RockTimes: Nine Pound Hammer ist ein echter Hammer.
Die Kritiker sagen, es sei dein bisher bestes Album. Du hast es nur mit einem Drummer und einem Bassisten aufgenommen. Und natürlich muss die Sängerin Tania 'Big Mama' Hancheroff erwähnt werden. Welche Geschichte steckt hinter der Tatsache, die Platte im Trio eingespielt zu haben?
Mark: Ich wollte wirklich eine Platte machen, die einschlägt wie ein Hammer und sie sollte sehr von der Gitarre bestimmt sein, rau und echt… . Während meiner Karriere habe ich viel im Trio-Format gespielt. Allerdings habe ich nie ein solches Album aufgenommen. Also war es einen Versuch wert, speziell weil ich mit Daryl 'DB' Burgess (drums) und Charles 'Chopper' Anderson (bass) eine ganz heiße Nashville-Band habe. Außerdem habe ich auch eine großartige deutsche Touring-Band. Leider machten logistische Probleme meine Hoffnung, sie für einige Tracks nach Nashville zu holen, zunichte.
RockTimes: Gibt es einen besonderen Grund dafür, warum die CD den Titel "Nine Pound Hammer" bekam?
Mark: Mein Schwager aus Seattle gab mir das T-Shirt einer Bar, die 'Nine Pound Hammer' heißt und der Name gefiel mir als ein toller Song-Titel und das einschloss, was ich mir für diese Platte vorgestellt hatte. Natürlich baute das Druck auf, einen tollen Song um diesen Namen zu kreieren.
RockTimes: Im CD-Info-Blatt konnte man lesen, dass du eine ganze Tasche voll mit klassischen Blues- und Rock-Alben mit in die Berge genommen hast. Die RockTimes-Leser sind neugierig! Welche Platten waren in der Tasche?
Mark: Frühe ZZ Top, AC/DCs "Black In Black" - speziell der Track "Rock And Roll Ain't Noise Pollution", einiges von John Fogerty und Creedence Clearwater Revival, die erste Dire Straits-Platte, Muddy Waters sowie John Lee Hooker und frühe Alben von Tony Joe White.
RockTimes: In "A Good Friend To The Blues" singst du: »… but I'll say I'm glad to see him ain't that what friends are for… .« Dachtest du dabei an Wolfgang vom Red Rooster in Duisburg?
Mark: Ha - das gefällt mir! An und für sich habe ich in diesem Song den Blues personifiziert und ich muss zugeben, dass Wolfgang selber sehr gut den Blues verkörpert. Er ist ein toller Kerl und als ich im Red Rooster spielte, habe ich einige wundervolle Abende dort verbracht.
RockTimes: Mark, erzähle uns bitte etwas über dein Songwriting mit Tia. Wie entwickelt ihr Songs?
Mark: Das ist ein sehr natürlicher Prozess. Einige Songs beginnen mit einer lyrischen Idee, andere entwickeln sich aus einem Gitarren-Lick oder einem musikalischem Muster. Wenn die Sache dann einmal ins Laufen kommt, scheinen sich Worte und Musik in einer beachtlichen Gemeinsamkeit zu entwickeln. Da wir verheiratet sind, haben wir den Luxus, über die Songs zu diskutieren und am Lied zu arbeiten wenn wir Auto fahren, in den Bergen sind oder sogar beim Kochen. Tia ist eine unglaubliche Schreiberin und kennt mich als Person und Künstler sehr gut, so dass sie eine perfekte Ergänzung für mich ist.
RockTimes: Es ist der letzte Tag deiner 'Nine Pound Hammer'-Tour mit siebzehn Auftritten in drei Wochen und einem Gig beim Vienna Blues Spring. Erzähle uns über die Tour und die Reaktionen der Zuschauer.
Mark: Das Publikum war fantastisch und ich hatte eine exzellente Tour. Es ist toll, wenn man sieht, wie bei jeder Tour die Zahl der Zuschauer größer wird und so viele Leute die Songs mitsingen. Ich mag die Veranstaltungsorte und wie man mit den Künstlern umgeht. Deswegen mag ich es auch, über den großen Teich zu kommen um Musik zu machen. Die Band mit Bernd Renn am Bass und Josef 'Catfish' Kirschgen an den Drums war auf dieser Tour wieder ein Volltreffer und wir hatten einen Wahnsinnsspaß. Wir können es kaum glauben, schon 17 Shows gespielt zu haben und am Ende der Tour angekommen zu sein!
RockTimes: Auf dieser Tour hast du ein Instrument von Delta Guitars gespielt und das auch während der Gigs erwähnt. Was ist so speziell an dieser deutschen Gitarre?
Mark: Sie hat ein aufregendes Design, das wunderbar angefertigt wurde. Ich liebe meine Fender-Gitarren und dieses Delta-Modell basiert entfernt auf einer davon, ist aber eine total moderne, neue Interpretation. Gitarristen scheinen Traditionalisten zu sein und sie lieben ihre alten Fender und Gibsons, allerdings müssen wir auch unsere kollegialen Künstler, die wunderschöne neue Instrumente bauen, unterstützen.
Hut ab vor Delta!
RockTimes: "Tell The Truth" ist wieder einmal ein toller Song, den du mit Kenny Wayne Shepherd und Tia geschrieben hast. Können wir auf mehr von dieser Zusammenarbeit hoffen, oder gibt es bereits mehr Songs, die mit ihm geschrieben hast?
Mark: Komisch, dass du das gerade jetzt fragst, denn ich stecke momentan mitten in der Arbeit mit Kenny Wayne. Wir schreiben Songs für seine neue Platte, die toll werden wird. Er ist ein sehr talentierter Typ und wir hatten bereits einigen Erfolg zusammen, wofür ich sehr dankbar bin. Es bereitet immer viel Spaß, Songs zu kreieren und auf der Gitarre zu jammen.
RockTimes: Kennst du 10 Days Out: Blues From The Backroads von ihm?
Mark: Klar, es ist eine coole Scheibe. Kenny ist ein echter Student in Sachen Blues. Er ist eine Quelle, was das Wissen über die Blues-Gitarre angeht und verfügt über Geschick in seinen Fingerspitzen. Das ist auch ein weiterer Grund, mit ihm Songs zu schreiben - ich kann immer mehr Licks klauen!
RockTimes: Ich muss die Gelegenheit nutzen und dich etwas über deine andere neue Platte fragen: Nashville Picks. Siehst du das Album mehr oder weniger als Unterstützung für die Künstler, mit denen du spielst?
Mark: "Nashville Picks" ist meine Art, Hörern eine kleine Momentaufnahme einerseits davon zu geben, welche coole Musik hier gemacht wird und anderseits davon, mit welchen talentierten Leuten ich zusammen arbeite. Außerdem ist es ein kurzer Blick auf das, was ich als Songwriter und Session-Musiker mache, wenn ich nicht meine eigenen Blues-/Rock-Platten aufnehme. Alle Songs auf dem Album habe ich mitgeschrieben, werden von meinen Co-Schreibern oder mir gesungen und es spielen viele tolle Nashville-Studio-Musiker mit.
RockTimes: Bedeutet 'Volume 1', dass es mehr "Nashville Picks" geben wird?
Mark: Das hoffe ich - ich habe einige tolle Ideen für weitere Folgen.
RockTimes: Erzähle uns doch etwas über die Musiker auf "Nashville Picks". Z.B. Sean Locke, der zwei Songs mit dir geschrieben hat und es gibt ja auch einen auf "Nine Pound Hammer".
Mark: Mit Sean habe ich in den letzten Jahren viel geschrieben und gespielt. Nachdem ich nach Nashville zog, habe ich meine ersten Aufnahme-Sessions mit ihm gemacht. Er ist ein toller Roots-Country-Künstler, der viel Erfolg verdient hat. Natürlich hat meine Frau Tia, die einen Grammy gewann und viele Hits schrieb, eine Menge Songs mitgeschrieben und singt zwei davon. Darly Burgess, der Schlagzeug in meiner Band spielt, ist auch ein großartiger Sänger und Songschreiber. Er ist bei einem Track dabei. Dann sind noch zwei unglaublich gute weibliche Singer/Songwriter, Tania Hancheroff und Helen Darling. Beide sind auf einigen Songs vertreten. Tania singt auf meiner "Nine Pound Hammer"-CD und hat gerade einen Platten-Vertrag unterschrieben. Helen veröffentlichte Platten auf dem Decca-Label und schrieb auch Hit-Songs für andere Musiker. Es ist toll, solche Freunde zu haben.
RockTimes: Wer hatte eigentlich die Idee, als Intro zum Song "Nine Pound Hammer" Bernd Renn Bottleneck auf seinem Bass spielen zu lassen?
Mark: Wenn man eine tolle Band mit talentierten Musikern hat, gibt man ihnen Raum für Kreativität. Auf dem Album beginnt der Song mit einem großen Slide-Gitarren-Anfang. Für das Live-Arrangement haben wir den Part Bernd überlassen. Er ist ein erstaunlicher Musiker und zusammen mit 'Catfish' für mich eine tolle Rhythmus-Abteilung in Europa.
RockTimes: Was wirst du, nach einer dreiwöchigen Tour durch Europa machen, wenn du zuhause bist? Bist du sofort wieder mit Arbeit beschäftig?
Mark: »No rest for the wicked…«, wie es in einem meiner Songs heißt. Ich schreibe für einige Projekte, Kenny Wayne Shepherd eingeschlossen, mache für andere Musiker Einiges im Studio, spiele akustische Gigs und bereite mich auf die Band-Auftritte im Sommer vor.
Etwas von allem, wie immer.
RockTimes: Wie sieht es mit einer Live-CD aus?
Mark: Liebend gerne würde ich eine Live-CD oder -DVD, die sowohl die US-Band als auch die europäische einschließt, machen. Für die nahe Zukunft ist geplant, beim Rockpalast aufzutreten und einige Live-Rundfunksendungen zu machen. Hoffentlich bekommen wir dann die Songs für ein Live-Album zusammen.
RockTimes: Möchtest du deinen europäischen Freunden noch etwas sagen?
Mark: Ja, bitte klone dich drei- oder viermal! Aber im Ernst: Ich fühle eine tiefe Dankbarkeit gegenüber allen musikliebenden Menschen, die mich unterstützen, mir ihre Liebenswürdigkeit zeigen und mir viel Freude bringen. Auf jeder Tour treffe ich alte Freunde und manche neue. Ist das nicht toll? Live-Musik ist eine gemeinschaftliche, fast ursprüngliche Erfahrung - ein Austausch von Energie zwischen Protagonist und Publikum. Dafür lebe ich - danke dafür, mich leben zu lassen.
RockTimes: Danke nochmals für das Interview, Mark.
Mark: Danke, Joachim. Es ist immer eine Freude. Bis bald!
RockTimes: Nine Pound Hammer really is a hammer. The reviewer said it is your best album up to this point. And you recorded it with just a drummer and bass player. And, of course Tania 'Big Mama' Hancheroff has to be mentioned. What's the story behind recording in a trio line-up now?
Mark: I really did want to make a record that hits like a hammer, and I wanted it to be very guitar-driven, raw and pure… . I've played a lot in a trio format throughout my career, but never recorded an album strictly that way, so I wanted to give it a shot. Especially since I'm lucky enough to have such a hot-shot band here in Nashville ( Daryl 'DB'Burgess - drums and Charles 'Chopper' Anderson - bass). I have a great German-based touring band in Europe, as well, and had hoped to get them to Nasvhille for a couple of the tracks, but the logistics of that didn't work out for this record.
RockTimes: Is there a special reason why you titled your new record Nine Pound Hammer?
Mark: My brother-in-law from Seattle gave me a t-shirt from a bar there called 'nine pound hammer' and the name struck me as a great song title that would encapsulate what I envisioned for this record. Of course, that put the pressure on to create a great song around that name… .
RockTimes: In the CD-handout one can read that you had a bag full of classic Blues and Rock music that influenced with you when you were in the mountains. The RockTimes readers are curious. What records were in that bag?
Mark: Early ZZ Top, AC/DC's "Back In Black" - especially the track "Rock And Roll Ain't Noise Pollution", some John Fogerty and Creedence Clearwater Revival, the first Dire Straits record, some Muddy Waters and John Lee Hooker, some early Tony Joe White.
RockTimes: In "A Good Friend To The Blues" you sing: … but I'll say I'm glad to see him ain't that what friends are for… . Did you think of Wolfgang from the Red Rooster in Duisburg?
Mark: Ha - I like that! I was actually personifying the blues in that song, but I must say that Wolfgang himself pretty well personifies the blues. He's a great cat and I've had some wonderful nights playing at the Red Rooster.
RockTimes: Mark, tell us something about your Songwriting with Tia. How do you develop songs?
Mark: It's a very organic process. Some songs begin from a lyrical idea, some develop out of a guitar lick or musical pattern, but once the thing gets rolling, the words and music tend to flow out together in a fairly unified way. As a married couple, we have the luxury of continuing to discuss and work on songs as we are driving, or hiking in the mountains, cooking dinner, or whatever. Tia is an incredible writer and knows me very well as a person and artist, so she's the perfect writing foil for me.
RockTimes: This is the last date of you 'Nine Pound Hammer'-tour with 17 dates in three weeks and you played the Vienna Blues Spring, too. Tell us about the tour and the reactions of the audience.
Mark: The audiences have been fantastic and I've had a really excellent tour. It's great to see the crowds getting bigger with each tour, and so many people singin' along with my songs. I love the venues and the way they treat performers here - this is why I love 'crossing the pond' to make music. The band (Bernd Renn - bass, Josef 'Catfish' Kirschgen -drums) really hit it's stride on this tour and we've had a blast. We can't believe we've already done 17 shows and the tour is finished!
RockTimes: On the 'Nine Pound Hammer'-tour you played a guitar made by Delta Guitars and you mentioned that at the gigs. What is special about this German guitar?
Mark: It's an exciting new design that's beautifully executed. I love my old fender guitars, and this Delta model is loosely based on one of them, but a totally modern new interpretation. Guitarists tend to be traditionalists and love our old Fenders and Gibsons, but we need to support our fellow artists who are making beautiful new instruments. Hats off to Delta!
RockTimes: Tell The Truth, again a great song you wrote with Kenny Wayne Shepherd and Tia. Can we expect more cooperation with him or are there already more songs written with him?
Mark: Funny you should ask, I'm in the middle of working with Kenny Wayne right now, writing songs for his next record, and it's going great. He's a very talented guy and we've had a nice run of success together, which I'm very grateful for. It's always a lot of fun making up songs and jamming on the guitar.
RockTimes: Do you know his 10 Days Out: Blues From The Backroads?
Mark: Sure, and it's very cool. Let me tell you, Kenny is a real student of the blues, and has a deep well of blues guitar knowledge and skill at his fingertips. That's another reason it's great writing with him - I can always steal more licks!
RockTimes: I have to use the opportunity to ask you about your other new record: Nashville Picks. Do you see this record more or less as a support for the artists you played with?
Mark: Nashville is a real melting pot of great music of all kinds, and "Nashville Picks" is my way to give listeners a little snapshot of some of the cool music being made here, and some of the talented people I love to work with. It's also a little peek at what I do as a songwriter and session player when I'm not making my own blues/rock records; it's all songs I've co-written, sung by my co-writers and myself, and also features many of the great Nashville studio musicians.
RockTimes: Does volume 1 means that there will be more "Nashville Picks" in the future?
I hope so - I have some cool ideas for later volumes.
RockTimes: Would you like to tell us something about some of the featured artists on "Nashville Picks"? E.g. Sean Locke who wrote two songs with you and there's one on Nine Pound Hammer.
Mark: I've been writing and playing with Sean for many years, and did some of my first recording sessions with him when I moved to Nashville. He's a great roots-country type artist who deserves a lot of success. Of course my wife Tia Sillers (a Grammy-winner who's written many hit songs) co-wrote a lot of the songs and sings two of them. Daryl Burgess, who plays drums in my band and is also a great singer and songwriter does a song on the album, and two incredible female singer-songwriters, Tania Hancheroff and Helen Darling, each do a couple tunes. Tania also sings on my "Nine Pound Hammer"-CD and has just signed a record deal. Helen has released records on the Decca label and written hit songs for other artists. It's great to have such friends!
RockTimes: Who came up with the idea to let Bernd Renn play bottleneck on his bass for the opening of the song "Nine Pound Hammer"?
Mark: The way to have a great band is to gather some talented musicians and give them room to be creative. On the album, the song begins with a big slide guitar entrance; we passed the torch to Bernd for the 'live' arrangement. He's an amazing player. He and catfish are a great rhythm section for me in Europe.
RockTimes: After having been on tour in Europe for three weeks what will you do when you get home? Are you going back to work immediately?
Mark: No rest for the wicked, as I say in one of my songs. I'll be writing for several projects, including Kenny Wayne Shepherd's, doing some studio work for other artists, playing some acoustic gigs and getting ready for band gigs in the summer. A little bit of everything, like usual.
RockTimes: Have you got in mind releasing a live-record?
Mark: I would love to do a 'live' CD or DVD that features both the U.S. band and the European band. We're planning to do Rockpalast and some other 'live' broadcast shows in the near future, so hopefully we'll get the tracks for a 'live' release of some kind.
RockTimes: Is there something you would like to say to your European fans?
Mark: Yes: Please clone yourselves 3 or 4 times! But seriously, I feel a real debt of gratitude to these music-loving souls who support my music, show me such kindness and bring me so much joy. Every tour I get to visit old friends and make new ones - how cool is that? Live music is a communal, almost tribal experience - an exchange of energy between the performers and the audience. This is what I live for - thank you for letting me live.
RockTimes: Thank you again for the interview, Mark.
Mark: Thanks Joachim, it's a always a pleasure. Bis bald!
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