Jimmy Reiter Band / 01.02.2014, Kniestedter Kirche, Salzgitter
Jimmy Reiter Band Jimmy Reiter Band
Kniestedter Kirche, Salzgitter
01. Februar 2014
Stil: Blues
Konzertbericht


Artikel vom 10.02.2014


Jürgen Bauerochse
Jimmy Reiter Band Auch unser zweites Konzert dieses Jahres stand wieder unter dem Motto 'Blues in der Kirche'. Zwei Wochen nach dem Gig mit der
Jessy Martens Band war also erneut die Kniestedter Kirche in Salzgitter der Veranstaltungsort für diesen Abend. Mit der Jimmy Reiter Band war wieder ein 'Wiederholungstäter' angesagt, der nach seinem
Auftritt im Jahr 2012 ein weiteres Mal in dem fünfhundert Jahre alten ehemaligen Gotteshaus seine PA auspackte. Und diesmal sprang die Gruppe nicht als kurzfristiger Lückenbüßer für einen anderen eigentlich geplanten Hauptact ein, sondern stand schon seit längerem auf dem Programm. Qualität setzt sich eben auch am Nordrand des Harzes durch und ist auch hier immer wieder gern gesehen.
Jimmy Reiter Band Schon bei unserer Begrüßung vor dem Konzert wirkte der Sänger/Gitarrist und Songschreiber aus Osnabrück extrem entspannt und betonte immer wieder, wie gern er in der Kniki zu Gast ist. Und er weiß durchaus wovon er redet, denn neben dem Auftritt mit seiner eigenen Band war er auch schon öfter mit anderen Formationen in Salzgitter und verließ die Location jedes Mal mit sehr positiven Eindrücken. Außerdem trug ein weiteres Ereignis zu seiner extremen Relaxtheit bei, denn inzwischen ist er auch Vater geworden (nochmals ganz herzliche Glückwünsche zu der süßen Mona, Jimmy!). Es scheint also im Moment alles rund zu laufen im Hause Reiter, was aber auch gleichzeitig erklärt, warum noch kein neuer Tonträger in auf den Weg gebracht wurde. Aber auch das wird demnächst wohl in Angriff genommen. Wir sind gespannt…!
Jimmy Reiter Band Doch die Band war natürlich in der Zwischenzeit nicht untätig und tourte reichlich durch die Lande, was dem ohnehin schon guten Zusammenspiel der vier Musiker nur gut tat. Das Line-up ist dabei gleich geblieben. Weiterhin bearbeitet der Hamburger Edel-Schlagzeuger Björn Puls die Felle und bildet dabei eine perfekte Einheit mit dem niederländischen Bassisten Jasper Mortier an den dicken Saiten. Außerdem ist der Osnabrücker Keyboarder Mo Fuhrhop, auch mit Henrik Freischlader auf Tour, weiterhin der kongeniale Gegenpart des Bandleaders, der mit seinen Soloeinlagen für jede Menge Abwechslung bei den Konzerten der Jimmy Reiter Band sorgt. Das Quartett ist inzwischen zu einer absoluten Einheit zusammengewachsen.
Jimmy Reiter Band Und genau in dieser positiven Grundstimmung verlief dann auch das Konzert, nachdem Antje Fischer die Band in ihrer gewohnt liebenswürdigen Art angesagt hatte. Das zweiteilige Set dauerte knapp zweieinhalb Stunden und wurde immer wieder durch launige Kommentare (u. a. wurde die Stadt Osnabrück und ihre Musikszene 'kritisch' unter die Lupe genommen) ergänzt. Man sah den vier Musikern ihre Lockerheit förmlich an und auch die Spielfreude war fast greifbar. Die Jimmy Reiter Band ist nun mal eine Gruppe zum Anfassen ohne jegliche Allüren, die von dem Kontakt zum Publikum lebt. Das gipfelte dann sogar darin, dass die Zuhörer bei der Zugabe ausnahmslos zum Mittanzen 'genötigt' wurden, wobei sich das RockTimes-Team Bauerochse/Plaschke, wie nicht anders zu erwarten, natürlich besonders hervortat…! So etwas war uns bisher auch noch nicht untergekommen. Aber schließlich sind wir ja lernfähig.
Jimmy Reiter Band Die Songauswahl bestand zum größten Teil aus Stücken des von meinem Kollegen Joe besprochenen Albums
High Priest Of Nothing, das allein mit acht Titeln berücksichtigt wurde. Dabei driftete die Band dann auch ab und zu in den Funk-Bereich ab, was für eine ziemlich brodelnde Stimmung im Saal sorgte und die Lust auf das für den Mai vorgesehene Konzert mit Mother's Finest steigerte. Doch im Großen und Ganzen war es der 12-Takter, der das Geschehen bestimmte. Egal, ob Slow Blues oder Boogie - die Songs bestachen durch wechselnde Soloeinlagen von Gitarre und Keyboard. Sie strotzten dabei nur so vor Abwechslungsreichtum. Es gab zu keiner Sekunde auch nur den Anflug von Langeweile oder übermäßigem Gefrickel. Im Gegenteil - Jimmy Reiter und Mo Fuhrhop hätten sich ruhig noch länger duellieren und auslassen können. Immer wieder aufflackernder Zwischenapplaus bestätigte diese These sehr eindrucksvoll.
Jimmy Reiter Band Aber auch die immer wieder eingestreuten Coverversionen, für die Jimmy Reiter & Co. bei ihren Auftritten bekannt sind, kamen sehr gut rüber. Es ist immer wieder gut anzuhören, wenn an Albert King ("Don't Burn Down The Brigde"),Freddie King ("Sitting On A Boat Dock") oder Louisiana Red ("You Got To Move") erinnert wird. Und diesmal gab es mit "Move On Down The Line" ein weiteres Tribute an den mir bisher völlig unbekannten Johnny Heartsman, das für mich zu den Highlights des Abends gehörte. Natürlich neben dem selbst gestrickten Instrumental-Boogie, der ja inzwischen zu einem 'Markenzeichen' der Jimmy Reiter Band geworden ist. Als die Show schließlich mit der Zugabe "You Belong To Me" ausklang, stand fest, dass wir erneut einen starken Auftritt aus der Reihe 'Blues in der Kirche' erlebt hatten.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Antje Fischer und ihrem Team von der Stadt Salzgitter für die problemlose Akkreditierung.
Line-up:
Jimmy Reiter (guitar, vocals)
Mo Fuhrhop (keyboards)
Jasper Mortier (bass, backing vocals)
Björn Puls (drums, backing vocals)
Setlist
Surf Chipmonk
Don't Burn Down The Bridge
Get Down To The Nitty-Gritty
Where Is The Music?
It's Too Bad
What Kind Of Gal Is That?
City Of Rain
I'll Take The Easy Way

Irma Lee
Move On Down The Line
Yes I Do
You Got To Move
All You'll Ever Need Is Me
Sitting On A Boat Dock
You Can Stay But The Noise Must Go
Boogie

You Belong To Me
Externer Link: