Zum Gruße, ihr Rocker, Headbanger, Moshpitjünger, ihr In-der-ersten-Reihe-Steher, Auf-der-Couch-Hocker, Blueser, Krautrocker - generell alle, die Musik genauso lieben wie wir von RockTimes.
Diesen Monat ist es also mal wieder an mir, euch ein Editorial um die Augen zu pfeffern, na gut, soll ich euch jetzt einfach nur wiederkäuen was wir so letzten Monat auf unserer Seite so verbockt haben??? Ich nehme doch mal stark an, dass unsere Leserschaft brav JEDEN!!! Artikel gelesen hat, oder??? Nicht??? Ich bin entsetzt! Ok, gibt es eine kleine Nachlese: AC/DC geben bekannt, dass Malcolm Young schwerkrank ist. Lemmy geht es dafür wohl etwas besser, zumindest macht er mit seiner Band auch beim Kreuzfahrtschwachsinn mit. Beides Bands, die unten noch ihr Fett abbekommen. Musik auf Konserve hatten wir dieses Mal wieder von Blues bis Doom über Thrash bis zum Cowpunk so ziemlich alles am Start.
Und live war auch so einiges von Krautrock bis zum Doom vorhanden.
Allerdings muss ich immer wieder feststellen, dass es aber hin und wieder nicht so einfach ist, Monat für Monat etlichen neuen Scheiben seine Aufmerksamkeit zu widmen. Bands, die spielerisch wirklich gut, oft sogar perfekt sind, lassen einfach die Begeisterung, zumindest bei mir, auf der Strecke. Warum ist das so? Ehrlich gesagt gebe ich hier mehreren Faktoren die Schuld. Zum Beispiel kann wirklich jede noch so kleine Band mittlerweile ein Studio entern, bzw. in Homerecording (das ja auch mittlerweile richtig gute Dimensionen erreicht hat) ein Demo einspielen, das Platten, die noch vor circa 25 Jahren erschienen, produktionstechnisch locker an die Wand ballert.
Tja, mir fehlen da oft einfach die richtig frischen Ideen und so schön es ist, immer mit den neuseten Scheibletten jeglicher Musikrichtung (okay, bei mir ist es ja fast nur Metal) versorgt zu werden, bekomme ich ab und zu doch mal das große Verlangen nach dem alten Scheiß.
Wie ihr vielleicht schon richtig vermutet habt, ist unsere Andrea hier von RockTimes im wirklichen Leben die Frau, die mit mir das metallische Leben teilt. Was für mich bedeutet, wenn ich mal nicht gerade das Next Big Thing (hüstel) der nächsten Metallica hören muss, sprich meine eigenen Sachen, die es zu besprechen gilt, hören soll, werden die Bands, die Andrea bespricht, durch die heimische Anlage gedroschen. So schön, so nervig. Manchmal zumindest.
Ja und wenn es dann soweit ist und mir sämtliche Newcomer so richtig auf den Sack gehen, dann werden die guten alten Vinyls der guten alten Bands ans Tageslicht gezerrt. Andrea fragt dann zwar oft, ob ich so langsam die Midlife Crisis bekomme, aber ehrlich? Bei den alten Helden ging es nicht immer um Perfektion, sondern auch um Feeling. Besonders die Produktionen glichen nicht wie ein Osterei dem anderen (so hab ich auch gleich den österlichen Eikauf-Fress-Scheinheiligkeits-Marathon abgehakt, HAHAHA) sondern die Bands arbeiteten noch mit Dynamik und triggerten nicht alles zu bis zur Götterdämmerung. Auch Gitarrenspuren waren nicht aus bis zu hundert übereinandergelegte Monster, sondern man hörte oft wirklich nur EINE Gitarre.
Was mich aber auch noch dazu bringt, ein weiteres Thema aufzugeifen. Ja ich weiß: Meckermeckermecker. Mir aber schnurz. So, Thema Konzerte und Festivals: In letzter Zeit musste ich leider den Trend beobachten, dass - egal welches Festival, egal ob groß oder klein - fast immer dieselben Combos zocken. Etliche Bands mit dem Motto einziger Gig in Germanien oder Special Show, oder hastenochnichtgesehen Dingens eben. Mann, ist euch Bands und euch Festival-Betreibern mal aufgefallen, dass es vielzuviel von solchem Nonsens gibt? Tja, und dann wird gemeckert, dass zu wenige Besucher auf die Shows kommen. Ist doch ganz klar, wenn Ticketpreise immer teurer werden, weil Bands für irgendwelchen Schnickschnack viel Kohle verlangen. Im Umkehrschluss die Festivalbetreiber aber mit immer mehr Gimmicks locken müssen, weil sonst die Leute keinen Bock haben auf ein Konzert zu gehen. Verdammt, da läuft doch was immens verkehrt!
Generell ist die Musikbranche eine verfluchte Hure, die sich bereitwillig für jeden bückt. Und jeder versucht, ihr in den A... zu f... - sei es mit der Superduper-Edition der neuesten CD, der ein Gleitgel und eine Einkaufstasche beiliegt oder zehn verschiedene Versionen einer CD, die jedes Mal einen anderen Bonustrack enthält. Zum Kotzen!!!
Auch so ein verfluchter Trend ist es ja in letzter Zeit, alles und jeden Schrott mit einem Bandlabel zu beschriften und damit den letzten verfluchten Europadollar aus der Geldbörse der Fans zu quetschen. Was zur Hölle soll ich mit Motörhead-Snowboards??? Hat jemand die Frontwarze mal auf sowas stehen sehen??? Eben!
Gäbe es eine Special-Edition vom Jacky, wäre das ja noch nachvollziehbar, wenn auch nicht weniger Abzocke...
So, genug gemosert. Dass wir uns immer noch solche Gedanken machen können ob ich für ein Konzert, Shirt oder irgendwelchen Merchandise-Quatsch zu viel Geld bezahle, zeigt doch, dass es uns in Europa immer noch verdammt gut geht. Woanders haben die Menschen andere Probleme und sind nicht weniger Fan als der alles kaufende Snob, der alles haben muss - aber das ist ein anderes Thema.
In diesem Sinne: Horns UP!!!!
Cheerz Jens.
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