Rock Hard Festival 2012
25. - 27.Mai 2012, Gelsenkirchen, Amphitheater
Rock Hard Festival 2012 Rock Hard Festival
Gelsenkirchen, Amphitheater
25. - 27.Mai 2012
Festivalbericht
Stil: Metal



Artikel vom 12.06.2012

                 
Andrea Groh                       Jens Groh
(Text FR/SA)                         (Text FR/SA & Fotos)


Marius Gindra (Text SO)
ROCK HARD 2012 - zwei Veränderungen gegenüber dem Vorjahr, wobei die eine davon nicht durch die Veranstalter beeinflussbar war: das Wetter. Statt blauem 'Müllbeutel' war dieses Mal Sonnencreme angesagt, zwei Tage strahlender Sonnenschein und ein Tag mit leichter Bewölkung, Temperaturen bis 25 Grad, Traumwetter für ein Festival.
Die zweite positive Veränderung: Wohl aufgrund von massiven Protesten gab es dieses Mal Bier aus der nahegelegenen Veltins-Brauerei. Dies beweist Fan-Nähe, wofür das Rock Hard sowieso schon steht. Freundliche Security, entspannte Atmosphäre, saubere Toiletten (auch wenn bei den Damen häufig Schlange stehen angesagt war…) - das und mehr macht das Festival angenehm und sympathisch. Ebenfalls lobenswert: die tolle Bühnentechnik mit den fahrbaren Elementen, wodurch die Umbaupausen relativ kurz ausfallen, da schon hinter der Bühne aufgebaut und vorbereitet werden kann. Der Sound ist (meistens) gut und man bemüht sich um eine vielseitige Bandauswahl - hierbei gibt es allerdings kleine Kritikpunkte, doch mehr dazu später. Fangen wir erst einmal mit dem Freitag an. (Andrea)
Ich fange lieber erst mal mit den schlechten Dingen an, sind ja nicht soo viele, das Positive überwiegt nach wie vor beim Rock Hard, hoffen wir, dass es so auch die nächsten Jahre bleibt!
Die Essensauswahl war dieses Jahr ein wenig kleiner (wo war der Burger- und der Obststand?) und wenn ich mich recht erinnere war' s letztes Jahr auch etwas billiger. 5 Europadollar für ein paar Asia-Nudeln sind definitiv too much. Auf jedem x-beliebigen Weinfest kostet so was auch nur 3 €. Und ja, der Sound war bei so mancher Combo nur marginal gut! Das kennen wir doch besser vom Rock Hard. Nächster Punkt: Obwohl man 1,5 Liter Getränke in PET-Flaschen mit reinbringen durfte (was als absolut feiner Zug von den Machern anzusehen ist) sind Preise für Softdrinks für läppische 0,3 Liter mit 3,50 € doch ein wenig überzogen. Insgesamt fand ich auch das Billing für ein Zehnjähriges nicht ganz so prall, da habe ich mehr erwartet, was nicht davon abhält, nächstes Jahr wieder zu kommen.
Positiv hingegen waren wie jedes Jahr die Ordner, freundlich und nicht unter Machtphantasien leidend, so wie das oft auf anderen Festivals ist. Und endlich haben die RHF-Macher die widerliche Warsteiner-Plörre gegen Veltins ausgetauscht, geht doch! Allerdings muss man auch hier noch mal bemängeln, dass die Zapfer es nicht allzu genau mit der Befüllmenge nehmen, wenn ich in der Kneipe nur 'nen halbvollen Becher kredenzt kriegen würde, wäre der Wirt 'nen Kopf kürzer!!!
So, genug gemosert. Alles in allem ist das Rock Hard schon eines der schönsten Festivals und da wir unsere faltigen Ärsche mal wieder im Hotel geparkt hatten, konnte mal wieder drei Tage (es sollten doch nur zwei werden) Wahnsinn für uns beginnen……(Jens)
DeathfistDeathfist: Die deutschen Thrasher hatten den undankbaren Posten des Openers. Undankbar, weil um diese Zeit viele Fans noch im Stau auf der Autobahn oder im Stau bei der Bändchenausgabe/Einlass standen (was halt einfach einige Zeit braucht bei so vielen Menschen, auch wenn es wirklich lobenswert flott voran ging). Letzteres betraf auch uns, so dass wir leider (hätte sie gerne ganz gesehen) nur noch den Schluss mitbekamen, der aber durchaus nicht schlecht war. Die Coverversion von Exumers "Fallen Angel" war eine nette Idee.
Jex Thoth haben ebenfalls eine Sängerin, doch ihre Musik bewegt sich im Bereich von 70er Okkult Rock und Psychedelic, also nix Metal, gehörten damit zu den eher ungewöhnlichen Bands des Tages.Jex Thoth Was wir dennoch faszinierend finden, sowohl auf CD als bei den bisher gesehen Auftritten. Bei diesem waren wir etwas verwundert: Nanu? Keine Hammond-Orgel, stattdessen eine zweite Gitarre? Okay, diese war abgefahren gespielt, doch irgendwie fehlte das Georgel. Und, die Musik passt besser in einen kleinen dunklen Club oder auf ein Doom-Festival.
RAMRAM hatten wir ebenfalls schon live gesehen und zwar in überzeugender Form, uns daher darauf ebenso wie auf die spacige Jex gefreut. Hier war leider auch ein Haken: Zumindest an unserer Position (schräg rechts hinter dem Aufnahmeplatz des Rockpalast) war der Sound ziemlich misslungen. Bekannte, die weiter vorne waren, berichteten ebenfalls davon. Lediglich weiter hinten soll es besser gewesen sein. Schade, darunter litt der Auftritt sehr.Krisiun Dabei ist die Band eigentlich ein Klasse Live-Act.
Krisiun hatten anfangs ähnliche Probleme, die mit der Zeit zumindest etwas besser wurden. Der getriggerte Drumsound ist allerdings Geschmackssache, zu dem technischen Death Metal der Brasilianer passt er. Das Ganze wirkte weniger steril und leblos als befürchtet, im Gegenteil, die drei Brüder kamen sehr sympathisch, voller Spielfreude und Begeisterung, in Deutschland sein zu dürfen, rüber. Hat daher Spaß gemacht.(Andrea).
Da auch ich noch an der Bändchen-Ausgabe (die dämlichen EMP-Fahnen-Tüten hätten sie sich allerdings schenken können, die es zu jedem Bändchen dazugab, wenn es wenigstens eine vom Rock Hard Festival gewesen wäre…) stand und noch das eine oder andere Bier vernichten musste, sah's bei mir ebenso wie bei Andrea aus, nur ein Song von Deathfist, aber was soll's, ich war eher darauf gespannt, wie der Okkult Rock der Amis Jex Thoth auf einem Open Air funktionierte.RAM Naja, ich muss ehrlich sagen, unter blauen Himmel und ohne ihre verkiffte Orgel, die ja hoffentlich nur kurzzeitig von einer zweiten Gitarre ausgetauscht wird, waren die Yankees nicht wirklich das Gelbe vom Ei. Immerhin zeigt die Frontfrau konsequent, dass sie in den 70ern lebt - inklusive Nena-Gedächtnis-Achselbehaarung, HARHARHAR.
RAM sind eine klasse Band, ihr Priest-beeinflusster Metal sorgt immer für wehende Matten.RAMAllerdings hatten auch die Schweden mit Soundproblemen zu kämpfen und der Drummer machte mit seiner Performance glauben, er wollte sein Kit auseinander nehmen, zu hören war davon allerdings nicht viel. Hatte doch etwas Comedyhaftes….
Krisiun mögen zwar sympathisch rüberkommen und ihr neuester Output gefällt mir sogar noch besser als ihre alten Abrissbirnen. Aber ehrlich, der Sound war schlecht (sollte sich mit der Zeit aber bessern), egal wo man stand, es klang halt nur nach BASSDRUM!!!! Schade, denn die Jungs hatten, wie schon von Andrea angemerkt, mächtig Spaß. (Jens)
Kvelertak: Nun wurde es doppelt so voll auf der Bühne: ganze sechs Norweger, darunter drei Gitarristen. Was dann stellenweise den Eindruck erweckte, als ob da zwei Bands gleichzeitig oder nacheinander spielen - und dass diese Bands auch noch unterschiedlichen Stilrichtungen frönen. Black Metal, Thrash Metal, Rock'n'Roll, Hardcore und noch mehr - irgendwie alles dabei. Schräg, abgefahrenen, mit unglaublicher Energie und mitreißend dargeboten. Wenn man bedenkt, dass sie bisher gerade mal ein Demo, zwei Singles und ihre Debüt-CD veröffentlicht haben… sind sie schon irgendwie eine frische Brise im nördlichen (Musik-) Himmel. Mag manchen vielleicht zu konfus sein, wir fanden es interessant und beeindruckend, so dass wir umgehend die CD besorgt haben.
TurbonegroTurbonegro: Nochmal Norweger, allerdings gibt es diese schon fast zwanzig Jahre länger als Kvelertak, wenn man die zwei Phasen, in denen sie sich aufgelöst hatten, nicht berücksichtigt. Ebenfalls stilistisch nicht ganz festgelegt, doch ist hier die Bandbreite eher Punk, Rock bis Heavy Metal, sie selbst nennen es Death Punk und nehmen sich nicht ganz so ernst. Ihr Humor und Unterhaltungswert hat ihnen schon einen gewissen Kultstatus und Turbojugend-Fanclubs in vielen Ländern eingebracht. Mitglieder davon, an der typischen Jeanskleidung zu erkennen, waren einige anwesend, neugierig darauf, wie der neue Sänger Tony Sylvester live denn so ist. Die Antwort darauf: Mir fiel erstaunlich wenig Unterschied auf, er fügt sich gut ein, also gibt es nichts zu meckern. Ein Auftritt mit Spaß und Stimmung. Dass er mich persönlich nicht ganz so umgeboxt hat, lag wohl weniger an Turbonegro selbst, als dass ich noch so geplättet von Kvelertak war. (Andrea)
Von Kvelertak kannte ich nur einen Song, den ich zwar nicht schlecht fand, der mich aber auch nicht aus der Kutte boxte. Umso mehr war ich von den Norwegern begeistert, denn alleine die asoziale Energie, die das Sextett erzeugte war einfach nur geil. Auch die Songs, die zwar anfangs ziemlich zerfahren klingen, konnten schnell überzeugen und ratterten zackig Richtung Nacken. Besonders der Sänger machte mächtig Laune, inklusive Crowdsurfing mitsamt Mikroständer. Hätte ich nicht gedacht, dass eine Newcomer-Band solchen Alarm macht, für mich das Highlight des Freitags.
Ja, und jetzt gab's Anal-Humor galore mit Turbonegro: Auf CD fand ich die Jungs doch immer recht langweilig und mich überraschte der Headlinerstatus, aber egal, man konnte mittags schon einige Happy Tom-Klone sehen und Turbojünger gibt es ja zahlreich. Also blieb ich und lies mich überraschen. Und ich muss zugeben, die Spaßvögel wussten sehr zu gefallen. Klar wollte ich eigentlich nur "I Got Erection" hören, aber zum Teufel, auch der Rest hat mächtig Laune gemacht. Von daher, ein zwar merkwürdiger Headliner, aber einer der doch zu überzeugen wusste, auch wenn's kein wirklicher Metal war, die Chose schimpft sich ja Death Punk, egal. So ging's mit guter Laune zurück zum Hotel zur eigenen Party. Und man konnte noch so einige Male »Aaahhhaaahhaaa I Got Erection« in der Nacht hören. HAHAHA! (Jens)
Samstag:
Dr. Living Dead!Dr. Living Dead!: Der Samstag begann, wie der Freitag endete: skandinavisch. Nun waren allerdings Schweden dran, deren Musik sich jedoch an den US-Sounds aus den 80ern orientiert, genauer: an Thrash, Crossover und Hardcore-Bands wie Suicidal Tendencies und Anthrax. Dementsprechend gab es Skater-Optik, die jedoch mit Masken kombiniert wurde, welche die Identität der Musiker verbargen. Na, sooo schlecht waren sie nun auch wieder nicht, dass sie sich verstecken müssen… wobei schon (noch?) ein paar Schwachpunkte im Songwriting und Professionalität auszumachen waren. Wenn man bedenkt, dass es die Truppe genauso lange gibt wie Kvelertak, waren die Norweger doch eindeutig überzeugender und stärker. Kann ja noch kommen und grundsätzlich ist die musikalische Idee nicht schlecht, immerhin gibt es das nicht so oft.
Die nächsten beiden Bands waren Motorjesus und Portrait. Diese hatten eine ungewöhnliche Konkurrenz: den Bolt Thrower-Merchandise-Stand mit Verkaufsbeginn um 14 Uhr. Für diejenigen, die es nicht wissen: Shirts von Bolt Thrower gibt es ausschließlich und durch Eigenherstellung sehr günstig auf deren Konzerten, die auch nicht gerade häufig sind. Bedeutet: großes Gedränge. Schon um 13:30 standen mehr als 50 Personen an und es wurden immer mehr, woraufhin ich mich doch lieber auf eine Bank in der Nähe setzte und Jens die Schlacht um die Shirts überließ. Als das erste verkauft wurde, gab es Jubel und Applaus. Wer das noch nie gesehen hat, kann sich nicht vorstellen, was da immer los ist. Tja, und plötzlich war es 15:25 Uhr… glatt mal zwei Bands verpasst. Doch die mir allerwichtigsten sollten ja noch kommen. (Andrea)
Dr. Living Dead!Dr. Living Dead!, da muss ich wieder Andrea recht geben, denn einerseits war die Mucke der Truppe nicht verkehrt, schön angecorter Thrash, leider kam es mir so vor als ob die Kerle sich extra hinter Masken verstecken, um ihre Unsicherheit zu kaschieren - alles wirkte irgendwie wie Krümmelmonster-Thrash. Besonders die unprofessionelle Pause, weil dem Gitarristen der Gurt riss, war schon... naja. Zum ersten Matte schütteln hat's gelangt und Spaß hat's auch gemacht.
Ja, dann hat es mich zum Bolt Thrower-Merch verschlagen. Und ich muss immer wieder feststellen wie krank das doch irgendwie ist. Applaus, weil das erste Shirt verkauft wurde, geht's noch??? Ja, schon beknackt, aber wenn man mittendrinn ist hat es ja schon was, obwohl wenn hier nur einer richtig ausgerastet wäre, ich möchte nicht wissen was dann abgegangen wäre. Zum Glück hat jeder auf den anderen aufgepasst, denn das Gedränge bekam zwischenzeitlich Moshpit Niveau. Bolt Trower sollten doch mal überlegen ihr Merch über ihre Homepage abzusetzen, denn wenn es jedes Mal so abgeht ist es schon bedenklich. So herrschte eben 'No Shirt No Glory'…… und bei Preisen von 10-12 Euro ist das auch kein Wunder.
Danach ging' s erst mal zur Tränke, wodurch auch ich die anderen Bands verpasste, schade, aber für Leibchen der Britischen-Death-Majestät war es mir auch egal, wer da zockte.
HellIch war wenigsten wieder pünktlich zurück in der Hölle…ähh, bei Hell. Und Hell waren, wie Andrea schon schrieb, gut. Sollten sich aber wirklich überlegen ob sie sich künftig auf Open Airs zur Mittagszeit verheizen lassen. Ansonsten genialer Auftritt einer ebensolchen Truppe. Besonders der Dornenkrone tragende Weirdo war der Hammer! Und machte so einige Sonnenstrahlen wieder wett.
Unleashed hingegen waren zwar auch gut, wie immer, allerdings hatte ich mir eine bessere Setlist gewünscht, sicher mit solchen Abrissbirnen, die durchs Bangervolk geblasen wurden, kann man zwar nicht viel falsch machen, allerdings wäre so mancher Griff in die DemoTankard Grabbelkiste vielleicht schöner gewesen, dann wäre es vielleicht auch die angepriesene recht spezielle Setlist gewesen - naja, gut, aber eben nicht der Burner, zumindest die Setlist. Ansonsten solider Gig der älteren Herren.
Tankard sind live immer geil, allerdings muss auch hier gesagt werden, dass die Setlist eben nicht sooo speziell war. Klar gab's "Zombie Attack" und "(Empty) Tankard", aber es hätte eben auch mal "Mercenary" oder "Puke" sein dürfen. Und ehrlich, die Tante mit ihren Verrenkungen hätt ich auch nicht wirklich gebraucht, wenn die beim F…ken auch so zappelt, wird das nie was mit dem Koitus…., dafür hatte dann wenigstens der Bomber seinen Spaß…….und Tankard sind eigentlich immer sehenswert. Also auch hier Daumen hoch.
Psychotic Waltz hingegen waren die falsche Band zum falschen Zeitpunkt. Denn obwohl ich die Band sehr mag, kam während des gesamten Gigs bei mir nicht wirklich Stimmung auf. Ging wohl vielen so, denn das Areal leerte sich doch mit der Zeit.
Psychotic WaltzTja, liebe Rock Hard-Macher, es ist eben nicht immer dienlich das Billing möglichst gemischt zu halten, was zwar euer Anliegen war, was aber nicht unbedingt geklappt hat. Zumindest in diesem Fall. Denn wären nach Hell die Progger auf die Bühne und nach denen hätte es nur noch Straight mit Death und Thrash auf die Omme gegeben, wären vielleicht mehr im Amphitheater geblieben, so war es ein guter Gig, der sich allerdings schwer erkämpft werden wollte, denn bis ich den Zugang zu den komplexen Songs richtig hatte waren die Amis auch schon fast fertig.
Bolt ThrowerSo, was jetzt folgte, kam einem Vernichtungsschlag gleich. Keine andere Death Metal-Band schafft es, so dermaßen brutal und alles niedermähend ihren Todesmörtel aus den Boxen ballern zu lassen. Wenn Death Metal in Dildo-Größe gemessen werden würde, dann wären Bolt Thrower mindestens ein Brontosaurus-Dildo!!! Und von eben jenen wurde das Amphitheater trocken in den Allerwertesten gef….t. Egal was die Briten zockten, ob Neueres wie "The Killchain" oder olle Kamellen wie "World Eater", die Gänsehaut hielt den gesamten Gig, vom Intro bis zum finalen Kanonenschlag über an. Es ist unglaublich, wie intensiv diese Band ist. Und das erklärt auch, wieso meine Bilder von Bolt Trower nicht die besten sind, denn während des gesamten Auftrittes konnte ich mich nicht mehr zurückhalten, hier war gnadenloses Headbangen angesagt. Und wer nicht bei dieser Legende mitbangt, hat nix von Death Metal verstanden. Bolt Thrower sind und bleiben einfach DIE BESTE Death Metal-Band dieser ganzen verruchten Galaxie, Basta!!
Danke hier noch vielmals ans Rock Hard-Team diese Legende nochmals in den Pott geholt zu haben.
Und da ich nach diesem fulminanten Feldzug, der einem noch Stunden später durch Mark und Bein ging, keine Lust mehr hatte mir am nächsten Tag die Mini-Playback-Show (W.A.S.P.) noch wieder erweckte pseudoesoterisch vor sich hin labernde Metaller (Kiske) oder irgendwelche AC/DC-Klone ('77) anzuschauen, rollte unser Panzer Sonntag wieder Richtung Heimat, HAHAHA! Hier hätten vielleicht doch ein, zwei größere Namen am Sonntag nicht schlecht getan, egal, nächstes Jahr, oder??? (Jens)
Hell:Hell Nachdem ich einen Videoclip gesehen hatte, war die Vorfreude groß. Die britischen Metaller, die vor 30 Jahren gegründet wurden und sich 1987 nach dem Selbstmord ihres Sängers/Gitarristen Dave Halliday auflösten, waren DIE Überraschung 2011. Denn mit Förderung und Produktion von Andy Sneap, dessen Vorbild und Gitarrenlehrer eben jener Halliday war, erschien endlich die Debütscheibe "Human Remains". Als neuen Sänger brachte Gitarrist Kev Bower seinen Bruder David, einen TV- und Theaterschauspieler, in die Band. Passt das? Und wie!!! Der Mann erfüllt die Songs und auch die (Musik-)Bühne mit einer absolut faszinierenden Theatralik zwischen Wahnsinn und Besessenheit und verpasst so den Okkult-/Horror-Texten eine ganz eigene Dimension. Ihn würde ich gerne mal in der Rolle des Macbeth sehen, doch zu meiner Freude durfte ich wenigstens den Song "Macbeth" und andere nicht weniger komplexe atmosphärische Tracks hören, ebenso wie die eher straighten. Doch Hell sind am besten, wenn David zu orchestralen Momenten mit der Pestmaske auftaucht, sich mit (Plastik-) Geißel peitscht und ähnliches. Das war trotz strahlendem Sonnenlicht beeindruckend, wie großartig muss das erst in einer dunklen Halle sein…
Unleashed: Wer die Briten zu hysterisch oder anstrengend fand, bekam als Ausgleich gradlinigen Death Metal mit Wikinger Texten. Unleashed, die zu den ersten in dieser Sparte gehören, rumpelten eine dreiviertel Stunde und verbreiteten gute Laune, insbesondere wenn Ansagen oder Textzeilen auf Deutsch kamen. Beispielsweise: »Was andere sagen ist uns scheissegal /Wir kapitulieren niemals« (aus dem selbstbewussten "Wir kapitulieren niemals" von der 2010er Scheibe "As Yggdrasil Trembles"). Dies kam genauso gut an wie "Hammer Battalion" (»Fire at will/Hammer battalion Unleashed«) und etliche weitere beliebte Songs. Dazu lässt sich nur eins sagen: Skol!
TankardTankard: Nach Wikinger-Trinkhorn gab es DEN deutschen Bierkrug. Die Frankfurter Thrasher feiern 2012 ihr 30-jähriges Bestehen und aus diesem Anlass gab es ein Special-Set. Zu den besonderen Effekten gehörten eine Tänzerin (okay, die hätte ich nicht gebraucht, der Meinung waren sogar die männlichen Zuschauer in meinem Umkreis) und das bewegliche Coverbild.TankardBierkönig Bomber wurde auf einem Thron aus Bierkästen sitzend auf die Bühne gefahren (hm…. ich musste an den Shirt-Spruch »Bier formte diesen wunderschönen Körper« denken…). Musikalisch gab es natürlich einige Hits, ob "Chemical Invasion", "Freibier für Alle" oder den Übersong - wie immer mit langem Mitsingteil - "(Empty) Tankard". Partylaune, so wie man sie von Tankard kennt und erwartet.
Psychotic WaltzPsychotic Waltz: Die Redaktion freute sich sehr, die 'beste Progressive Metal-Band' endlich auf ihrem Festival zu haben. Auch ich mag ihren Prog mit einem Anteil Hippie-Feeling gerne. Nur… zwischen "(Empty) Tankard" und "Out Of Mind" liegen nicht nur Welten, sondern ganze Galaxien. Das hintereinander funktioniert nicht. So setzte schon bald eine Abwanderung aus dem Amphitheater ein. Schade, denn die Mischung aus vertrackten Strukturen und emotionalen Momenten gelang der Band gut und gefiel auch, wenn man sich erst einmal darauf eingestellt hatte.Psychotic WaltzEs wurde recht viel vom Debüt "A Social Grace" gespielt, darunter auch das wunderschöne melancholische "I Remember" - wie Buddy Lackey (oder Devon Graves, oder wie nennt er sich gerade?) da singt… und zwischendurch Querflöte spielt. Alleine dafür war ich dankbar, Psychotic Waltz gesehen zu haben. Mit der Zeit stieg die Stimmung im Publikum und bei der Band, nachdem sie am Anfang doch etwas reserviert wirkte. Was meiner Meinung nach am Platz im Billing lag, die hohe Position sollte wohl Respekt ausdrücken, die Musik hätte nach Hell besser gepasst, und dann drei eher durch Groove denn Gefrickel überzeugende Truppen nacheinander wäre wohl besser gewesen, als der Versuch des Abwechslungsreichtums.
Psychotic Waltz            Psychotic Waltz
Bolt ThrowerBolt Thrower: In der Headlinerpostion des zweiten Tages gab es wieder Death Metal. Besser gesagt: der britische Panzer des Death Metals, der gnadenlos alles plattwalzte, nachdem das Intro "Battle For Britain Theme" (aus dem Film "Luftschlacht um England") verklungen war. Die Astartes unter den Todesmetallern spielten wie schon auf ihrem eigenen Event Boltfest, das etwas verspätet im April das 25-jährige Bandjubiläum feierte, einen Querschnitt aus alten und neuen Songs, wobei ich persönlich "Cenotaph" am besten fand - aber eigentlich war es egal, was gespielt wurde. Bolt Thrower sind einfach legendär (sonst hätte es wohl nicht einen 'battle for shirts' gegeben), egal, ob sie Soundtracks zu Schlachten von Space Marines im Jahr 40.000 liefern oder historische Kriege beschreiben. Sie sind einfach eine Macht und wurden im nun gut gefüllten Amphitheater gemeinsam bangend abgefeiert. Beeindruckend, wie gut sie ankamen, obwohl ihre Musik alles andere als melodisch ist und Growls sicher nicht jeden Geschmack treffen.Bolt Thrower Doch Karl Willets, der zur Freude der Fans seit ein paar Jahren wieder dabei ist, thronte mit seiner Stimme auf dem mächtigen Fundament, geschaffen von den beiden Gitarristen Gavin Ward und Barry Thomson, dem Drummer Martin Kearns und nicht zu vergessen, der zierlichen Bassistin Jo Bench, einer der ersten Frauen im Extrem-Metal-Bereich, die es zudem nie nötig hatte, durch auffällige Optik auf sich aufmerksam zu machen.
Kann man da noch einen draufsetzen? Auf dem Weg ins Hotel unterhielten Jens und ich uns mit unseren beiden Mitfahrern darüber. Wir waren alle der Meinung: Nein. So fiel der bereits auf dem Hinweg überlegte Entschluss, uns den Sonntag zu schenken, da an diesem Tag Bands der Kategorie 'muss/will ich nicht unbedingt sehen', 'kenne ich schon' und 'ganz nett' spielten, und lieber Bolt Thrower als krönenden Abschluss zu sehen. Doch da die Geschmäcker zum Glück unterschiedlich sind, blieben andere auch den dritten Tag da. Somit übergeben wir an Marius. (Andrea)
Bolt Thrower            Bolt Thrower
Sonntag:
So sieht's aus! Wer die Grohs kennt, weiß, dass sie in Sachen traditioneller Metal manchmal echte Kulturbanausen sind. Doch da der Sonntag - ohne den tollen Samstag mit nahezu ebenso geilen Klopper-Kapellen schmälern zu wollen - meinen persönlichen Musikgeschmack am meisten traf, kann dieser nicht unkommentiert bleiben...
Pünktlich um 12 Uhr begann der letzte Tag mit den ostdeutschen Spandex-Newcomern von
Alpha Tiger, die sich momentan in aller Kuttenträgermunde befinden. Seit etwa zwei Jahren können sie ihren Erfolg kontinuierlich steigern und haben sich von Show zu Show in Sachen Professionalität (sowohl musikalisch als auch optisch) weiterentwickelt. Angesagt vom hauseigenen True Metal-Redakteur Bruder Cle starteten die stets von alten Queensryche und Tony Moore Riot geprägten Jungspunde in ihren energischen 40-Minuten-Gig. Neben zwei Songs ihrer kommenden "Along The Rising Sun"-EP und einigen Songs des hochgelobten "Man Or Machine"-Debüts schmachteten die Sachsen noch eine Coverversion von "Flight Of The Warrior", im Original von den bereits weiter oben genannten Riot und mit einer rührenden Tributrede an den im Januar verstorbenen Bandgründer Mark Reale eingeleitet. Zwar wird kein Auftritt mehr an den KIT-Gig aus dem Jahre 2010 heranreichen, dennoch hat es dem Publikum auch in Gelsenkirchen wieder mächtig Spaß bereitet.
Von '77 habe ich im Vorfeld lediglich den Bandnamen gehört, nach der Empfehlung meiner chaotisch-sympathischen Parknachbarn am Vortag (Danke nochmals dafür!) ihnen jedoch mal eine Chance gegeben. Und das, was man da geboten bekam, war eine astreine Exhumierung des Herrn Bon Scott bzw. die radikale Verjüngungskur eines Angus Young. Die Spanier zelebrierten in dieser Dreiviertelstunde den ungehobelten AC/DC-Sound der späten 70er, ohne dabei auch nur minimal angestaubt zu klingen. Vielmehr könnten die live präsentierten Rock'n'Roll-Geschosse verlorene Aufnahmen aus den "Powerage"-Sessions sein. Das Publikum wippte, bangte und sprang fieberhaft mit, ihr Lead-Gitarrist rannte (Gitarrensender sei Dank!) mit der SG einmal durch das gesamte Amphitheater und wälzte sich, ganz nach dem Vorbild seines Idols, wie ein Irrer auf dem Bühnenboden. Auch wenn Originalität etwas anderes ist: Das hier war kurzweiligstes Entertainment der allerbesten Sorte, bei dem ein gewisser Monsieur Kempfenstein einen Herzkasper bekommen hätte! Unbedingt das neue Album "High Decibels" anchecken!
Und danach wurde es sogar noch geiler: High Spirits aus den Staaten riefen zum Europa-Debüt und verzauberten das Amphitheater mit ihrem transparenten, hochmelodischen und einfach magischen US Metal. Die Setlist bestand größtenteils aus Perlen des aktuellen "Another Night"-Albums wie dem Quasi-Titeltrack "Another Night In The City", "Nights In Black" oder "Full Power". Mit "Wanted Dead" kam allerdings auch das Debütdemo von 2009 zum Zuge. Die hohe Stimme von Hauptkopf Chris Black (u.a. Pharaoh, Dawnbringer) klang exakt so glasklar und emotional wie auf Platte und sorgte neben den majestätischen, gottgleichen Twin-Leads bei jedem US-Gourmet für dauerhafte Gänsehaut. Und wer diese hier nicht bekam, der geht wirklich zum Lachen in den Keller...
Anschließend kamen die 70s-Rock-Junkies (zu denen ich mich eigentlich auch zähle) mit Graveyard auf ihre Kosten. Obwohl dieser Gig mein erster von ihnen gewesen wäre, muss man einfach, um sich am Auto einmal am Tag eine halbe Stunde Pause zu gönnen, mindestens eine Band sausen lassen... beim nächsten Mal!
Auf die Minute genau wurde ich um Viertel nach Vier im 'Pöttischen Colosseum' von den lieblichen Klängen des NWoBHM-Smashers "Demolition" wieder begrüßt, es folgte direkt "C'mon Let's Go": Girlschool luden zum britisch-metallischen Kaffeekränzchen. Die drei Original-Mädels plus Nachwuchsgitarristin, Anfang der 80er gerne als die 'weiblichen Motörhead' tituliert und mittlerweile in Würde gealtert, lieferten für mich zum wiederholten Male eine astreine Show mit allen Pflicht-Songs ab, strahlten jede Menge Spielfreude aus und nahmen kleinere Pannen (wie beispielsweise das anfängliche Fehlen der Bassistin, die sich wohl auf dem Weg zur Bühne verlief oder verquatschte) mit viel Humor. Und mal ganz ehrlich: Jeder Kuttenträger MUSS Stampfnummern wie Hit And Run, den Hit "Race With The Devil" oder flotte Headbanger wie "Yeah Right" und das abschließende "Emergency" einfach abfeiern!
Magnum, die ich stilecht mit gleichnamiger Kaltsüßigkeit vom wandelnden Eismann begrüßte, schalteten danach ein paar Gänge herunter und bedienten die Melodic Hard Rock/AOR-Fraktion. Mit viel Keyboard-Bombast, einer ausdrucksstarken Stimme von Sänger Bob Catley und einer Überdosis Melodie in den Gitarrenläufen eigneten sie sich weniger zum wilden Abschädeln, als vielmehr zum gemütlichen Zuhören auf den Rängen. Obwohl Metal Command-Schreiberkollege Daniel eigentlich viel mit Melodic Rock anfangen kann, pennte er während der Show mehrmals ein, woraufhin ich ihn immer wieder wach stupste ('Müdigkeit!'). Ich muss zugeben, dass ich bisher keine Songs der Briten wirklich mit Namen kannte (lediglich den Albumtitel "On A Storyteller's Night"), das aber in naher Zukunft schleunigst ändern muss. Wenn ich mich dann für die Studiosachen auch noch so begeistern kann wie für die Live-Songs, steht dem Tourbesuch in Aschaffenburg dieses Jahr nichts mehr im Wege!
Die 'kleine Jubiläumsüberraschung' war dann genau das, was ich erwartete: Nach einem herzlichen, vielerseits beklatschten Schalke-Witz aus Bobby Schottkowskis Privatfundus schmetterte besagter Ex-Sodom-Trommler mit DVD-Moderationskollege Gerre den auf der letzten Rock Hard-Sampler-CD enthaltenen Song "Die Zwei von der Tanke", was unter den Besuchern für große Erheiterung sorgte. Danach trat die Karaoke-Coverband für zwei Songs mit den beiden Bullet-Muckern Hampus Klang und Hell Hofer auf die Bretter, um mit ihnen "Balls To The Wall" (peinlicherweise mit völlig verhunztem Text von Herrn Hofer) und "You Shook Me All Night Long" zum Besten zu geben. War ganz unterhaltsam, aber auch kein wirkliches Highlight...
Mit großer Spannung erwartete ich den Auftritt von Unisonic, der neuen Truppe von Kai Hansen und Ex-Helloween-Sirene Michael Kiske. Ich nehme es gleich vorweg: Es war eine Enttäuschung auf ganzer Linie!!! Vielleicht lag es daran, dass ich wie viele andere mit einer Zuversicht in die Show ging, dass eins, zwei Tracks des neuen Albums gespielt werden und dann nur noch "Keeper..."-Stoff folgt. Leider war es eher umgekehrt der Fall. Das Album wurde komplett oder mindestens zu 85 % durchgenudelt, während mit "March Of Time" (im regulären Set) und "Future World" bzw. "I Want Out" (die letzten beiden Songs als Zugabe) gerade drei Helloween-Songs im Set auftauchten. Und ein noch größeres Kreuz als Halskette konnte der werte, mittlerweile kahlköpfige Herr Kiske, um seine ach so treue Liebe zur Kirche und ihren Sklaven zu untermalen, wohl auch nicht ausbuddeln... Nee, da sind heutzutage Helloween mit Deris ja hundert Mal besser!
Nur fünf Minuten nach dem geplanten Beginn (wieso so pünktlich, Herr Lawless?) betrat der diesjährige Sonntagsheadliner W.A.S.P. die Bretter. Die Setlist war zwar, sieht man vielleicht von maximal ein bis zwei Songs ab, identisch mit der aus Langen 2010, nichtsdestotrotz ein Spaßgarant - inklusive allerhöchstem Unterhaltungsfaktor. Denn es gibt auf diesem Planeten wohl kaum bessere Party-Songs als Gassenhauer wie den Konzertopener "On Your Knees", "Animal (Fuck Like A Beast)", "Wild Child", das um einen ellenlangen Mitklatschpart ausgedehnte "I Wanna Be Somebody" oder den rock'n'rolligen, von massig Pyros begleiteten Rausschmeißer "Blind In Texas". Ein gelungener Abschluss für ein insgesamt noch gelungeneres Festival!
Wie auch die Jahre zuvor hat sich der Weg nach Gelsenkirchen (ca. 260 km einfache Strecke) auch 2012 wieder uneingeschränkt gelohnt. Doch nicht nur der meinen persönlichen Geschmack am meisten tangierende Sonntag, sondern auch der Freitag (mit einem exzessiv genialen Opener-Gig von Deathfist und der mächtig spaßigen Headlinershow von Turbonegro) und Samstag (mit Dr. Living Dead!, Hell, den unkaputtbaren Tankard und Bolt Thrower als Highlights) sorgte für kurzweiligstes Metal-Entertainment! Abgesehen von der Tatsache, dass ich mich wieder entschied, die langweiligen Nächte im eigenen Auto auf dem Parkdeck des Nordsternparkhauses zu verbringen (nächstes Jahr wird endlich wieder gecampt!), ein Festival an das ich ausschließlich gute Erinnerungen behalte. Let's 'rock hard' again in 2013! Vielen Dank an Chefredakteur Götz Kühnemund für den Eintrag auf der Gästeliste!(Marius)
Running Order Rock Hard 2012:
Freitag, 25. Mai
15:00 - 15:35 DEATHFIST
15:55 - 16:40 JEX THOTH
17:00 - 17:45 RAM
18:15 - 19:15 KRISIUN
19:45 - 21:00 KVELERTAK
21:30 - 23:00 TURBONEGRO

Samstag, 26. Mai
12:45 - 13:25 DR. LIVING DEAD!
13:45 - 14:25 MOTORJESUS
14:45 - 15:25 PORTRAIT
15:50 - 16:35 HELL
17:00 - 17:45 UNLEASHED
18:15 - 19:15 TANKARD
19:45 - 21:00 PSYCHOTIC WALTZ
21:30 - 23:00 BOLT THROWER

Sonntag, 27.Mai
12:00 - 12:40 ALPHA TIGER
13:00 - 13:40 '77
14:05 - 14:45 HIGH SPIRITS
15:10 - 15:55 GRAVEYARD
16:15 - 17:10 GIRLSCHOOL
17:40 - 18:40 MAGNUM
19:45 - 21:00 UNISONIC
21:30 - 23:00 W.A.S.P.
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