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Jessy Martens & Band / Touch My Blues Away
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Schon seit zehn Jahren steht die Hamburger Sängerin Jessy Martens auf der Bühne. Zunächst als Shouterin von Jan Fischer Bluesband, mit denen sie drei Alben veröffentlichte und ab Ende 2010 mit ihrer eigenen Band. Wie ein Lauffeuer breitete sich damals der Bakanntheitsgrad der kleinen Sängerin mit der großen Stimme in der deutschen Musikpresse aus, und schon im Jahr 2012 räumte sie den 'Deutschen Rockpreis' als beste Rockband/beste Rocksängerin ab. Im gleichen Jahr gab es auch den 'German Blues Award' in den gleichen Kategorien. Diesen Titel gewann sie 2014 gleich noch einmal. Außerdem konnte das Album Brand New Ride den Titel als 'Bestes Bluesalbum des Jahres' einheimsen.
Auch die RockTimes-Redaktion wurde schon früh auf Jessy Martens aufmerksam, denn schon im Jahr 2008 erkannte der geschätzte Kollege Norbert bei der Besprechung des Albums
That's Why I'm Crying das große Talent der heute 27-Jährigen. Der begeisterte Ausruf vom Kollegen Joe im Review vonLive On Stage "...eine Stimme zum Niederknien..." gilt inzwischen als geflügeltes Wort und wird immer wieder erwähnt, wenn von Jessy Martens die Rede ist. Und auch live vor der Bühne sind wir immer wieder dabei, wenn sie mit ihrer Band die Konzertsäle rockt. Passend zum zehnjährigen Bühnenjubiläum erscheint nun "Touch My Blues Away", das inzwischen vierte Album der Jessy Martens Band. Und es ist wieder ein Livemitschnitt geworden. Für meine Begriffe eine durchaus gute Entscheidung, gehörten die bisherigen Live-CDs doch immer zu den Highlights von Konzertmitschnitten in unseren Breitengraden. Man höre sich neben dem weiter oben schon erwähnten "Live On Stage" nur mal Live At BluesBaltica an. Dann wird sehr schnell klar, wovon ich rede.
"Touch My Blues Away" wurde am 24. November 2014 im Hamburger Downtown Bluesclub mitgeschnitten und als Radiokonzert von NDR 2 am 7. Februar 2015 im Rundfunk zur besten Sendezeit ausgestrahlt. Ein weiteres Indiz dafür, welch hohen Stellenwert Jessy Martens inzwischen in der deutschen Rockmusik einnimmt.
Für den Mix des Albums war Florian Sommer von den Hamburger Off-ya-tree-studios zuständig. Herausgekommen ist ein hervorragender Sound, der die Bombenstimmung, die im Saal geherrscht haben muss, großartig einfängt. Sowohl die Publikumsreaktionen wie auch jede Feinheit im Zusammenspiel der Musiker kommen bei diesem Heimspiel ganz prima rüber.
Die Band wirkt hervorragend eingespielt, wobei die beiden (!) Gitarristen Keile und Dirk Czuya den abgewanderten Roman Werner durchaus vergessen lassen. Die Rhythmus-Sektion Christian Kolf (Schlagzeug) und Christian Hon Adameit (Bass) bilden eine perfekte Einheit, und Keyboarder Markus 'Mosch' Schröder zeigt ein ums andere Mal, wie wichtig er für den Gruppensound dieser Band ist.
Die Truppe lässt es wieder so richtig krachen, die harten powervollen Rockrhythmen überwiegen, doch auch der Funk und Souliges sind dabei. Und auch den Blues gibt es Gott sei Dank immer noch. Nachdem der 12-Takter beim letzten Studioalbum Break Your Curse fast vollständig zurückgefahren wurde, ist hier mit dem neun Minuten langen Slow Blues "Touch My Blues Away" wenigstens noch ein Song dieser Kategorie in der Setlist. Für mich DER absolute Anspieltipp dieses Albums, denn bei keinem anderen Song wirkt die Stimme von Jessy so intensiv und tiefgründig wie bei diesem Überflieger
Natürlich darf auch die 'Mitsinghymne' von Jessy Martens nicht fehlen. Bei "Little Mama Don't Cry" spielt die Sängerin wie gewohnt mit ihrem Publikum, hat es mal wieder voll im Griff und beweist so ihre Entertainer-Qualitäten. Dieser Frau kann man einfach nicht widerstehen. Sie wirkt mit ihrer guten Laune absolut ansteckend und symphatisch.
Mit "Touch My Blues Away" hat Jessy Martens einen Livemitschnitt veröffentlicht, bei dem alles stimmt. Sound, Songauswahl und auch die Covergestaltung, die die Sängerin voll in Action zeigt, lassen keinerlei Wünsche offen. Was jetzt noch fehlt, ist eine Live-DVD, denn die wahnsinnige Bühnenshow ist es ebenfalls wert, in bewegten Bildern gezeigt zu werden.
Line-up:
Jessy Martens (vocals) Keile (guitar, background vocals) Dirk Czuya (guitar, background vocals) Christian Hon Adameit (bass, background vocals) Markus 'Mosch' Schröder (keyboards) Christian Kolf (drums)
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