Endlich, nach 4 Jahren wieder in Deutschland auf Tour, nutzte RockTimes die einmalige Gelegenheit, mit dem amerikanischen Gitarristen, Songwriter und Produzenten ein Interview vor seinem Konzert im Red Rooster, Duisburg, zu führen. Leider gibt es keine Bilder vom Interview. Als Entschädigung dafür lud mich Mark Selby zum Soundcheck ein. Weitere Fotos zeigen euch einiges von der tollen Atmosphäre des 'Red Rooster'.
Während des Soundchecks fragte ich, ob es beim Konzert eine Gelegenheit gebe, "Satisfied" zu hören. Er antwortete: "I'll play it now, just for you. ".
Gänsehaut schon vor dem Konzert…
RockTimes: Zuerst einmal herzlichen Dank für die Zeit, die du dir für dieses Interview nimmst.
Mark: Danke für die Zeit, die du dir nimmst, Joachim. Danke, dass du hier bist.
RockTimes: Nach vier Jahren tourst du wieder in Deutschland. Wie war die Tour bis jetzt?
Mark: Sie war großartig. Ich liebe das Publikum hier, weil sie wirklich zum Zuhören kommen. Und was ich finde ist: Zu einigen Orten, in denen ich Konzerte gebe kommen die Leute von weit her weil sie meine Platten haben und das gibt mir ein gutes Gefühl. Und immer empfinde ich das Publikum als echt nett hier.
RockTimes: The Horse He Rode In On ist ein akustisches Album. Worin besteht aus deiner Sicht der Unterschied beim Aufnehmen zwischen einem akustischen Album im Vergleich zu einem Album mit der Band?
Mark: Ich gehe es ganz anders an. Mit der Band schreibe ich immer Songs speziell für das Album und ich denke darüber nach, die Platte als komplettes Teil zu machen, weißt du. Mit einem akustischen Album ist es nur teilweise so, aber es war so, dass ich über die Jahre Songs gesammelt habe, von denen ich meinte, dass sie gut auf ein akustisches Album passen. Und es ist das, was ich immer schon machen wollte. Und zum Teil wollte ich es machen, weil ich eine große Freundschaft zu einer alten Gitarre habe. Es ist die Gitarre, die ich auch auf der Tour spiele. Man weiß nie, speziell mit einer akustischen Gitarre, ob sie gestohlen wird oder durch die Fluggesellschaft kaputt geht. Du weißt was ich meine, wenn man fliegt.
RockTimes: Ja, ich weiß.
Mark: Irgendwie habe ich mich so gefühlt: Irgendwann möchte ich eine Platte mit nur dieser Gitarre machen. Genau wie ein Live-Konzert. Nur zwei Mikrophone, eines für meine Stimme, eines für meine Gitarre. Es ist echt eine Live-Platte.
RockTimes: Also spielst du "The Horse He Rode In On" nur mit dieser Gitarre.
Mark: Nur die eine Gitarre und nur live. Nur ich singe und spiele. Kein Overdubbing meines Hauptteils. Auf einigen Songs habe ich später eine andere Gitarre hinzugefügt. Aber ich habe die Songs immer Live gesungen und meine Gitarre gespielt, weißt du.
RockTimes: Auf Dirt und "The Horse he Rode On In" erwähnst du Nachbarn, die auf der CD singen oder spielen. Sind sie Musiker oder wirklich nur Nachbarn?
Mark: Sie sind wirklich Musiker und wirklich nicht meine Nachbarn. Obwohl ich Freunde und Nachbarn als eine Art Ausdruck benutze. Sie sind alle meine Freunde und sie wohnen in der Nähe. Und somit sind sie meine Nachbarn.
Nashville ist eine große musikalische Gesellschaft, sodass alle meine Freunde und Nachbarn immer einige der besten Musiker der Welt sind. Wir haben wegen der Plattenindustrie eine Konzentration an talentierten Musikern, weißt du.
Und ich habe das Glück, weißt du, dass meine Freunde einige der besten Musiker sind, die du finden kannst.
RockTimes: Und wer ist der Moraine Tabernacle Choir, der auf "The Horse He Rode On In" singt?
Mark: Die Verlagsgesellschaft mit der ich einen Vertrag habe, weißt du, ist eine Art Familienunternehmen. Weißt du, professionelle Songwriter haben Verträge mit Verlagsgesellschaften. Es ist so, wie ein Schriftsteller einen Vertrag für seine Bücher bei einem Verlag hat. Und die Aufgabe der Verlagsgesellschaft ist es, unsere Songs von anderen Künstlern oder für Filme und dergleichen aufnehmen zu lassen. Das Aufnahmestudio ist auf der anderen Straßenseite der Verlagsgesellschaft. Die Verlagsgesellschaft heißt 'Moraine Music Group'. Dann brauchte ich einen Haufen Leute, die Background auf einem lustigen Lied singen sollte, den ich als Hidden Track auf der Platte veröffentlicht habe. Es war der Tag, an dem die Gesellschaft ihre Weihnachtsfeier hatte. Also habe ich jeden ins Aufnahmestudio gebeten und den Song gespielt und alle haben mitgesungen. Aber wir haben entschieden, den Song auszublenden… ( Mark lacht) …bevor er ein wenig zu verrückt wurde. Und am Ende hat jeder gelacht und geklatscht und mit Gläsern angestoßen. Es ist ein wenig wie ein Witz. Ich dachte, alle Namen aufzuführen, würde zu viel Platz wegnehmen. So habe ich alle Leute The Moraine Tabernacle Choir genannt.
RockTimes: Ich glaube, du magst Witze. Im "Dirt"-Booklet erwähnst du, dass du einen Ton auf dem Keyboard spielst.
Mark: Oh, das habe ich vergessen. Ich mag den kleinen Witz dort.
RockTimes: "The Horse He Rode On In" ist wirklich eine Heimaufnahme.
Mark: Ja, es ist ganz entschieden eine Heimaufnahme. Ich habe das teilweise gemacht, weil ich gute Ergebnisse mit meinem kleinen, sehr kleinen Heimstudio, erreiche. Ich mag diesen hausgemachten Sound. Ich habe mich entschieden mit dieser Platte zu beginnen, um zu sehen, ob ich mit den Resultaten der Aufnahmen, die ich zu Hause gemacht habe, zufrieden sein kann. Es ergibt sich auch mehr Zeit zum Experimentieren. Noch einmal, es ist ziemlich viel live aufgenommen worden. Eher als im Aufnahmestudio zu sitzen, einen Song auf zu nehmen, weißt du, zehnmal, um den einen Track zu erhalten, mit dem man zufrieden ist.
Wenn man eine komplette Live-Aufnahme mit Stimme und akustischer Gitarre macht ist der Punkt, dass man nichts fixieren kann. Man muss von anfang bis ende mit dem Tonband zufrieden sein. So konnte ich die Gelegenheit nutzen soviel Aufnahmen wie ich wollte zu machen, bis ich das hatte, womit ich leben konnte, weißt du. Deswegen habe ich mich entschlossen, es zu Hause zu machen.
Zwei Songs habe ich im Studio aufgenommen. Einer ist der, auf dem ich Harmonika spiele und mein Freund schlägt sich auf die Beine ( Mark schlägt einen Rhythmus auf seinen Beinen). Der Typ, der das macht ist Brent Maher, der meine Platten coproduziert hat.
Er ist ein berühmter Plattenproduzent und er ist irgendwie auch berühmt für diese Dinge bei Aufnahmen ( Mark klatscht in die Hände und schlägt auf seine Beine). Somit hatten wir Spaß damit. Und ich hatte gerade den Song "Know The Blues" fertig geschrieben. Vorher habe ich ihn nie gespielt. In meinem Kopf habe ich ihn immer gehört. Ich fahre herum und höre den Song und denke: Dieser Harmonika-Song, weißt du, ist irgendwie wie eine alte Blues-Harmonika-Melodie. Brent kam zufällig ins Studio und ich sagte, dass ich genau ihn brauchte. Schlag nur auf deine Beine und mach all solche Sachen. Ich glaube, ich singe ihn jetzt besser, weil ich weiß, was ich mache ( Mark lacht).
RockTimes: Du hast es bereits erwähnt: Eine Platte muss einen Anfang und ein Ende haben. So wie ein ganzes Stück, wie ein Puzzle…
Mark: …ein Puzzle ist eine großartige Weise es zu beschreiben, weil es einige Zeit braucht, bis es Form annimmt. Ich habe überhaupt nicht gewusst, ob es mit dieser CD überhaupt funktioniert oder nicht, weißt du. Es gab eine bestimmte Zeitschiene. Ich habe immer weiter Songs aufgenommen, von denen ich dachte, sie auf der CD zu benutzen. Dann, weißt du, als ich sie gestapelt hatte, habe ich mich damit beschäftigt, welche ich für das Ganze einarbeiten kann, um einen guten Ablauf zu haben. Und ich bin immer sehr beschäftigt mit der Abfolge der Songs auf einer CD. Das ist sehr wichtig für mich. Wenn ich mir einmal über die Abfolge klar bin, werde ich die CD veröffentlichen.
RockTimes: Es gibt drei Punkte hinter dem ersten Songtitel und dann findet man drei Punkte vor dem Hidden Track.
Mark: Das ist eher ein Zufall. Der Hidden Track am Ende ist etwas, was ich vor vielen, vielen Jahren, als meine Kariere begann, geschrieben habe. Ich spielte damals akustische Konzerte, reiste durch die Vereinigten Staaten und spielte Collage-Konzerte. Ich hatte diesen Song fertig und wollte eigentlich die Hintergrundgeschichte zu diesem Song auf meiner Webseite veröffentlichen. Bisher bin ich noch nicht dazu gekommen. Außerdem wollte ich die Songtexte veröffentlichen, aber dazu bin auch noch nicht gekommen. Aber es ist ein alter Song und durch Zufall spielte ich vor einigen Jahren ein akustisches Konzert in der Mitte der Vereinigten Staaten, in Nebraska, und als ich auf dem Weg zu diesem Konzert war, fiel mir auf, dass ich durch die Gegend gefahren bin, wo ich damals den Song geschrieben habe. An dem Abend habe ich den Song auf dem Konzert gespielt und alle Leute haben mitgesungen. Es ist nur ein lustiger, komischer Song. Die Leute mochten ihn irgendwie und ich hatte Spaß, ihn zu spielen. Wäre es nicht ein lustiger Titel für meine Platte? Für mich steht "The Horse He Rode On In" stellvertretend für die von mir geschriebenen Songs, die für andere Leute Hits waren. Ich habe einige dieser Songs auf der Platte und auch diese alte Gitarre.
"Here's To You…" habe ich auch durch Zufall geschrieben, weil ich zu einem Klassentreffen ging. Habt ihr hier auch so etwas?
RockTimes: Ja, natürlich.
Mark: Dieses Klassentreffen hatte ich in Oklahoma. Ich hatte dieses Gefühl alte Freunde wieder zu treffen und ich habe mich in unserem Haus ans Piano gesetzt und diesen Song "Here's To You…" sehr schnell komponiert. Beide Songs bedeuten "Here's To You…". Folglich ist der erste "Here's To You…" und der letzte auch "Here's To You…" und "The Horse He Rode On In". Und sie sind also so etwas wie Buchstützen für diese Platte.
RockTimes: In meinem Review zur CD habe ich geschrieben, dass es sehr schön ist, dich zwischen dem letzten Song und dem Hidden Track reden zu hören. Manchmal findet man einen Hidden Track per Zufall, wenn er nicht auf der Platte angegeben ist.
Mark: Ob der Titel auf der CD erwähnt wird, habe ich diskutiert. Dann habe ich mich dazu entschieden, weil es einfach sehr lustig war, dieses "Here's To You…" und dann ganz zum Schluss "And The Horse He Rode On In". Ich wollte ein bisschen was dazu sagen, bevor ich den Song gesungen habe, weil ich dachte er ist doch etwas völlig anderes als alle anderen auf der CD. Es ist ja fast ein Cowboy-Song.
RockTimes: Du schreibst Lieder für eine Verlagsgesellschaft und andere Musiker bekommen deine Lieder von dort? Oder fragen dich deine Freunde, einen Song für sie zu schreiben?
Mark: Ein bisschen von beidem. Als die Dixie Chicks "There's Your Trouble" aufnahmen, habe ich sie vorher nie getroffen. Ich kannte sie zu der Zeit noch nicht einmal, weil sie eine relativ unbekannte Band waren. Sie hatten einen Vertrag mit einem großen Plattenlabel. Das erste Mal, als ich etwas von ihnen erfuhr war, als die Verlagsgesellschaft mich darüber informierte, dass sie den Song aufgenommen haben. Danach habe ich sie einige Male getroffen, weißt du. Er war ein #1 Song und in der Plattenfirma gab es eine Party deswegen. Anlässlich anderer Angelegenheiten habe ich sie auch getroffen.
Kenny Wayne Shepard habe ich durch meine erste Verlagsgesellschaft und sein Managementbüro kennen gelernt. Weil ich eine bluesbezogene Person war, dachten sie, es wäre gut für uns, einige Songs für sein erstes Album zu schreiben. Na ja, danach sind sie immer wieder an mich herangetreten, um Songs zu schreiben. So wurde es zu einer Freundschaft. Es ist ein bisschen von allem. Manchmal treffe ich mich mit Künstlern, die Aufnahmen machen und ich helfe ihnen beim Songwriting für ihre Platte. Ein anderes mal ist es meine Verlagsgesellschaft, die die Songs an die Künstler oder Plattenfirmen oder Plattenproduzenten vermittelt und ich habe sie vorher nie getroffen. Also ist es ein wenig von allem.
RockTimes: Du nennst dich jetzt Mark Otis Selby. Welchen Grund hat das?
Mark: Ein Grund ist, weil diese Akustik-CD etwas ganz persönliches und irgendwie anderes ist. Ich denke, es wäre ein guter Zeitpunkt, meinen vollen Namen zu benutzen, weißt du. An und für sich wäre es schön für mich gewesen, das von Anfang an gemacht zu haben, weil Otis ein irgendwie bluesig klingender Name ist. Aber ein Grund, warum ich es nicht gemacht habe ist, weil ich schon einige Songs für Kenny Wayne Shepard geschrieben habe und wir hatten schon Stevie Ray Vaughan. Sie waren beide irgendwie Blues, Blues Rock-Leute, die ihren mittleren Namen gebraucht haben. Dann hätte es so ausgesehen, als wenn ich einfach auf den Zug aufgesprungen wäre, wenn ich das gemacht hätte. Also habe ich mich dazu entschieden es zu derzeit nicht zu machen. Aber jetzt scheint es dazu ein guter Zeitpunkt dafür zu sein. Viele Freunde nennen mich Otis. Mein anderer Spitzname ist Moss, wegen meiner Initialen, M.O.S. Und dann meine 'Mossman'-Gitarre. Der alte Gitarrenspieler. Sein Spitzname ist auch Moss.
RockTimes: Du warst zusammen mit B.B. King, Jeff Beck und Robert Cray auf der Bühne. Gibt es spezielle Tour-Erinnerungen über die du reden möchtest?
Mark: Wenn du mir einigen dieser Helden und Idole oder Leuten, die du bewunderst, tourst, ist es lustig, wie dich einige und deren Organisationen, weißt du, deren Crew, dich echt großartig behandeln. Andererseits behandeln sie dich nicht gut, obwohl du deren Musik magst. Manchmal ist es, als wenn eine Seifenblase zerplatzt, wenn du mit einigen Leuten zusammen arbeiten musst. Aber größtenteils war es immer eine Sensation für mich.
Weißt du, eine meiner Favoriten war die Deutschland-Tour mit Jeff Beck. Weißt du, obwohl es eine kurze Tour war, war ich wegen des Jetlags die ganze Zeit verdammt müde ( Mark lacht). Wir hatten lange Fahrten zwischen jeder Show und so fühlte ich mich, weißt du, während der gesamten Tour verdammt müde. Aber es war so großartig. Er war immer einer meiner Helden. Mit der Band habe ich das erste Mal in Deutschland gespielt. Weißt du, es war eine echte Sensation. Und dann B.B. King, den ich immer so bewundert habe. Das war großartig. Er hat einen Nachtclub in Nashville. Dort spiele ich viel mit meiner Band oder anderen Bands.
Noch eine großartige Sache mit Jeff Beck ist, als seine Crew und sein Roadmanager sahen, dass meine Band und ich gute Leute waren und man unkompliziert miteinander auskommen konnte, haben sie sie uns außergewöhnlich gut behandelt. Weißt, du, sie waren sehr professionell und echt nett zu uns. Und Jeff Beck war nett.
RockTimes: Schöne Erinnerungen.
Mark: Ja, schöne Erinnerungen.
RockTimes: Wir mussten vier Jahre auf das neue Album warten. Was sind deine Zukunftspläne?
Mark: Die Sache ist die: Ich habe unterschiedliche Facetten meiner Karriere. Ein Grund, warum es so lange gedauert hat ist, dass meine "Dirt"-CD hier fast ein Jahr früher erschienen ist als in den Vereinigten Staaten. Also war es eine nicht so lange Zeit für mich. Weißt du, letzten Endes habe ich für die "Dirt"-CD in den Vereinigten Staaten zwei Songs hinzugefügt und dafür zwei Songs raus genommen. Jetzt ist die neue Ausgabe von "Dirt" in Deutschland im Verkauf. Sie ist ein wenig anders als sie das erste Mal veröffentlicht wurde.
RockTimes: Gewundert habe ich mich schon, dass 'ZYX' die Platte als 2006-Release gelistet hat.
Mark: Nun, was geschehen ist, weißt du, war ich in den Vereinigten Staaten bei 'Vanguard Records' unter Vertrag und 'ZYX' hat 'Vanguard Records' in Deutschland vertrieben. Dann hörte das Geschäft auf. Also vertrieben sie 'Vanguard' nicht mehr.
Als ich mit 'ZYX' über die Veröffentlichung meiner akustischen Platte sprach, ich arbeite nicht mehr für 'Vanguard', aber ich habe noch eine gute Beziehung zu ihnen, traf ich mich mit dem Label-Präsidenten und fragte ihn, ob er für meine anderen Platten eine Lizenzierung mit 'ZYX' machen könnte, weil ich in Deutschland toure. Es hat sich alles großartig entwickelt.
Vielleicht komme ich mit meiner Band nächstes Jahr zurück. Wenn ich vielleicht bald eine neue Platte mache, wird es eine Band-Platte.
Ich fange immer an, was als nächstes kommt, in meinem Gedächtnis zu formulieren.
In der Zeit zwischen den beiden Platten habe ich viele Aufnahme-Sessions gemacht, ich spiele auf vielen Sessions in Nashville Gitarre. Ich musste meiner Song-Writing-Karriere einige Aufmerksamkeit schenken und weil ich für einige Jahre so viel getourt bin, war ich nicht in der Lage Lieder zu schreiben. Immer noch schreibe ich die meiste Zeit meines Lebens Songs für andere Leute. Das ist es, womit ich an und für sich mein Geld verdiene. Und ich habe damit angefangen, andere Künstler zu produzieren. Ich möchte mir die Gelegenheit einräumen, zu produzieren und andere Dinge zu testen. Solchen Dingen musste ich für einige Zeit meine Aufmerksamkeit schenken.
RockTimes: Bist du an der europäischen Bluesszene interessiert? Kennst du Künstler?
Mark: Nun, weißt du, einige Künstler habe ich hier, speziell als ich auf Festivals gespielt habe, getroffen. Definitiv bin ich an ihr interessiert. Manchmal begegne ich einigen der amerikanischen Acts , die hier viel touren. So habe ich kürzlich Walter Trout getroffen.
RockTimes: Ihn habe ich am Donnerstag getroffen.
Mark: Er ist ein netter Kerl, großartiger Kerl. Ich bin immer neugierig, weißt du, was alles so abgeht, während ich irgendwo hin reise.
Die verzwickte Sache ist, dass du grundsätzlich, wenn du tourst, sehr beschäftigt bist zwischen Reisen, Soundcheck, die Show spielen, dann wieder zum nächsten Ort reisen, dass du keine Zeit oder Gelegenheit hast, es sei denn jemand ist ein Opening Act für dich oder du bist ein Opening Act für sie oder du spielst auf einem Festival, viele der anderen Künstler zu treffen.
Aber wenn ich in den Clubs bin, höre ich viel Musik von Künstlern, die auch dort aufgetreten sind, aus der Anlage. Ich sehe die Poster. Irgendwie sehe ich, wer vor mir da war und wer danach kommt. Man sieht oft die gleichen Namen.
RockTimes: Welche 5 Alben würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?
Mark: Das ist es, was ich mich, weißt du, frage, wenn ich nachts nicht schlafen kann. Meine Top Ten Bücher, Platten, die ich mit auf eine einsame Insel nehmen würde.
Die schlechte Nachricht ist, dass ich mich nie entschieden kann ( Mark lacht). Eine kann ich dir nennen:
Kennst du Lucinda Williams? Sie hat eine mit "Car Wheels On A Gravel Road" eine fantastische Platte. Ich kann sie mir immer und immer wieder anhören und mir wird nicht langweilig. Steve Earl ist einer der Plattenproduzenten auf dieser Platte. Aber es ist eine großartige Platte. Tolles Gitarrenspielen, tolle Songs. Auf den Fahrten habe ich sie mir angehört.
Die erste Dire Straits-Platte. Das gesamte Album hatte einen großen Einfluss auf mich. Ich mag den Sound der Platte. Er ist simpel und stripped down. Tolle Platte.
Vielleicht Bob Dylans "Blood On The Tracks".
Es gibt eine tolle Platte mit dem Titel "Fathers & Sons". Muddy Waters mit Michael Bloomfield und Paul Butterfield an der Harmonika. Tolle Platte.
Jetzt haben wir vier.
Dann würde ich entweder The Allman Brothers "At Fillmore East" oder Eric Claptons "Layla" Platte nehmen, die bei der Duane Allman drauf ist.
Eine schöne Mixtur aus Songwritern und Gitarristen.
Nebenbei, ich mag Coldplay. Heute war ein regnerischer Tag auf der Autobahn und ich hatte Coldplay auf meinen Kopfhörern. Die erste Platte, "Parachutes", glaube ich?
RockTimes: Das ist nicht meine Musik.
Mark: Es ist wirklich eine tolle Platte. Sie sind wirklich von Pink Floyd beeinflusst. Aber es ist eine tolle, swingende Musik, um auf der Autobahn zu fahren.
RockTimes: Ich werde dir einige Stichwörter geben und du antwortest.
Deutsches Publikum.
Mark: Warm.
RockTimes: Blues.
Mark: Leben.
RockTimes: Lampenfieber.
Mark: Nur, wenn ich krank bin.
RockTimes: Deutsches Bier.
Mark: (antwortet in Deutsch) Ausgezeichnet.
RockTimes: Familie.
Mark: Familie ( Mark denkt nach). Nun, das werde ich dir über Familie erzählen: Ich liebe meine Familie, in der ich aufgewachsen bin. Was komisch bei dem Begriff Familie ist, denke ich: Du kannst sie dir nicht aussuchen.
Es fühlt sich so an, dass ich meine Familie habe, in der ich aufgewachsen bin.
Meine Familie sind auch meine Freunde, die ich im Laufe der Jahre bekommen habe. Ich bin so viel gereist, umgezogen, weißt du. Wenn du ein reisender Musiker bist habe ich das Gefühl, du hast überall Familie, denke ich. Weißt du, sogar wenn du dich nur in einer Nacht getroffen hast, wie Wolfgang hier im 'Red Rooster'. Ich hatte das Gefühl hierher zurück zu kommen, so als ob ich ein Familiemitglied besuche.
Und letzte Nacht in Wolfach, dieser Ort, wo wir gespielt haben, du solltest mal hingehen. Er ist bemerkenswert. Er ist eine Art alte, weißt du, gigantische Schwarzwald-Scheune. Es ist eine Kombination aus Haus und Scheune, die sie renoviert haben, mit einem Strohdach. Und es ist riesig. Die untere Etage, die mal die Scheune war wird nun für Musikveranstaltungen genutzt. Für einen Amerikaner ist es unglaublich. Zirka 600 Jahre alt, weißt du.
Ich meine, ich bin in Oklahoma aufgewachsen. Es war noch nicht einmal ein Staat. Dort gab es bis 1900 keine weißen Menschen, weißt du. Dort waren nur amerikanische Indianer. Diese Art von Geschichte ist verrückt für einen Amerikaner, weißt du.
Aber die Leute, die den Veranstaltungsort betreiben, sind so nett, sein Name ist auch Joachim. Es ist auch das zweite Mal, das ich dort gespielt habe, genauso wie im 'Red Rooster'. Folglich habe ich Familie auf der ganzen Welt.
RockTimes: Und das letzte Stichwort ist Freundschaft.
Mark: Nun, für mich gibt es verschwommene Verknüpfungen zwischen Freundschaft und Familie, wie ich bereits sagte.
RockTimes: Möchtest du deinen Fans und unseren Lesern noch etwas sagen?
Mark: Nun, ich möchte sagen, dass ich die Orte, in denen ich spiele, echt schätze. Und die Leute, die dorthin fahren und damit echte Musik unterstützen. Ein Grund, warum ich meine letzte Platte "Dirt" genannt habe, ist, weil ich glaube es ist wichtig, weiterhin etwas zu kreieren, was erdverbunden ist. Es ist wie organisches Material, weißt du. In einer modernen Gesellschaft geht das leicht verloren. So viele Sachen: Wir drücken einen Knopf und Dinge passieren. Der einzige Weg, diese Musik am Leben zu erhalten ist, sie zu unterstützen und mit einbezogen zu sein, weil sie eine gemeinschaftliche Sache ist. Es ist ein wenig so wie wir gerade über Familie gesprochen haben. Es bedarf eines Publikums und es bedarf Leuten, die miteinander interagieren, weißt du. Ich erhalte hier so großartige Gefühle von einem Publikum, dass ich sie ermutigen möchte, irgendwie die Botschaft zu streuen, alle diese Arten von Musik lebendig zu erhalten. Nicht nur den Blues, sondern jede Art von Musik, die echt und ehrlich und organisch ist und die einer Interaktion zwischen Lebewesen bedarf.
RockTimes: Und Gefühle hat.
Mark: Echte Gefühle, das stimmt. Weißt du, das, was ich, egal in welcher Art von Kunst, nicht mag ist, wenn etwas eine sinnvolle Reproduktion ist. Es ist eine Kopie, die fast echt ist, aber nicht wirklich echt. Wenn du nur die Dinge unterstützt, die echt sind, nicht nur in der Musik, aber in allen Gebieten.
Lebensmittel: Das ist noch ein Thema. Hier in Deutschland habt ihr viel mehr echte Lebensmittel, weißt du. In Amerika gibt es so viel Scheißessen. Hier fährst du die Autobahn runter und bekommst immer noch gutes Essen. Auf den Interstates in Amerika ist es wie Junkfood, Schnellgerichte. Es ist nicht wert es in deinen Körper zu befördern. Entschuldigung, das war jetzt zu lang.
Unterstützt die Dinge, die echt sind. Das ist es, was ich sagen will.
RockTimes: Ok, vielen Dank.
Mark: Danke, Joachim. Es war ein Vergnügen, mit dir zu reden.
Wir danken Katja von 'ZYX Records', die uns dieses Gespräch ermöglichte.
RockTimes welcomes our foreign guests
RockTimes: First of all thank you very much for taking your time for this interview.
Mark: Thank you for taking your's, Joachim. Thanks for being here.
RockTimes: After 4 years you're touring in Germany again. How was the tour so far?
Mark: It's been great. I love the audiences here because they really come to listen. And what I find is: Each location, where I do a concert, some of the people drive from far way because they have my records and that makes me feel very good. And I always find the audiences are really nice here.
RockTimes: "The Horse He Rode On In" is an acoustic album. What's the difference from your point of view in making an acoustic album compared to an album with your band?
Mark: I approached it very differently, really. With the band I'm always writing songs specifically for that record and thinking about making that record as an entire piece, you know. With an acoustic record it was partly that, but it was also songs that I've accumulated through the years, that I always felt would be good on an acoustic record. And it's something I always wanted to do. And I partly wanted to do it because I have a great friendship with one old guitar. That's the guitar I'm also playing on the tour. You never know especially with an acoustic guitar if it's gonna get stolen or broken by the airlines. You know what I mean when you're flying.
RockTimes: Yes, I know.
Mark: I was kinda felt like: I want to make a record some day with just this guitar. Just like a live concert. Only two microphones, one for my voice, one for the guitar. It's really a live record.
RockTimes: So you played "The Horse He Rode In On" only with this guitar..
Mark: Only the one guitar and all just live. Just me singing and playing. No overdubbing of my main part. On a couple of songs I added another guitar later. But I always sang and played my guitar, you know, live for each song.
RockTimes: On "Dirt" and "The Horse He Rode In On" you mention neighbours that sing or play on the CDs. Are they all musicians or are they really just your neighbours?
Mark:They are really musicians and they're really not my neighbours. Although I call friends and neighbours just as a kind of expression. They are all my friends and they do live nearby. And that's it's they're neighbours.
Nashville has such a great musical community that my musical friends and neighbours are always some of the best musicians in the world. Because we have such a concentration of great talented musicians because of all the recording industry, you know.
And I'm very lucky that, you know, my friends are some of the best musicians that you can find.
RockTimes: And who is the Moraine Tabernacle Choir singing on "The Horse He Rode In On"?
Mark: The publishing company that I write songs for, you know, I have a contract with is very much a sort of a family operation. You know, all the professional songwriters in Nashville have contracts with publishing companies. It's just like an author signed to a publishing company for his books. And the publishing company's job is to try to get our songs recorded by other recording artists or in the movies, things like that. The recording studio I work at is right across the street from my publishing company.
The publishing company is called Moraine Music Group. Then I wanted to have a bunch of people sing in the background on a funny song that I put as hidden track at the end of the record. It was the same day of the company Christmas party. So I just get everybody who was there rocked them over to the recording studio and played the song and had them all sing along. And actually at the end everybody was laughing and clapping and clinking glasses. But we decided to fade it out before… ( Mark laughs) …it was a little too crazy. So it's a little bit of a joke. And I thought to list everyone's name would have taken too much space. So I just called them the Moraine Tabernacle Choir.
RockTimes: I think you like jokes. In the booklet of "Dirt" you mentioned playing one tone on the keyboard.
Mark: Oh, I forgot about that. I like that little jokes in there.
RockTimes: The Horse He Rode On In" is very much a home-recording.
Mark: Yes, it's very much a home recording. I partly did that because I'm having good results working on my little, very small home studio. I kinda like that home grown sound that I get there. I decided to start off this record just seeing if I could be satisfied with the results of recording at home. Because it would allow me more time to experiment. Once again, this is pretty much a live recording. Rather than sit in a recording studio and do a song, you know, ten times to get the one take that I really feel good at.
The thing about when you doing completely live recording with the voice and acoustic guitar is that you can't fix anything. You have to be satisfied with the tape form top to bottom. So it afforded me the opportunity to do as many takes as I wanted to 'til I got what I could live with, you know. So that's why I decided to do it at home.
I did do two songs in the recording studio. One is the one I just play harmonica on and a friend of mine slaps his legs. ( Mark slaps a rhythm on his legs) The guy doing that is Brent Maher who's the co-producer on my records. He's a very famous record producer and he's also kinda famous for doing this on recordings ( Mark claps his hands and slaps his legs). So we had fun doing that. And I just had made up that song "Know The Blues". I never played it before. I just always heard in my head. I would drive around and hear this and think: This harmonica song, you know, is kinda some of the old Blues harmonica tunes. Brent happened to come in the studio and I said, this is just who I need. Just slap your legs and all do this. I think I sing it better now because now I know what I'm doing. ( Mark laughs)
RockTimes: You mentioned that: A record has to have a beginning and an end. So it a whole piece, like a puzzle…
Mark: ...a puzzle is a great way to put it because it takes some time before it take shape. I didn't even know if this CD would work or not, you know. There was a certain amount of time. I just kept recording songs that I thought I might wanna use on here I would record it. Then, you know, as I got them piled up I began looking at which ones can I work into a whole that seems to have a good flow. And I'm always very concerned with the sequence of songs on a CD. It's extremely important to me. Once I achieved the sequence that I felt like I was gonna be ok and go ahead to release the CD.
RockTimes: There are three dots behind the first song title and then you find the three dots again in front of the hidden track.
Mark: It was kinda coincidence really. The hidden track at the end is something I wrote many, many years ago when I first started my career. I was playing solo acoustic concerts then and travelling all around the United States playing college concerts. I made this song up and I've actually been wanting to put the story behind this song on my website. I haven't got round to doing it yet. And also I wanna put up the lyrics, but I have got around that, either. But it's a very old song and just by coincidence I happened to play an acoustic concert in the central United States, in Nebraska, a couple of years ago and I realized as I was going to this concert, this was the same area that I've been driving through when I wrote this song. At that night I played it at the concert and all the people sang along with me. It's just a funny, goofy song. After that I began to play it at all my acoustic concerts. People always liked it and I kinda had fun doing it. Won't it be a funny title for my record. To me "The Horse I Rode In On" represents the songs that I've written that have been hits for other people. I put a couple of those on this record and also this old guitar.
The coincidence also is that I wrote this song "Here's To You" because I was going to an old class reunion. Do you have those here?
RockTimes: Yes, of course.
Mark: I had this school reunion to go to back in Oklahoma. I had this emotion of going to see old friends and I sat down on the piano in our house and I wrote this song "Here's To You" very fast. Both of these songs say "Here's To You". So the first one is "Here's To You" and the last one is actually "Here's To You" and "The Horse You Rode In On". And it just felt like bookends for the record then.
RockTimes: In my review about the CD I wrote that it is very nice to hear you talking between the last song and the hidden track. Sometimes you find a hidden track by accident when it's not mentioned on the record.
Mark: I debated whether to mention the title on the CD. I decided I would because it was very funny that "Here's To You" and then at the very end "And The Horse He Rode In On". I wanted to say a little bit before I sang the song because I thought it was so different than anything else on the CD. It's almost like a cowboy song.
RockTimes: You write songs for a publishing company and other musicians get your songs form there? Or do your friends ask you to write a song for them?
Mark: It's a little bit of everything. When the Dixie Chicks recorded "There's Your Trouble" I had never met them, I had never heard of them at the time because they were a relatively unknown band. They have been signed to a big record label. The first time I heard of them is when my publishing company told me they've recorded that song. I've met them several times since then, you know. It was a #1 song and there was a party for that at the record company. Various things like that I've met them at. I met Kenny Wayne Shepard through my first publishing company and his management office. Since I was a blues related person they thought it would be good for us to write songs together for his first record.
Well, after that they always came back to me again to write more songs. So it turned into a friendship. It's a little bit of everything in between. I sometimes will get together with recording artists to help them write songs for their records. Other times it's my publishing company takes them to artists or record companies or record producers and I've never met them before. So it's a little bit of everything.
RockTimes: You call yourself now Mark Otis Selby. What's the reason for that?
Mark: For some reason because this acoustic CD seemed very personal and kinda different. I thought it would be a good time to use my full name, you know. I actually think it would have been smart for me to do that from the very beginning because Otis is a kind of bluesy sounding name. But one reason I didn't is because I already had written a lot of songs for Kenny Wayne Shepard and we already had Stevie Ray Vaughan. They were both kinda Blues, Blues-Rock people that had used their middle-name also. Then I thought it'll look just like I'm trying to jump on a band wagon if I do that. So I decided not to at that time.
But now it seemed like a good time to do. A lot of my friends call me Otis. My other nickname is Moss because of my initials, M O S. And then my 'Mossman' guitar. The old guitar player. His nickname is also Moss.
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RockTimes: You shared stage with B.B. King, Jeff Beck and Robert Cray. Are there some special memories you would like to talk about touring with them?
Mark: What's funny about when you get to tour with some of your heroes and idols or people you admire that some of them and their organisations, you know, their crew sometimes they'll treat you really great. Other times, even if you like their music, they don't treat you good.
So, sometimes it's like a bubble gets burst when you gotta work with some of these people. But for the most part it's always been a real thrill for me.
You know, one of my favourite ones was touring here in Germany with Jeff Beck. You know, even though it was a short tour and I pretty much had jetlag the entire time ( Mark laughs). We had long drives between each show so I, you know, felt tired the entire tour. But it was so great. He's always been one of my heroes. It was my first time playing in Germany with the band. You know, that was a real thrill. And B.B. King, I've always really admired. That was great. He has a nightclub in Nashville. I play there a lot with my band and some other bands.
Another great thing about Jeff Beck is once his crew and road-manager saw that my band I were all good people and easy get along with they treated us exceptionally well. You know, they were very professional and really nice to us. And Jeff Beck was nice.
RockTimes: Very good memories.
Mark: Yeah, very good memories.
RockTimes: We had to wait 4 years for your new album. What are your plans for the future?
Mark: The thing is: I have different facets of my career. One reason that it took so long is my "Dirt" record actually came out almost a year earlier here than it did in the United States. So actually it hasn't been so long for in a way. You know, I ended up adding two songs to the "Dirt" record in the United States and then taking two songs off. Now the new version of the "Dirt" record is for sale here in Germany. Which is a bit different to when it first came out here.
RockTimes: I wondered why 'ZYX' list the record as a 2006 release.
Mark: Well, what happened was, you know, I was signed to 'Vanguard Records' in the United States and 'ZYX' used to distribute 'Vanguards Records' here in Germany. Then that deal stopped. So they're distributing 'Vanguard' anymore.
When I talked to 'ZYX' putting up my acoustic record, I'm not working with 'Vanguard' anymore, but I still have a great relationship with them, I met with the president of the label and said: "Do you think you could do a licencing with 'ZYX' for my other records since I'm gonna be touring in Germany. It all worked out great.
I probably come back to Germany next year with my band. Maybe, if I make a record soon it probably be a band record.
I always begin to formulate in my mind what might come next.
In the interim between these two records I've done a lot of recording sessions, I play guitar on a lot of sessions in Nashville. I had to pay some attention to my song-writing career because I had done so much touring for several years that I wasn't able to write many songs. I still make most of my living writing songs for other people. That's where I actually make my bread and butter.
And I also was beginning to produce some other artists. I wanna give myself a chance to try doing some producing and things. I had to pay attention to those things for a while.
RockTimes: Are you interested in the European Blues scene? Do you know artists?
Mark: Well, you know, I meet some of the artists here specially when I'm playing festivals. I'm definitely interested in it. Sometimes what I run into more is some of the American acts that tour a lot here. Like I just met Walter Trout the other night.
RockTimes: I met him on Thursday.
Mark: He's a very nice guy, great guy. I'm always curious about, you know, what's going on anywhere I travel to.
The tricky thing is when your touring generally you're so busy between travelling, soundcheck, playing the show, then travel to the next place that you don't have, unless somebody is an opening act for you or you're an opening act for them or you're playing on a festival, you don't get a chance to meet to many of the other artists.
But just by being in the clubs I hear a lot of music on the sound system of artists that have played in the same places. I see the posters. I kinda see who's been there before me or is coming after. You see the same names a lot.
RockTimes: What are your 5 albums for a desert island?
Mark: You know, when I can't sleep at night, that's what I lay and think about. My top ten books, records to take to a desert island.
The bad news is I can never decide (Mark laughs). I can tell you one:
You know Lucinda Williams? She has a fantastic record called "Car Wheels On A Gravel Road". I can listen to that over and over and never get tired of it. Steve Earl is one of the record producers on that record. But it's just a great record. Great guitar playing, great songs. I've been listening to it as we travel on these trips.
The first Dire Straits record. That whole album was a big influence on me. I love the sound of the record. It's very simple and stripped down. It's great.
Maybe Bob Dylans "Blood On The Tracks".
There's a great record called "Fathers & Sons". It's Muddy Waters with Michael Bloomfield and Paul Butterfield on harmonica. Great record.
So we're up to four.
I'd either take The Allman Brothers "At Fillmore East" or Eric Clapton's "Layla" record which has Duane Allman on it.
A nice mixture of songwriters and guitar players.
I love Coldplay, by the way. Today was a rainy day on the autobahn and I had Coldplay on my headphones. First record, "Parachutes" I think it's called?
RockTimes: It's not my music.
Mark: It's really a great record. They're really influenced by Pink Floyd. But it's great viby music for driving down the interstate.
RockTimes: I'll give you some catchwords and you answer.
German audience.
Mark: Warm.
RockTimes: Blues.
Mark: Life.
RockTimes: Stage-fright.
Mark: Only when I'm sick
RockTimes: German Beer.
Mark: Ausgezeichnet (Mark laughs).
RockTimes: Family.
Mark: Family ( Mark thinks). Well, that's what I tell you about family: I love my family that I grew up with. But I think what's funny about family: You don't get to choose them.
I feel like, I have my family I grew up with.
My family is also all the friends that I've collected through the years. I've done so much travelling, moving round, you know. So I think when you're a travelling musician you kinda feel like you have family everywhere.
You know, even if you only met the one night like Wolfgang here at the 'Red Rooster'. I had a feeling coming back here like I was going to visit a family member.
In the last night in Wolfach, this place we played there, you should go there some time. It's extraordinary. It's in an old, you know, Black Forest kinda gigantic barn house thing. It's a combination of a house and a barn with a thatched roof and they renovated this place. And it's huge. So the bottom flour that used to be the barn is now a music venue. For an American it's unbelievable. Like 600 years old, you know.
I mean, I grew up in Oklahoma. It didn't even become a state. There weren't white people there until nineteen hundred, you know. There were just American Indians. This kinda history is just crazy for an American, you know.
But these people who run it are so nice, his name is also Joachim. So this is my second time playing there also, just like the 'Red Rooster'. So, I have family all around the world.
RockTimes: And the last catchword is friendship.
Mark: Well, to me there is a bluring of lines between friendship and family like I said last.
RockTimes: Do you want to say something to your fans and our readers?
Mark: Well, I would just like to say that I really appreciate the places I get to play. The people that come out to support live kinda real music. One reason why I called my last record Dirt was because I felt like it's important to keep creating that's from the earth. It's like organic material, you know. In modern society it's easy to loose that. So many things: We just push a button and they happen. The only way to keep this kind of music alive is to support it and be involved in it because it is a community thing. It's a little bit like we were just talking about family. It requires an audience and it requires people that interact with each other, you know. I get such a great feeling from audiences here that I want to encourage, you know, to kinda keep spreading the gospel about keeping all these types of music alive. Not just Blues but any kind of music that's real and honest and organic and that requires interaction between human beings.
RockTimes: And has got emotions.
Mark: Real emotions, that's right. You know, the thing I don't like in any kind of art is when something is a reasonable facsimile. It's a copy that's almost real but not really real. When you just support the things that are real, not just in music but in everything.
Food. That's another thing. In Germany you've a lot more real food here, you know. In America there's so much crap food. You drive down the autobahn here and still get good food. In America along the interstates it's like junk food, fast food. It's not worse putting in your body.
Sorry, that was too long.
Support the things that are real. That's what I'm saying.
RockTimes: Ok, thank you very much.
Mark: Thank you, Joachim. It's been a pleasure to talk to you.
We thank Katja from 'ZYX Records', who has set up this interview.
Interview mit Mark Otis Selby / Die akustische Mossman, mein musikalischer Freund
Joachim P. Brookes, 17.05.2006
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