R-Mine Metalfest 2013 - 21. - 23.06.2013 in Hamont-Achel (B) - Vorbericht
R-Mine Metalfest 2013 R-Mine Metalfest 2013
Hamont-Achel (B)
21. - 23. Juni 2013
Vorbericht
Stil: Metal


Artikel vom 21.05.2013


Jochen v. Arnim
Die Spatzen pfeifen es schon länger von den Dächern: Grenznah zu Deutschland geht es auf die Zielgerade der Vorbereitungen für ein Leckerchen der Spitzenklasse. Das R-Mine Metalfest steht in den Startlöchern und das Billing sollte sich jeder mal sprichwörtlich auf der Zunge zergehen lassen!
Vom 21. - 23. Juni wird im belgischen Hamont-Achel alles unter dem Banner des Metal zusammenkommen, was Rang und Namen hat und die verschiedenen Sub-Genres würdig vertreten kann. Dabei haben sich die Veranstalter jedoch auch Bands geholt, die nicht unbedingt in der allerersten Reihe stehen und doch unter den Fans einen sehr hohen Stellenwert haben.
Wenn am Freitag die Tore zur Halle geöffnet werden, stehen als Opener schon die Jungs und Mädels von Mental Circus parat, um den fröhlichen Reigen mit ihrem Gothic Metal zu beginnen. Die relativ junge belgische Band wird Ende Mai ihr erstes Album veröffentlichen und dieses anlässlich des R-Mine Metalfestes erstmalig einem großen Publikum präsentieren. Erstaunlich ist hierbei die Tatsache, dass neben dem erfahrenen Gitarristen und seinem Kollegen am Schlagzeug (beide u. a. Keyrah) sämtliche Kompositionen und Arrangements von der jungen Frontfrau Sanne Marico bewerkstelligt wurden, für die dieses Projekt u. a. eine Abschlussarbeit für ihre Hochschule ist. Danach geht es mit munterem Rock der ebenfalls belgischen Scarved weiter, jung, female fronted wie auch die Vorgänger und bereits mit einer kleinen EP/Maxi Single am Start. Auch der dritten Band im Bunde steht ein holdes Weib vor: Azylya aus Brüssel spielen laut eigenen Angaben Insane Female Fronted Metal und geben als Einfluss die Veröffentlichungen von Epica, Nightwish oder Sisters Of Mercy an. Ebenso weiblich angeführt stehen dann die Niederländer von Ex Libris auf der Bühne. Frontfrau Dianne van Giersbergen wird dem Volk als ausgebildete Sopranistin/Opernsängerin gehörig eins trällern. Mit Ethernity haben wir dann Progressive Power Metal auf dem Plan, den der bereits im Jahre 2000 gegründete Sechser um das Brüderpaar Spreutels zum Besten geben wird.
Mit Voodoo Highway aus Italien, deren neue Scheibe bereits in vielen Medien hoch gehandelt wird, betreten die Festival-Gäste dann das breitere internationale Parkett. Und weiter geht es mit den Dänen von Fate, die mit ihrem Hard Rock überzeugen werden. Auch eine von den Bands, die man lange, lange nicht gesehen hat und die dann vor etwas mehr als einem Jahr mit einer neuen Scheibe aufwarteten. Es bleibt skandinavisch, denn Evil Masquerade spielen danach auf und auch die können sich einreihen in das, was für Fate gilt. Nightmare kommen aus Frankreich und wussten sich nicht nur im vergangenen Jahr im Vorprogramm von Crimson Glory, live mehr als überzeugend darzustellen. Zu den beiden letzten Acts des Abends muss nicht viel gesagt werden: Jorn und Rhapsody Of Fire bilden den krönenden Abschluss für einen klasse Auftakt zu einem tollen Festival.
Mit Pulver One, aus dem benachbarten Tongeren, und Valkyre, ebenfalls aus Belgien, geht es Samstag am frühen Nachmittag wieder los. Power Metal und Melodic Metal heißen die Kinder der beiden Bands. Für aufmerksame Leser dieses Magazins kommen danach keine Unbekannten: Keyrah aus der Region um Genk machen dem Festival ihre Aufwartung und wer die schon mal live gesehen hat weiß, dass die echt gut abgehen! Scarlet Anger stehen auch schon hier im Index und mit den Luxemburgern wird es dann thrashig. MagnaCult aus Amsterdam jagen danach ihren wütenden Metal in die hoffentlich intensiv scheinende Sonne Ostbelgiens und mit den anschließend auftretenden Italienern von Arhythmia werden die Pfade des Alternative Metalcore (Zitat) betreten. Bayerisch geht es danach weiter, aber keine Angst, es gibt keinen Schuhplattler. Die Jungs von Emergency Gate hatten wir kürzlich im Interview und man kann gespannt auf ihre Show sein. Sunburst aus Griechenland mit ihrem 'Greek Wizard' Gus Drax (u. a. Biomechanical) an der Gitarre hauen anschließend ein mit Sicherheit tolles Set aus den Boxen. Tainted Nation stehen mit dem Trommler von Eden's Curse, Pete Newdeck, diesmal als Frontmann auf dem Plakat. Dafür trommelt hier Mark Cross, der schon Firewind, Outloud, Kingdom Come und Helloween bedient hat - auch etwas zum Spitzen der Ohren. Max Pie aus dem belgischen Mons besteigen danach die Bretter und wir hatten diese Band mit ihrer Mischung aus Metal mit feinen Prog-Elementen ja an dieser Stelle schon öfter auf dem Radar. Sie werden mit Sicherheit ihre neue CD "Eight Pieces" mitbringen, die hier auch bald zur Rezension kommt. Schwedenstahl wird uns anschließend um die Ohren gehauen, wenn die Jungs von Bloodbound Tabula Rasa auf der Bühne machen und ihren Power Metal präsentieren. Raven Lord geben es multinational für Zielgruppen, die auf DIO, Malmsteen, Priest und Konsorten stehen, denn die Bandmitglieder kommen aus allen Ecken der Welt und mit ihrer neuen Scheibe gibt es True Metal vom Feinsten. Von südlich der Alpen kommen die Symphonic Power-Metaller von Secret Sphere und die Italiener haben mit Michele Luppi auch einen neuen Sänger an Bord. DGM, ebenfalls aus Italien, wollen dem breiteren Publikum in (für sie) nordischen Gefilden beim Festival ihren neuen Rundling vorstellen. Dessen Name "Momentum" ist Programm, denn wenn den Italienern eines fehlt, dann ist es Laschheit. Aus dem Süden geht es in den Norden und es steht mal wieder Schweden auf dem Programm: Freak Kitchen werden im Herbst ihre neue Scheibe "Cooking With Pagans" (was ein Titel!) und wir können gespannt sein, ob es daraus ein paar Kostproben geben wird. Auch dieser Abend wird perfekt abgerundet und die Metal-Fans mit den Klängen von Masterplan und Symphony X in die Nacht entlassen.
Und weil der Sonntag ja bekanntermaßen der Tag des Herrn ist, wird zünftig weiter musiziert und der Gottheit des Metal gehuldigt. Wie üblich gibt es zu Beginn des Tages erst einmal einige Bands aus der Region. Den Anfang machen Civilian und sorgen u. a. mit Stücken von ihrer passend betitelten CD Wake-up Call dafür, dass auch der letzte Festival-Camper aus seinem Schlafsack kriecht. Femal fronted geht es mit Hell City weiter, die aus dem benachbarten Bilzen kommen und mit Michelle Nivelle am Mikro immer eine gute Figur machen. Die Jungs von den anschließend spielenden Voltrage sind seinerzeit ausgezogen, den wahren Gedanken des echten Rock'n'Roll wieder unters Volk zu bringen - und so soll es auch hier sein. Wie auch die bereits angesprochenen Max Pie kommen Drakkar aus dem belgischen Mons und sie haben sich allerdings bereits seit Mitte der Achtziger dem guten alten Speed Metal verschrieben. Sind sie noch in der Wallonie zuhause, so kommt der nächste Act aus Flandern: Wizz Wizzard machen Old School-Hard Rock und erfreuen sich einer großen Fangemeinde.
Kleiner Sprung über den Kanal zu Monument, die als Vorreiter für den britischen Abend dienen und dem richtigen, ehrlichen, offenen Heavy Metal zugetan sind. Vorher aber wird es noch einmal deutsch, denn Attic bitten um Gehör für ihren Auftritt. Danach gehen wir noch einmal über die Grenze nach Belgien, um dem sicherlich tollen Auftritt von FireForce beizuwohnen. Auch sie waren im vergangenen Jahr mit Crimson Glory auf Tour und haben sich erfolgreich viele neue Fans erspielt. Mit Tore St Moren kommt danach ein Norweger ans Ruder, der schon bei Jorn die Axt geschwungen hat und aktuell bestimmt auch Songs seines neuen Album spielen wird. Cloven Hoof gehören im Grunde schon einem älteren Semester an, denn auch sie gibt es seit den achtziger Jahren. NWoBHM nannte sich bekanntermaßen die Welle, der auch sie sich verschrieben haben. Keine Band, die man jeden Tag zu sehen bekommt. Und mit NWoBHM geht es stramm weiter: Demon, aus der Heimatstadt unseres Freundes Slash, Stoke-on-Trent, ballern ebenfalls schon seit den frühen Achtzigern durch die Metal-Szene - und hier gibt es eines der eher seltenen Live-Erlebnisse. In dieselbe Kerbe hauen auch die Mannen von Savage, die uns auch nur ab und zu mal beehren und bereits jetzt darf konstatiert werden, dass der Sonntag dieses Festivals ein richtiger Hammer wird (und wir sind noch nicht am Ende…).
Holocaust aus Schottland machen dann fröhlich weiter im Reigen der Zeit, als Metal noch Metal war - auch diese Band ist eher ein seltener Gast auf kontinentaleuropäischen Bühnen und so können wir mit Fug und Recht gespannt sein. Die Jungs um Cliff Evans und Mick Tucker, auch bekannt als Tank, läuten dann den späteren Teil des Abends ein. Derzeit ohne ihren Stammsänger
Doogie White auf Tour (der muss ja mit Michael Schenker…), dafür gibt es aber adäquaten Ersatz am Mikro. Zum Semi-Finale rufen dann die Tygers Of Pan Tang, die wie die Vorgänger auf der NWoBHM-Schiene fahren, bevor das große Finale von Hell bestritten wird. Der Headliner des Abends verspricht erneut eine beeindruckende Show: Die komplette "Church Of Hell" soll aufgeführt werden und man darf auf mächtig viel Feuer, Funkenflug und anderes Teufelswerk hoffen.
Tagestickets kosten zwischen 25,- und 30,- € im VVK und an der Tageskasse müssen nochmals
5,- € draufgelegt werden. Die Kombitickets für alle drei Tage liegen bei unglaublich günstigen 65,- € und wer sich dieses Billing entgehen lässt, dem ist im Grunde nicht mehr zu helfen! Online-Tickets gibt es unter www.mymusicevents.be und weitere VVK-Stellen sind auf der Homepage ausgewiesen.
Details, auch zum Parken oder Campen, zu Hotels und anderen Übernachtungsmöglichkeiten findet man ebenfalls auf der Festival-Website oder bei Facebook.
Die Adresse der Location: "De Posthoorn", Groenstraat 6, 3930 Hamont-Achel, Belgien.
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