Splinter? Hm, da war doch was. Ja, genau die Band hatte doch mein Kollege Jogi schon mal beleuchtet. Die Progrocker aus den Niederlanden sind schon alleine einen Konzertbesuch wert. An diesem Abend waren sie als Support für RPWL am Start und heizten den Fans ordentlich ein. Prog aus den Niederlanden, der richtig Spaß macht. Tolle Keyboards gepaart mit einschneidenden Gitarrenriffs, oft an Saga erinnernd, und meistens melodisch, im Ohr hängenbleibend. Im letzten Jahr veröffentlichte die Band ihr erstes Album Dreamers, von dem auch die meisten Songs des Abends stammten.
Hervorzuheben ist sicherlich ein Song, welcher nicht auf der aktuellen CD vertreten ist. "The Hymn", der nur mit dem gelungenen Gesang von Ewout Engering und Keyboarder Menno, der ein tolles Piano spielte, vorgetragen wurde. Ansonsten bleibt eigentlich nur zu sagen: Schaut euch die Band unbedingt mal an, die Truppe versteht ihr Handwerk und habt ein eigenes Profil, das sicherlich einige Fans des Genres begeistern dürfte.
 Nach einer kurzen Pause betraten die Jungs von RPWL die Bühne, die den Abend mit Songs vom aktuellen Album The RPWL Experience eröffneten. "Silenced" "Breath In, Breath Out", "Masters Of War" ( Bob Dylan) oder "Stranger" wurden vorgetragen und teilweise visuell mit einer Großleinwand im Hintergrund umgesetzt. Zentrales Thema im ersten Teil des Konzerts war der Wahnsinn des Krieges an sich. RPWL wollen zum Denken anregen und ihre Zuhörer aus der Lethargie des Alltages reißen.
Der Sound war gewohnt gut, wenn mir persönlich auch das Schlagzeug bei einigen Songs etwas zu weit in den Vordergrund gemischt wurde. Durch den quadrophonischen Sound fühlte man sich immer mitten im Geschehen. Es gab schöne Soli von Gitarre ( Karlheinz Wallner) und Synthesizer ( Markus Jehle) zu hören.
 Mit einem Augenzwinkern präsentierte die Band "This Is Not A Prog Song". Weiter ging es mit "Start The Fire" vom gleichnamigen Album. Von da an wurden Stücke quer durch die gesamt Diskografie der Band gespielt. Yogi Lang wechselte immer wieder zwischen Mikro und Synthesizer hin und her und komplettierte somit den Bandsound. Der neue Mann am Schlagzeug, Marc Turiaux, der Manni Müller ablöste, konnte mit einem kurzen Schlagzeugsolo sein Können unter Beweis stellen, was vom begeisterten Publikum mit ordentlich Applaus belohnt wurde.
 Einer meiner Lieblingssongs von RPWL ist der Titelsong des Albums "Trying To Kiss The Sun", der an diesem Abend nicht vergessen wurde. Natürlich durfte auch der wohl erfolgreichste Titel der Band, "Roses", nicht fehlen, bei dem Yogi erfolgreich das Publikum zum Mitsingen aufforderte. Ein phantastisches Konzert neigte sich dem Ende entgegen. Allerdings nicht, ohne die lautstark geforderten Zugaben, von denen es noch zwei gab. Nach mehr als zwei Stunden war dann Schluss. Ein toller Konzertabend ging zu Ende, nicht zuletzt auch, wegen der guten Support-Band Splinter, die an diesem Abend ein paar neue Fans hinzugewonnen hatte.
Line-up:
Yogi Lang (vocals, keyboards)
Karlheinz Wallner (guitar, backing vocals)
Chris Postel (bass, backing vocals)
Marc Turiaux (drums)
Markus Jehle (keyboards)
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