auspackt, bekommt der Track unnachgiebigen Druck.
Mit "Surrender" hat die Band unlängst ein Promo-Video aufgenommen. Damit treffen sie vermutlich auch ins Schwarze, immerhin bietet der Song so ziemlich alle Elemente, die die Musik von Vanishing Point ausmachen. Kräftig, stampfend und immer in der Deckung der Tasteninstrumente bohren sich die Gitarrenriffs ordentlich ins Ohr.
Ausfälle sind nicht auszumachen. Das bedeutet, dass die Jungs ihren Stil gefunden haben und ganz sicher auf ihre vermeintlichen Stärken setzen. Mal sind sie sehr schnell unterwegs, wie zu Beginn von "Hope Among The Heartless", ein anderes Mal bieten sie uns ein stimmungsvolles Intermezzo, welches sich in der Hauptsache zwischen Synthesizer und Gitarre abspielt und dann in ein kerniges "I Within I" übergeht.
Qualitativ halten sich die Stücke fast allesamt die Waage und machen, wie "Behind The Open Door", richtig Spaß. Die Scheibe ist weder anstrengend noch nervig. Hier wurde eine anständige Mischung aus schneller Power, gediegenen Synthie-Einlagen und fetzigen Guitarriffs gefunden. Vanishing Point ist es gelungen, ihren bisherigen guten Eindruck nochmals zu verfestigen und sich dabei sogar noch merklich zu steigern. Duftes Album!!!
Line-up:
Silvio Massaro (vocals)
Tommy Vucur (guitars)
Chris Porcianko (guitars)
Adrian Alimic (bass)
Christian Nativo (drums)
Tracklist |
01:Embodiment (4:06)
02:Tyranni Of Distance (5:24)
03:Surrrender (4:09)
04:Hope Among The Heartless (5:12)
05:Gaia (1:37)
06:I Within I (4:02)
07:Behind The Open Door (4:44)
08:Ashen Sky (4:59)
09:One Foot In Both Worlds (5:31)
10:Wake Me (4:31)
11:A Day Of Difference (4:52)
|
|
Externe Links:
|