Die Ursprünge des Rock Hard Festivals gehen in die 90er zurück. Anlässlich der 50. Ausgabe des Magazins wurde in Lichtenfels ein eintägiges Open Air veranstaltet. Diesem folgten ein paar weitere an unterschiedlichen Orten in Deutschland.
Das Rock Hard Festival in der heutigen Form gibt es seit 2003 (die erste Ausgabe des Rock Hards erschien 1983). Seitdem dauert es drei Tage und findet im Amphitheater Gelsenkirchen statt. Damit hatte man quasi die optimale Lokation gefunden, denn einerseits nicht so weit entfernt vom Redaktionssitz, andererseits mit Bezug zur Ruhrgebietsszene (beispielsweise wohnt
Tom Angelripper in Laufnähe). Außerdem ist natürlich ein Amphitheater an sich schon immer reizvoll, durch den Aufbau ist von vielen Plätzen gute Sicht möglich. Zudem besteht nicht die Gefahr, dass das Gelände im Schlamm versinkt - zumindest das Amphitheater selbst nicht, der Bereich oberhalb kann sich zwischen den Ständen schon mal in etwas einer finnischen Seenplatte Ähnliches verwandeln (kann aus eigener Erfahrung beurteilt werden...). Doch die Veranstalter sind stets bemüht, die Widrigkeiten minimal zu halten, reagieren auf Kritik (z. B. an den Getränkepreisen, auf die sie keinen Einfluss haben - dafür wurde das Mitbringen 1,5-Liter-PET-Flasche pro Person erlaubt). Die gesamte Organisation ist fannah und freundlich. Die Bands bekommen alle faire Spielzeiten, es gibt nur eine Bühne und daher keine Überschneidungen, denn - mal ehrlich - was nutzen 100 Namen, wenn dann drei, die man sehen will, gleichzeitig spielen... dann lieber weniger, aber theoretisch ist es möglich, alle mitzubekommen.
Ebenso bemüht man sich, ein abwechslungsreiches und vielseitiges Bandangebot, passend für die Leser des Heftes zusammenzustellen. Dass dabei unmöglich ist, es allen Recht zu machen, ist klar, denn die Meinungen gehen nun mal auseinander. Thrash Metal, Death Metal, Melodic Metal, mal was für die Retro-Fraktion, dafür auch ein wenig Modernes (aber nicht zu viel, denn das würde gar nicht zum Lesergeschmack passen).
Für 2014 sieht die Planung so aus:
Die Death Metal-Traditionalisten können sich von
Obituary (mit einem Classic-Set) vollgrunzen lassen - oder wenn sie es lieber britisch und mit einem Schuss Grindcore mögen, von
Carcass, die erst im letzten Herbst vor
Amon Amarth abräumten. Außerdem gibt es Todesblei von den polnischen Knüpplern
Decapitated und
Insomnium, Melo-Death aus Finnland.
Fettes Angebot für Thrasher: Auch wenn Frontmann
Dave Mustaine nicht unumstritten ist, sowohl einige seiner Aussagen als auch sein Live-Gesang wurden schon des Öfteren kritisiert, zählen
Medadeth doch zu den 'Big Four' der US Szene. Mit
Sacred Reich und
Annihilator sind außerdem zwei altgediente amerikanische Thrashgrößen, die einen Ruf als überzeugende Live-Acts haben, im Angebot. Wer es lieber deutsch-rumpelig mag, kann sich auf
Nocturnal freuen. Bei den
Apokalyptischen Reitern wird es sogar deutschsprachig (jedoch nicht deutschrockig). Ebenfalls aus Germanien kommen - trotz englischer Texte und musikalischer Huldigung an die NWoBHM
Roxxcalibur. NWoBHM meets Science Fiction: Das bietet uns die Mannschaft vom Raumschiff
Iron Savior.
Midnight sollen die amerikanische Antwort auf
Venom sein, lassen wir uns überraschen. Traditioneller wird es bei den schwedischen Speedstern
Screamer, ihre Landsleute
Dead Lord sind hingegen von
Thin Lizzy beeinflusst.

Entspannen kann man bei
Tesla und
Pretty Maids, die beide schon seit den 80ern unterwegs sind. Oder bei der Stoner Legende
Monster Magnet - und wem das nicht retro genug ist, darf die
Blues Pills nehmen, die von vielen als eine DER Newcomerbands des letzten Jahres angesehen werden. Wer damit noch nicht Blues genug hatte, bekommt noch
Zodiac. Was natürlich ebenso Geschmackssache ist wie die etwas abgefahrenen
Sólstafir aus Island oder der Oriental Metal von
Orphaned Land. Bei letzteren könnte man kritisieren, dass sie bereits 2010 dort gespielt haben.
Triptykon waren gar
2011 erst dort (nachdem es vorher einige Male leider nicht geklappt hatte), doch heißt es, dass sich
Tom wieder etwas Besonderes ausdenken will - nachdem damals einige
Hellhammer-Songs gespielt wurden, könnte dieses Mal mehr von
Celtic Frost kommen - ist der Artikel über die "Into The Pandemonium" in der März-Ausgabe des Rock Hards vielleicht ein Hinweis??? Wir dürfen gespannt sein - auf jeden Fall hoffe ich, dass ich dieses Mal den
Herrn Fischer trockener genießen kann - überhaupt, Regen braucht auf einem Open Air doch kein Mensch, oder?
Abwarten und (Hopfenblüten-) Tee trinken. Auch wenn es dieses Mal dann nicht so eine großartige Kulisse wie bei
King Diamond letztes Jahr gibt, kann sich das Billing sehen lassen, wobei es natürlich klar ist, dass die ganz Großen, die alleine mehr Eintrittspreis verlangen und dabei doppelt so viele Leute ziehen wie ins Amphitheater Gelsenkirchen passen, dort nicht spielen werden - aber die Größten müssen nicht zwangsläufig die Besten und Interessantesten sein... klein(er) und fein, so haben die Fans 'ihr' Rock Hard Festival schätzen gelernt, und die geplante Auswahl klingt doch recht reizvoll, oder? Und das dann wie bereits 2013 für im Verhältnis zu anderen Open Airs günstige 70 Euro (plus zehn Prozent Vorverkaufsgebühr), das Campingticket (4 Nächte) kostet 15,- Euro (plus zehn Prozent Vorverkaufsgebühr) zzgl. 5,- Euro Müllpfand.
In diesem Sinne... freuen wir uns auf Pfingsten