Vorbericht Rock Hard Festival 2014
06.-08.Juni 2014, Gelsenkirchen, Amphitheater
Rock Hard Festival 2014 Rock Hard Festival
Gelsenkirchen, Amphitheater
06.-08.Juni 2014
Vorbericht
Stil: Metal


Artikel vom 04.03.2014


Andrea Groh
Die Ursprünge des Rock Hard Festivals gehen in die 90er zurück. Anlässlich der 50. Ausgabe des Magazins wurde in Lichtenfels ein eintägiges Open Air veranstaltet. Diesem folgten ein paar weitere an unterschiedlichen Orten in Deutschland.
Das Rock Hard Festival in der heutigen Form gibt es seit 2003 (die erste Ausgabe des Rock Hards erschien 1983). Seitdem dauert es drei Tage und findet im Amphitheater Gelsenkirchen statt. Damit hatte man quasi die optimale Lokation gefunden, denn einerseits nicht so weit entfernt vom Redaktionssitz, andererseits mit Bezug zur Ruhrgebietsszene (beispielsweise wohnt
Tom Angelripper in Laufnähe). Außerdem ist natürlich ein Amphitheater an sich schon immer reizvoll, durch den Aufbau ist von vielen Plätzen gute Sicht möglich. Zudem besteht nicht die Gefahr, dass das Gelände im Schlamm versinkt - zumindest das Amphitheater selbst nicht, der Bereich oberhalb kann sich zwischen den Ständen schon mal in etwas einer finnischen Seenplatte Ähnliches verwandeln (kann aus eigener Erfahrung beurteilt werden...). Doch die Veranstalter sind stets bemüht, die Widrigkeiten minimal zu halten, reagieren auf Kritik (z. B. an den Getränkepreisen, auf die sie keinen Einfluss haben - dafür wurde das Mitbringen 1,5-Liter-PET-Flasche pro Person erlaubt). Die gesamte Organisation ist fannah und freundlich. Die Bands bekommen alle faire Spielzeiten, es gibt nur eine Bühne und daher keine Überschneidungen, denn - mal ehrlich - was nutzen 100 Namen, wenn dann drei, die man sehen will, gleichzeitig spielen... dann lieber weniger, aber theoretisch ist es möglich, alle mitzubekommen.
Ebenso bemüht man sich, ein abwechslungsreiches und vielseitiges Bandangebot, passend für die Leser des Heftes zusammenzustellen. Dass dabei unmöglich ist, es allen Recht zu machen, ist klar, denn die Meinungen gehen nun mal auseinander. Thrash Metal, Death Metal, Melodic Metal, mal was für die Retro-Fraktion, dafür auch ein wenig Modernes (aber nicht zu viel, denn das würde gar nicht zum Lesergeschmack passen).
Für 2014 sieht die Planung so aus:
Die Death Metal-Traditionalisten können sich von Obituary (mit einem Classic-Set) vollgrunzen lassen - oder wenn sie es lieber britisch und mit einem Schuss Grindcore mögen, von Carcass, die erst im letzten Herbst vor Amon Amarth abräumten. Außerdem gibt es Todesblei von den polnischen Knüpplern Decapitated und Insomnium, Melo-Death aus Finnland.
Fettes Angebot für Thrasher: Auch wenn Frontmann Dave Mustaine nicht unumstritten ist, sowohl einige seiner Aussagen als auch sein Live-Gesang wurden schon des Öfteren kritisiert, zählen Medadeth doch zu den 'Big Four' der US Szene. Mit Sacred Reich und Annihilator sind außerdem zwei altgediente amerikanische Thrashgrößen, die einen Ruf als überzeugende Live-Acts haben, im Angebot. Wer es lieber deutsch-rumpelig mag, kann sich auf Nocturnal freuen. Bei den Apokalyptischen Reitern wird es sogar deutschsprachig (jedoch nicht deutschrockig). Ebenfalls aus Germanien kommen - trotz englischer Texte und musikalischer Huldigung an die NWoBHM Roxxcalibur. NWoBHM meets Science Fiction: Das bietet uns die Mannschaft vom Raumschiff Iron Savior.
Midnight sollen die amerikanische Antwort auf Venom sein, lassen wir uns überraschen. Traditioneller wird es bei den schwedischen Speedstern Screamer, ihre Landsleute Dead Lord sind hingegen von Thin Lizzy beeinflusst.
Rock HardBilling Entspannen kann man bei Tesla und Pretty Maids, die beide schon seit den 80ern unterwegs sind. Oder bei der Stoner Legende Monster Magnet - und wem das nicht retro genug ist, darf die Blues Pills nehmen, die von vielen als eine DER Newcomerbands des letzten Jahres angesehen werden. Wer damit noch nicht Blues genug hatte, bekommt noch Zodiac. Was natürlich ebenso Geschmackssache ist wie die etwas abgefahrenen Sólstafir aus Island oder der Oriental Metal von Orphaned Land. Bei letzteren könnte man kritisieren, dass sie bereits 2010 dort gespielt haben.
Triptykon waren gar 2011 erst dort (nachdem es vorher einige Male leider nicht geklappt hatte), doch heißt es, dass sich Tom wieder etwas Besonderes ausdenken will - nachdem damals einige Hellhammer-Songs gespielt wurden, könnte dieses Mal mehr von Celtic Frost kommen - ist der Artikel über die "Into The Pandemonium" in der März-Ausgabe des Rock Hards vielleicht ein Hinweis??? Wir dürfen gespannt sein - auf jeden Fall hoffe ich, dass ich dieses Mal den Herrn Fischer trockener genießen kann - überhaupt, Regen braucht auf einem Open Air doch kein Mensch, oder?
Abwarten und (Hopfenblüten-) Tee trinken. Auch wenn es dieses Mal dann nicht so eine großartige Kulisse wie bei King Diamond letztes Jahr gibt, kann sich das Billing sehen lassen, wobei es natürlich klar ist, dass die ganz Großen, die alleine mehr Eintrittspreis verlangen und dabei doppelt so viele Leute ziehen wie ins Amphitheater Gelsenkirchen passen, dort nicht spielen werden - aber die Größten müssen nicht zwangsläufig die Besten und Interessantesten sein... klein(er) und fein, so haben die Fans 'ihr' Rock Hard Festival schätzen gelernt, und die geplante Auswahl klingt doch recht reizvoll, oder? Und das dann wie bereits 2013 für im Verhältnis zu anderen Open Airs günstige 70 Euro (plus zehn Prozent Vorverkaufsgebühr), das Campingticket (4 Nächte) kostet 15,- Euro (plus zehn Prozent Vorverkaufsgebühr) zzgl. 5,- Euro Müllpfand.
In diesem Sinne... freuen wir uns auf Pfingsten
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