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Coen Wolters Band / Illumination
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Wer im Blues Rock Illumination sucht, bekommt sie mit "Illumination". Nach einer gefühlten Ewigkeit hat das Album As The Crow Flies endlich einen Nachfolger bekommen. Acht Jahre ließ sich der niederländische Gitarrist, Sänger, Komponist und Produzent Zeit für den vorliegenden Longplayer. Mit dem Hören des Debütalbums Broken Glass und der bereits gerade erwähnten Platte haben sich die Fans bisher bestimmt über Wasser halten können.
Nun geht es mit der Coen Wolters Band in die Tiefen des Blues Rock und die insgesamt elf Titel sorgen für echte Lichtstärke in der vermeintlichen Dunkelheit. Und wie! Das Warten hat sich definitiv gelohnt. Hier kommt man von Beginn an auf seine Kosten. Da darf der Titel "Complicated" auch ruhig zweimal in der Tracklist auftauchen. Auch wenn das die Scheibe abschließende Lied nicht wesentlich länger ist, bekommt man dennoch eine gehörige Portion des Songs in anderer Auslage präsentiert. Außerdem ist das Stück nur eines der Blues Rock-Leckerbissen auf "Illumination".
Coen Wolters, der auch für die Orgelklänge zuständig ist, erlaubt sich gar den Luxus, sich quasi selbst zu covern. "Devil's Train" bildet eine Brücke zu "As The Crow Flies". Wenn man sinnbildlich den Steg bis zur anderen Seite überschritten hat, wird man sich wundern, was der Protagonist in der Neubearbeitung an neuen Feinheiten aus der Nummer herausgekitzelt hat. Schon mit den Backing Vocals verfügt der Track über eine andere Qualität. Allerdings liegt die Stärke des Stücks im veränderten, noch dynamischeren Arrangement. Respekt! Hier hat sich der aktuelle Blick auf eine ältere Nummer voll gelohnt.
Wenn der Opener "Time Of Day" mit einem gesprochenen »we're rollin'« beginnt, dann spannt sich diese Äußerung über die gesamte Platte. Die Lieder wurden fast ausschließlich vom Frontmann geschrieben. Wenige Songs komponierte er zusammen mit dem 2013 verstorbenen texanischen Musiker Lance Johnston. Ihm hat Coen Wolters das Album auch gewidmet. Vom Start weg ist die Band voll auf Betriebstemperatur. Als Einleitung hat der Gitarrist schon ein vom Wah Wah-Pedal gesteuertes Solo auf der Pfanne und wenn einer von Funk im Blues Rock redet, dann genau hier und darüber hinaus noch an anderen Stellen der Platte.
Nach zwei hochklassigen Krachern werden "Into The Light" fast sieben Minuten gewidmet. Hammer, wie Coen Wolters' Stimme im Laufe der Jahre gereift ist. Dieses Stück ist runtergeschraubte Stimmung auf ganz hohem Niveau. Herrlich, wie sich ein zunächst reduziertes Schlagzeug von Jeffrey van Duffelen durch den Track zieht. "Into The Light" ist die schwarze Rose der Platte und dann hat Coen Wolters noch ein Solo im Köcher, von dem der Hörer noch nach Stunden träumt. Die verzerrte Gitarre ist voller Emotionen, die nur ein Ventil kennen. Schließlich nimmt sich die Rhythmusabteilung noch mehr zurück und die Saitenzauberei korrigiert ihren Kurs in Richtung Himmel. Brillant!
Quirliger, urwüchsiger Funk kommt in "You, Me And Your Monkey" auf einen zu. Aufbereitet mit perfekt sitzenden Gitarrenriffs und tollem Refrain wird Bassspezialist Erwin van Gestel in einem Solo prominent in den Vordergrund gestellt. Super! Einen etwas anderen Künstler erleben wir in "Home", dem wohl melodischste Stück Musik, das Coen Wolters bisher komponiert hat. Den Zwölftakter schiebt er etwas in die äußeren Augenwinkel und es darf mit auf- sowie abschwellender Dynamik dennoch gerockt werden. "Illumination" wirft darüber hinaus noch ein strahlend-helles Licht auf Coen Wolters, den Riff-Meister.
Voll zustimmen kann man dem Kleingedruckten auf dem Cover: »A selection of original Acid Bluesrock tunes with a groovy flavor«. Das großartige Album wirft lange, scharf strukturierte Schatten, womit er sich von anderen Branchen-Konkurrenten abgrenzt. Mit dieser Scheibe ist ihm ein gewaltig guter Neustart gelungen und er hat eine CD im Gepäck, die es allemal lohnt, auf einer ausgedehnten Tour live vorgestellt zu werden. In diesem Sinn ... nimm dir Zeit für guten Blues Rock.
Line-up:
Coen Wolters (guitar, vocals, organ) Erwin van Gestel (bass) Jeffrey van Duffelen (drums) Matthijs Rolleman (drums - #8,10, percussion) Ivo Schot (bass - #8,10)
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