6. Lörracher Rocknacht / 17.11.2012 in der Festhalle Hauingen
6. Lörracher Rocknacht 6. Lörracher Rocknacht
(featuring Peter Panka's Jane, Werner Nadolny's Jane, Electric Swan, Crystal Breed)
Festhalle Hauingen
17. November 2012
Stil: Rock


Artikel vom 26.11.2012

       
Markus Kerren                  Sabine Feickert
6. Lörracher RocknachtWenn es überhaupt etwas Trauriges in der 6. Lörracher Rocknacht zu verzeichnen gab, dann war es höchstens das Bedauern der abgesandten RockTimes-Belegschaft darüber, die ersten fünf Events dieses Festivals der Veranstalter Andreas Daute und dem MC Hauingen verpasst zu haben. Selbst die Sonne erklärte sich zum Fan und spendierte den insgesamt etwa 400 Besuchern eine Anreise unter blauem Himmel. Schon am frühen Nachmittag herrschte reges Treiben in der Halle, um die letzten Feinheiten sowie natürlich den Soundcheck für einen gelungenen Abend zu erledigen, während meine Kollegin Sabine und der Rezensent immer wieder auch mal Gelegenheiten zu angeregten Gesprächen mit den Musikern oder Personen aus deren direktem Umfeld bekamen.
6. Lörracher RocknachtDen Anfang dieses musikalischen Reigens machte die noch relativ junge deutsche Band Crystal Breed, die unseren Jochen mit ihrem Debütalbum durchaus begeistern konnte. Und auch auf der Bühne ließen die vier Musiker mit ihrem feinen Prog Rock nullkommanix anbrennen. So weit, wie diese Truppe fern vom Mainstream ist (ohne dabei aber irgendwie 'gewollt' Anti-Mainstream zu sein), dauerte es zwar ein bisschen, bis man (speziell, wenn man die Platte noch nicht kannte) in ihre Songs reinfinden und abtauchen konnte, aber die Begeisterung sowie die offene Anerkennung bezüglich der technischen Fähigkeiten aller vier Musiker stieg von Song zu Song immer mehr. Ein sehr starker Auftritt, der auf ganzer Linie dazu animierte, sich die erste Scheibe des Quartetts zuzulegen.
6. Lörracher RocknachtSehr professionell waren auch die erstaunlich kurzen Umbaupausen an diesem Abend, der auf der Bühne dann von den Italienern Electric Swan fortgeführt wurde. Mächtigen Eindruck hatte die Formation um Lucio Calegari bei uns bereits durch ihr Debütalbum und noch mehr durch das aktuelle Werk Swirl In Gravity hinterlassen, dessen Formation auch in Lörrach auf der Bühne stand. Die Azzuri waren zwar durch ein paar technische Probleme (Licht, Sound) die Pechvögel des Abends, was sie aber durch Coolness und pure Spielfreude locker wieder ausglichen.
6. Lörracher RocknachtWas Calegari und der Tastenmann Paolo Negri an diesem Abend mit ihren drei jungen Mitmusikern an feinstem Rock mit psychedelischem Einschlag auf die Bretter legten, war so mitreissend wie begeisternd. Und was die zierliche Frontlady Monica Sardella aus ihren gewaltigen wie gefühlvollen Stimmbändern hervorzauberte, sorgte lange nicht nur bei der RT-Fraktion für anerkennendes Staunen. Auch hier also allerbeste Unterhaltung, vorgetragen von einer sehr geilen Band, die eine noch vielversprechendere Zukunft vor sich hat.
Schließlich war es dann so weit, dass ein (bisher) einmaliges Ereignis Wirklichkeit werden sollte. Werner Nadolny's Jane und
Peter Panka's Jane am selben Abend auf der selben Bühne. Den Anfang machte die Truppe um Nadolny und obwohl die Voraussetzungen (der Bassist Rolf Vatteroth hatte die Band unmittelbar davor verlassen) eher ungünstig erschienen, legten die Jungs einen sehr starken Auftritt hin. Dr. Bogarth als zweiter Tastenmann, der bereits davor mal zwei Jahre in der Band war, glänzte nicht nur durch seine songdienliche Spielweise, sondern konnte auch durch ein paar sehr feine Ergänzungen überzeugen.
6. Lörracher RocknachtUnd dass der sehr kurzfristig eingesprungene Michael Schugardt (Crystal Breed) am Bass hier und da mal danebenlag, ich glaube da machte und konnte ihm auch niemand (nach lediglich einer Probe, die dazu auch noch ohne Sänger Torsten Ilg stattfand) einen Vorwurf machen. Respekt und sehr professionell wie abgeklärt gelöst, Mister Schugardt! Neben drei Songs ("Space Waters", "Borrowed Time" und "Roses On The Floor") vom aktuellen Studioalbum Eternity griff die Band natürlich auch tief in die Siebziger-Kiste zurück, was sich durch starke Tracks wie u. a. "All My Friends", "Fire, Water, Earth & Air" oder "Way To Paradise" (das speziell Peter Panka gewidmet wurde) ausdrückte.
6. Lörracher RocknachtAber auch ein Medley aus dem Peter Panka's Jane-Album "Shine On" (mit Fokus auf den Song "Heartbeat") war ein gefundenes Fressen für die Fans. Richtig fetzig gar das Stage-Acting (vor allem natürlich von Torsten Ilg und dem Gitarristen Dete Klamann), das einen zusätzlichen Spritzer Agilität in den Auftritt brachte. Trotz aller im Vorfeld entstandenen Schwierigkeiten also ein richtig gutes Konzert der Mannen um Werner Nadolny, das richtig Spaß machte.
6. Lörracher RocknachtAuch wenn es dann bereits zu vorgerückter Stunde war, als Peter Panka's Jane (für die sich sogar Fans aus Bremen und noch höher aus dem Norden im extrem südlichen Lörrach eingefunden hatten) schließlich die Bühne betraten, war die Stimmung nach wie vor prächtig und voller Vorfreude. Selbstverständlich wurde diese dann auch nicht enttäuscht, während die Band um Charly Maucher und
Klaus Walz so manche Nummer aus dem aktuellen Silberling Kuxan Suum wie auch alte Klassiker der Marke "Daytime", "Hangman" oder "Out In The Rain" (die einzige Songüberschneidung mit Werner Nadolny's Jane) vom Stapel ließ.
6. Lörracher RocknachtDie absoluten Höhepunkte für die versammelten Fans stellten die beiden Nummern "Auroville" sowie "Age Of Madness" aus dem gleichnamigen Album der Orginal-Band Jane von 1978 dar. Ob dies lediglich eine Premiere dieser Formation oder eine 'absolute' war, entzieht sich meiner Kenntnis, aber nichtsdestotrotz war es saucool, diese Stücke einmal Live zu erleben! Zu "Age Of Madness" fand direkt vor der Bühne auch noch die Show einer Feuer-Artistin statt, sodass man sich zeitweise gar nicht mehr entscheiden konnte, wohin man denn nun seine Augen zentrieren soll. Sollte man sich zu sehr auf die Dame konzentriert haben, dürfte einem wohl die feine Slide-Arbeit von Klaus Walz entgangen sein.
6. Lörracher RocknachtCharly Mauchers Gesang überzeugte an diesem Abend auf ganzer Linie und auch Niklas Turmanns Stimme passte sehr gut. Bei Letztgenanntem waren es lediglich gelegentliche - in Lichtgeschwindigkeit ausgeführte - gitarristische Solo-Ausflüge, die den älteren Songs nicht wirklich gut standen. Dennoch durfte sich der Verfasser dieser Zeilen - aufgrund eines langjährigen Auslandaufenthaltes - zum ersten Mal über Live-Versionen von "Here We Are" und (dicke Überraschung) "Waiting For The Sunshine" so richtig freuen.
6. Lörracher RocknachtDer Abend war (fast) zu Ende und das Publikum so ausgepowert wie glücklich, als zum Finale nochmal fast alle Mitglieder beider der in dieser Nacht anwesenden Jane-Formationen (Torsten Ilg hatte bereits beim WN-Jane-Gig verkündet, dass es zwischenmenschlich überhaupt keine Probleme gäbe) die Bühne erklommen, um das letzte Kapitel des Abends, den Song "So So Long" zum Besten zu geben.
Ein geglückter wie großer Abschluss eines ganz besonderen Abends. Schade für jeden Fan dieser beiden Jane-Formationen, der nicht zugegen war. Gemunkelt wurde jedoch, dass eventuell die ein oder andere Bild- oder Tonaufzeichnung für eine spätere offizielle Veröffentlichung getätigt wurde. Offiziell bestätigt ist das allerdings nicht und man muss erstmal abwarten. Schön wäre es auf jeden Fall!
Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Veranstaltern Andreas Daute und dem MC Hauingen (die übrigens überhaupt nicht für 'Hauen' stehen, sondern sehr coole Typen sind) für die vollkommen unkomplizierte Akkreditierung!

Peter Panka's Jane:
Charly Maucher (bass, lead & background vocals)
Klaus Walz (guitar, background vocals)
Fritz Randow (drums)
Corvin Bahn (keyboards, lead & background vocals)
Niklas Turman (guitar, lead & background vocals)
Werner Nadolny's Jane:
Werner Nadolny (keyboards, background vocals)
Dete Klamann (guitar, background vocals)
Torsten Ilg (lead vocals)
Sven Petersen (drums)
Dr. Bogarth (keyboards)
Michael Schugardt (bass)
Electric Swan:
Monica Sardella (lead vocals)
Lucio 'Swan' Calegari (guitars, vocals)
Edo Giovanelli (bass)
Marco 'Dipu' Barbieri (drums)
Paolo 'Apollo' Negri (keyboard)
Crystal Breed:
Niklas Turmann (guitars, vocals)
Corvin Bahn (keyboard, vocals)
Michael Schugardt (bass)
Thorsten Harnitz (drums)
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